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Vier auf dem Laufsteg

Titel: Vier auf dem Laufsteg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarra Manning
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hat man mich gekannt, und jetzt glauben die Leute, ich hätt mir auf’ner Playboyparty den goldenen Schuss gesetzt. George hat mir den Artikel auf defamer.com gezeigt.«
    Damit konnte Laura natürlich nicht mithalten. Zumindest nicht mit der Berühmtheit.
    »Mir fehlt Herr Maunz«, gestand sie. »Meine Katze. Und manchmal, na ja, meine Freundinnen.«
    Nicht grade jetzt, zugegeben, aber im Allgemeinen fehlten sie ihr.
    »Ja, ich mag das kleine Pinnbrett in deinem Zimmer«, sagte Holly. »Diese ganzen Geburtstagspartys und so. Ich hatte nie’ne richtige Geburtstagsparty, als ich klein war, mit Torte und Geschenken, die man extra für mich ausgesucht hat. Das war immer so’ne Art Fototermin, und meine Mutter hat vorher eine Geschenkliste in irgend so’nem Nobelkaufhaus ausgelegt, auf der dann zum Beispiel Diamantcolliers draufstanden. Ich hab eigentlich immer bloß’ne Ronald-McDonald-Party gewollt, aber da ist sie jedes Mal stinksauer geworden. Boah, konnte die in die Luft gehen!«
    Laura konnte sich an jede einzelne ihrer Geburtstagsfeiern erinnern, und dass ihre Mutter stundenlang dreistöckige Buttercremetorten gebacken und mit ihr die kleinen Geschenke für die Gäste ausgesucht hatte.
    »Aber ein Diamantencollier hört sich cool an.«
    »Du glaubst doch nicht, dass ich eins davon behalten durfte.« Holly gähnte. »Also ich find es jedenfalls cool, wenn man Fotos von seinen Freunden hat. Vielleicht sollte ich mal nachschauen, ob es ein Foto von Chow-Chow im Internet gibt.«
    Laura musste sich jetzt aber ernsthaft beeilen, es war höchste Zeit. Noch fünf Minuten, und sie würde zu spät kommen, aber jetzt ging es ihr nicht nur mies wegen ihrem eigenen Unglück, sondern auch wegen Holly, die sich anhörte, als ob sie ein Schmusemangel-Syndrom hätte oder so.
    »Ich hab mit meinem Freund Schluss gemacht«, hörte Laura sich sagen. »Er hat mich betrogen und meine Freundinnen wussten das und haben mir nichts gesagt. Deshalb hab ich geheult.«
    Holly beugte sich aufgeregt vor. »Boah, wie gemein!«, hauchte sie und legte ihr Gesicht in genau dieselben Falten wie auf dem Filmplakat von »Kleines verirrtes Mädchen« Teil eins, zwei, drei und dann noch Teil vier, der gar nicht ins Kino gekommen, sondern direkt auf DVD gewandert war. »Wenn ich einen Freund hätte und der mir das antäte, würd ich sofort bei E!News erzählen, dass er auf Drogen ist.« Sie überlegte kurz. »Aber ich hab ja einen Freund.« Und falls Laura das bezweifelte: »George ist mein Freund, und ich bin mir total sicher, dass er nie hinter meinem Rücken mit einem anderen Mädchen rummachen würde.«
    Falls Laura sich bisher nicht sicher gewesen war, ob George vom anderen Ufer war, dann war sie jetzt hundertprozentig davon überzeugt.
    »Ich glaub kaum, dass sich irgendwer dafür interessieren würde, ob Tom Drogen nimmt oder nicht«, überlegte sie. »Das könnte höchstens seinen Fußballtrainer aufregen. Aber trotz meinen geschwollenen Augen und dem Riesenpickel am Kinn muss ich pünktlich bei Fierce sein, weil ich total in der Scheiße stecke und sie mich fertigmachen wollen.«
    Aber Hollys ungeteilte Aufmerksamkeit der letzten Minuten war nun erschöpft.
    »Ja, ist echt ätzend.« Sie gähnte wieder. »Also ich geh wieder ins Bett.«
    Laura hatte von Holly auch kein tieferes Verständnis erwartet.
    »Ich muss los.« Sie stand auf. »Du solltest vielleicht noch mehr Wasser trinken, dann fühlst du dich nicht so mies, wenn du das nächste Mal aufwachst.«
    Holly zockelte bereits aus dem Zimmer. »Ja, ja.«
    Laura prüfte noch einmal den Inhalt ihrer Handtasche und öffnete die Wohnungstür. Noch nie hatte sie das Gefühl gehabt, dass ihr Leben gleich zerstört werden würde. Na ja, das, was davon noch übrig war.
    »He, Laura, wart mal!« Holly kam hinter ihr die Treppe runtergerannt.
    Laura drehte sich gerade noch rechtzeitig um, dass Holly ihr um den Hals fallen konnte.
    »Ich hab vergessen, dir Glück zu wünschen«, keuchte Holly. »Manchmal denk ich bloß an mich.«
    Laura schrie unwillkürlich auf, denn Hollys Hände fühlten sich wie winzige Eisblöcke an. »Du frierst ja total. Geh wieder rein.«
    »Oh, kuck mal, deshalb bin ich dir nachgerannt.« Holly streckte ihr zwei Dosen Cola Light entgegen. »Die sind eiskalt«, fügte sie hilfsbereit hinzu.
    »Gut. Okay.« Laura fragte sich mittlerweile, ob Holly gestern Abend außer den Margaritas noch eine Ladung persönlichkeitsverändernder Drogen eingeworfen hatte. »Ähm, danke. Ich

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