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Volk der Finsternis - Horrorgeschichten (H. P. Lovecrafts Bibliothek des Schreckens) (German Edition)

Volk der Finsternis - Horrorgeschichten (H. P. Lovecrafts Bibliothek des Schreckens) (German Edition)

Titel: Volk der Finsternis - Horrorgeschichten (H. P. Lovecrafts Bibliothek des Schreckens) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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über mich, sie zu benutzen.«
    Ein gehässiges Grinsen legte sich auf Ballvilles Gesicht, als McGrath unfreiwillig ein wildes Knurren über die Lippen kam. Die Augen des großen Mannes glichen feurigen Kohlen, seine festen Hände hatten sich zu eisernen Kampfhämmern geballt.
    Ballville wurde von einem Krampf geschüttelt, und Blut quoll zwischen seinen Lippen hervor. Sein Grinsen erlosch, und er sprach hastig weiter.
    »Alles ging gut, bis mich ein böser Geist dazu brachte, nach John De Albor zu schicken. Ich habe ihn vor Jahren in Wien kennengelernt. Er stammt aus Ostafrika – ein Teufel in Menschengestalt! Er sah Constance nur an und war sofort von der Begierde nach ihr getrieben, wie nur ein Mann von seinem Schlag es sein kann. Als ich mir dieser Tatsache endlich bewusst wurde, versuchte ich, ihn zu töten. Ich musste jedoch feststellen, dass er stärker war als ich und dass er sich zum Herrn und Meister der Schwarzen ernannt hatte – meiner Sklaven, denen mein Wort stets Gesetz gewesen war! Er erzählte ihnen von seinem teuflischen Kult …«
    »Voodoo«, murmelte McGrath unfreiwillig.
    »Nein! Voodoo ist im Vergleich zu dieser schwarzen Teufelei nur eine Kinderei! Sieh dir das Symbol auf meiner Brust an – De Albor hat es mit einem weiß glühenden Eisen eingebrannt. Du bist in Afrika gewesen. Du kennst das Zeichen von Zambebwei.
    De Albor hat meine Schwarzen gegen mich aufgehetzt. Ich habe versucht, mit Constance und Achmed zu fliehen, aber meine eigenen Sklaven haben mich in die Enge getrieben. Dank eines Mannes, der mir die Treue hielt, konnte ich ein Telegramm ins Dorf schmuggeln – doch sie hatten ihn schnell unter Verdacht und folterten ihn, bis er alles zugab. John De Albor brachte mir seinen Kopf.
    Ich wusste, dass sie bald endgültig angreifen würden, und versteckte Constance an einem Ort, an dem sie niemand finden kann – außer dir. De Albor folterte Achmed, bis er schließlich zugab, dass ich nach einem Freund des Mädchens gesandt hatte, der uns helfen sollte. Daraufhin schickte De Albor seine Männer mit dem, was von Achmed übrig war, zur Straße, wo er dir eine Warnung sein sollte, falls du tatsächlich kommen solltest. Heute Morgen haben sie uns schließlich überwältigt, ich habe Constance letzte Nacht versteckt. Nicht einmal Achmed wusste, wo. De Albor folterte mich, damit ich sie verriet …« Der sterbende Mann ballte die Fäuste, und in seinen Augen flammte ein wilder, leidenschaftlicher Glanz auf. McGrath wusste, dass auch die Qualen von tausend Höllen Ballville dieses Geheimnis niemals hätten entlocken können.
    »Das war das Mindeste, was du tun konntest«, sagte er, und all die widersprüchlichen Gefühle ließen seine Stimme barsch klingen. »Deinetwegen bin ich drei Jahre lang durch die Hölle gegangen – und Constance auch. Du verdienst den Tod. Wenn du nicht ohnehin im Sterben lägest, würde ich dich selbst töten.«
    »Verdammt! Glaubst du, ich will, dass du mir vergibst?«, keuchte der sterbende Mann. »Ich bin froh, dass du leiden musstest. Wenn Constance deine Hilfe nicht bräuchte, würde ich mir wünschen, dich ebenso sterben zu sehen, wie ich sterben werde – stattdessen werde ich in der Hölle auf dich warten. Aber genug davon. De Albor hat mich vor einiger Zeit verlassen, um zur Straße zu gehen und sich zu vergewissern, dass Achmed wirklich tot ist. Dann hat dieses Tier dort beschlossen, meinen Brandy zu saufen und mich noch ein bisschen zu foltern.
    Hör’ zu, ich habe Constance in der Vergessenen Höhle versteckt. Kein Mensch auf der Welt weiß, dass es sie gibt, nicht einmal die Schwarzen – nur du und ich. Vor langer Zeit habe ich ein Eisentor am Eingang anbringen lassen und den Mann getötet, der die Arbeit ausgeführt hat; das Geheimnis ist also gewahrt. Es gibt keinen Schlüssel. Du kannst sie nur öffnen, indem du bestimmte Türknöpfe betätigst.«
    Es fiel ihm nun zusehends schwerer, sich verständlich auszudrücken. Schweiß lief ihm über das Gesicht, und die Muskelstränge an seinen Armen zitterten.
    »Fahr’ mit deinen Fingern über den Rand der Tür, bis du drei Türknöpfe findest, die ein Dreieck bilden. Du kannst sie nicht sehen, du muss sie ertasten. Drücke sie nacheinander gegen den Uhrzeigersinn herunter, dreimal insgesamt. Dann schieb’ den Riegel zur Seite. Die Tür wird sich öffnen. Hol’ Constance und kämpf’ dir den Rückweg frei. Falls du sicher bist, dass sie dich erwischen werden, dann erschieß’ Constance! Lass sie

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