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Verstohlene Kuesse

Titel: Verstohlene Kuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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äh, Anstrengungen des gesellschaftlichen Lebens nicht gewohnt. Ich sehne mich wirklich nach meinem Bett.«
    Er sah aus, als ob er widersprechen wollte und sie hielt den Atem an. Doch ganz offensichtlich hatte er es sich wohl anders überlegt.
    Er nickte mit erschreckender Förmlichkeit. »Wie Sie wünschen. Aber bilden Sie sich nicht ein, dass diese Sache zwischen uns auf Dauer zu ignorieren ist.«
    »Je weniger man darüber spricht, umso besser«, murmelte sie. »Gute Nacht, Sir.«
    Er zögerte, und sie konnte das zornige Flackern in seinen Augen sehen. Wieder fürchtete sie, er zwänge sie zu einem Gespräch, doch er wandte sich wortlos ab und ging zur Tür.
    »Gute Nacht, Emma.« Die Hand auf dem Knauf, blieb er noch einmal stehen. »Als Ihr Arbeitgeber möchte ich Ihnen sagen, dass Sie heute Nacht weit mehr als Ihre Pflicht erfüllt haben. Seien Sie versichert, dass Sie für die Arbeit dieses Abends entsprechend entlohnt werden.«
    Sie traute ihren Ohren nicht. Dann jedoch wurde sie puterrot vor Zorn.
    » Entlohnt ! Haben Sie gesagt, entlohnt ?«
    »Ich fühle mich verpflichtet, am Ende Ihrer Tätigkeit für mich ein paar Pfund auf das vereinbarte Gehalt draufzulegen«, fuhr er gelassen fort.
    »Wie können Sie es wagen, Sir?« Sie packte den am nächsten stehenden Gegenstand, einen kleinen Globus, und schleuderte ihn in Richtung seines Kopfs. »Wie können Sie wagen, auch nur anzudeuten, ich nähme Geld für diesen ... dämlichen Zwischenfall, den es in der Kutsche gegeben hat? Ich bin verpflichtet, mir meinen Lebensunterhalt zu verdienen, aber eine Hure bin ich nicht. «
    Anscheinend geistesabwesend fing er den Globus auf. »Um Gottes willen, Emma, das habe ich damit bestimmt nicht sagen wollen.«
    Sie hörte ihm gar nicht mehr zu, denn sie war außer sich vor Zorn. Sie sah sich nach etwas anderem zum Werfen um, und nahm eine Vase voller Blumen von einem kleinen Tisch. »Ich nehme kein Geld für das, was sich zwischen uns ereignet hat, hören Sie? Lieber würde ich in einem Armenhaus verhungern als von Ihnen Geld dafür zu nehmen.«
    Sie schleuderte die Vase mit aller Kraft quer durch den Raum.
    »Verdammt, beruhige dich, Emma.« Er fing die Vase, aber Wasser und Blumen ergossen sich über sein Gesicht. Er zog eine Grimasse und schüttelte den Kopf. »Ich habe deine Nachforschungen in Mirandas Bibliothek gemeint. Das, was du dort herausgefunden hast, könnte äußerst nützlich sein.«
    »Unsinn.« Sie stemmte die Hände in die Hüften. »Ich glaube Ihnen nicht.«
    Er blickte sie verärgert an. »Ich sage die Wahrheit, du nervtötendes, starrsinniges, närrisches Geschöpf.«
    Er brüllte sie tatsächlich an, stellte Emma nun ehrlich verwundert fest. Nie zuvor hatte sie ihn derart fassungslos erlebt.
    »Schwören Sie das?«, fragte sie unverhohlen argwöhnisch.
    »Verdammt, Weib.« Seine Augen blitzten vor heißem Zorn. »Wenn ich auf der Suche nach einer Geliebten wäre, hätte ich mir doch wohl sicher eine Frau mit einem gefälligeren Wesen und wesentlich mehr Erfahrung auf diesem Gebiet gesucht.«
    Ihre Kinnlade klappte herunter. »Jetzt beleidigen Sie mich also auch noch, nur weil es mir auf diesem Gebiet an Erfahrung fehlt?«
    »Verdammt, ich versuche dir klar zu machen, dass ich das, was in der Kutsche zwischen uns beiden vorgefallen ist, nicht als Teil unserer geschäftlichen Abmachung ansehe.« Angewidert zupfte er ein paar nasse Blütenblätter vom Ärmel seines Mantels ab. »Die Belohnung, von der ich sprach, bezog sich einzig auf deine Entdeckung in Bezug auf Lady Ames oder Fanny Clifton, wie auch immer du sie nennen willst.«
    »Edison -«
    Er sah sie noch einmal stirnrunzelnd an, ehe er endgültig die Tür öffnete. »Und da wir gerade beim Thema sind, erlaube mir, dich davon in Kenntnis zu setzen, dass du dir, falls du noch einmal ein derartiges Risiko eingehen solltest, deine verdammte Referenz ein für alle Male an den Hut stecken kannst.«
    »Edison, warte.« Sie raffte ihre Röcke und stürzte ihm eilig nach. »Vielleicht waren meine Anschuldigungen ein wenig übereilt.«
    Ohne sie einer Antwort zu würdigen, warf er ihr die Tür von Lady Mayfields Bibliothek entschlossen vor der Nase zu.

16. Kapitel
     
    Edison atmete tief ein, so wie er es bei jedem der seltenen Anlässe tat, bei denen er zu einem Besuch bei seiner Großmutter gezwungen war. Er fürchtete bereits den Augenblick, in dem er das Haus, in dem sie lebte, betreten musste, obgleich er seinen Widerwillen gegen das Gebäude beim

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