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Volk der Finsternis - Horrorgeschichten (H. P. Lovecrafts Bibliothek des Schreckens) (German Edition)

Volk der Finsternis - Horrorgeschichten (H. P. Lovecrafts Bibliothek des Schreckens) (German Edition)

Titel: Volk der Finsternis - Horrorgeschichten (H. P. Lovecrafts Bibliothek des Schreckens) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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ich außer Atem, aber ich spürte, dass seine Kräfte langsam nachließen. Ich legte meine ganze Kraft in einen plötzlichen, explosiven Stoß, und seine schwächer werdenden Beine gaben nach, sodass wir beide durch die dünne Wand stürzten und in einer Wolke aus Gips und splitterndem Holz mit einem heftigen Aufprall auf dem Boden landeten. Der Chinese lag unter mir, und sein Kopf musste irgendwie verdreht worden sein – als er auf den Boden krachte, hörte ich, dass sein Genick wie ein morscher Zweig brach.
    Ich starrte in die Läufe zweier Pistolen. Langsam führte ich meine Hände über den Kopf und erhob mich trotzig. Dann stand ich breitbeinig, mit halb gesenktem Kopf da, und blitzte die Männer, die mich gefangen hatten, aus halb geschlossenen Augen an. Schrecklicher Hass durchfuhr meine Seele in feurigen Wogen, als ich die Männer ansah, die Bill Lannon ermordet hatten, und nur der Gedanke an die Pistole unter meinem linken Arm hielt mich davon ab, mich trotz ihrer Waffen mit bloßen Händen auf sie zu stürzen.
    »Bei Buddha«, murmelte Yotai Yun, und seine schrägen Augen weiteten sich. »Tatsächlich, der Schwarze Bär! Du hattest recht, Lord Lama!«
    Der Lama lachte hämisch. »Black John O’Donnel, wie er leibt und lebt! Da hat er die Fährte aber schnell aufgenommen. Ich glaube, er hat deinen Diener getötet – der leider dumm genug war, sich auf den Bären zu stürzen! Ruf’ deine Männer zusammen, und wir werden auch dieses Hindernis bald aus dem Weg geräumt haben.«
    »Du verdammtes Schwein«, knurrte ich ihn an. »Du hast Bill Lannon getötet – und im Augenblick hast du vielleicht die Oberhand, aber, bei Gott, das Spiel ist noch nicht zu Ende!«
    »Noch nicht ganz, aber fast«, entgegnete der Lama, als Yotai Yun in die Hände klatschte. »Es fehlen noch ein schneller Dolchstoß und das Platschen einer Leiche im Fluss – und der große Schwarze Bär schlägt nicht mehr zu!«
    Sieben oder acht große Chinesen betraten den Raum – Männer mit entschlossenen Gesichtern und böse funkelnden Augen, die mit Dolchen und Knüppeln bewaffnet waren. Yotai Yun deutete mit einem Kopfnicken auf mich.
    »Beseitigt ihn«, sagte er, als spreche er von einem Schwein oder einer Kuh.
    Sie kamen auf mich zu und ich wich, noch immer mit erhobenen Händen, langsam zurück. Yotai Yun und der Lama richteten nach wie vor ihre Waffen auf mich, und die Diener umringten mich in einem Halbkreis und trieben mich so in Richtung einer Tür. Ich schloss daraus, dass sie mich in einem anderen Teil des Hauses abschlachten wollten. Langsam kam ich der Tür immer näher, und als ich zur Seite blickte, sah ich, dass sie offen stand. Der Lama und Yotai Yun standen Seite an Seite und Yotai Yun lachte mich laut aus. Einer der großen Chinesen packte mich mit einer Hand vorne am Hemd und setzte mir mit der anderen ein Messer auf die Brust. Ich bewegte mich blitzschnell.
    Mit diesem Manöver habe ich schon viele überrascht – aufgrund meiner Körpermasse glaubt kein Mensch, dass ich auch nur halb so schnell bin. Ich fegte den Chinesen von den Beinen, und mit derselben Bewegung warf ich ihn mit voller Wucht auf Yotai Yun und den Lama. Alle drei fielen übereinander, und Yotai Yun schoss noch im Fallen. Die Kugel sauste an meinem Ohr vorbei, als ich in Richtung der Tür sprang. Die brüllende Meute versuchte mich zu packen, aber ich war um den Bruchteil einer Sekunde schneller durch die Tür, schlug sie ihnen vor der Nase zu und konnte sie so lange gegen ihren vehementen Versuch, sie aufzudrücken, zuhalten, bis es mir gelang, den Riegel vorzuschieben.
    Hastig drehte ich mich um. Die Tür begann bereits unter dem Druck meiner Verfolger zu zersplittern, und ich wusste, dass sie nur noch wenige Augenblicke standhalten würde. Ich hörte, wie Yotai Yun und der Lama ihre Lakaien mit wütender Stimme antrieben. Die große Kammer, in der ich stand, ähnelte jener, aus der ich eben geflohen war, und gegenüber sah ich eine geschlossene Tür. Wie in dem anderen Zimmer waren auch hier die Wände mit schweren Wandteppichen dekoriert. Ich durchquerte hastig den Raum und stieß die Tür auf, hielt jedoch nicht an, um zu sehen, in welchen Korridor oder welche Kammer sie führte. Ich hatte nicht Flucht im Sinn, sondern Vergeltung. Mit gezogener Waffe versteckte ich mich gerade noch rechtzeitig hinter einem Wandteppich, bevor die Tür aus den Angeln krachte.
    Die wilde Horde stürzte wie eine verrückte Hundemeute herein und schwang ihre Klingen.

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