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Volk der Finsternis - Horrorgeschichten (H. P. Lovecrafts Bibliothek des Schreckens) (German Edition)

Volk der Finsternis - Horrorgeschichten (H. P. Lovecrafts Bibliothek des Schreckens) (German Edition)

Titel: Volk der Finsternis - Horrorgeschichten (H. P. Lovecrafts Bibliothek des Schreckens) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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wobei sein ein Meter langes Khybermesser in seiner behaarten Hand glänzte. In seine Begeisterung für den Kampf mischte sich echte Erleichterung darüber, dass seine Feinde menschlich waren. Eine Kugel riss ihm den Turban vom Kopf, und dann ging unter dem ersten, zerstörerischen Hieb der Klinge des Gebirgskriegers ein Araber mit gespaltenem Schädel zu Boden.
    Ein großer Beduine stieß dem Afghanen seine Gewehrmündung in die Seite, doch bevor er abdrücken konnte, zerfetzte Clarneys Kugel sein Gehirn. Die schiere Anzahl ihrer Gegner behinderte deren Angriff auf den großen Afridi, dessen tigergleiche Schnelligkeit es für beide Seiten sehr gefährlich machte, auf ihn zu schießen. Die meisten ihrer Feinde drängten sich um ihn und schlugen mit Krummsäbeln und Gewehrkolben auf ihn ein, während die anderen hinter Steve die Treppe hinaufjagten. Sie waren so dicht hinter ihm, dass er sie nicht verfehlen konnte; der Amerikaner stieß seinen Gewehrlauf einfach in ein bärtiges Gesicht, und als er abdrückte, wurde es auf grauenhafte Weise bis zur Unkenntlichkeit zerstört. Die restlichen Verfolger kamen näher heran und brüllten dabei wie Panther.
    Als er sich bereit machte, seine letzte Patrone zu verfeuern, sah Clarney in einem blitzartigen Moment zwei Dinge gleichzeitig: einen wilden Krieger, der ihn fast erreicht hatte – ihm hing Schaum im Bart und er schwang einen schweren Krummsäbel – und einen weiteren, der auf dem Boden kniete und zielsicher auf Yar Ali anlegte, der sich soeben auf ihn stürzte. Steve reagierte sofort und feuerte über die Schulter des heranstürmenden Schwertkämpfers einen tödlichen Schuss auf den Mann mit dem Gewehr ab – und riskierte damit sein Leben für das seines Freundes, denn der Krummsäbel seines Angreifers fuhr nun auf seinen Kopf nieder. Aber als der Araber den Säbel schwang, wobei ihm aufgrund der Wucht ein heftiges Stöhnen entfuhr, verlor er in seinen Sandalen auf der Marmortreppe den Halt. Die gebogene Klinge änderte daraufhin ziellos ihre Richtung und traf Steves Gewehrlauf. Der Amerikaner packte sofort den Lauf, drehte das Gewehr, und als der Beduine sein Gleichgewicht wiedererlangte und erneut den Krummsäbel schwang, schlug Clarney mit all seiner hünenhaften Kraft zu. Der Kolben traf krachend auf den Schädel seines Feindes.
    Dann traf ihn eine Kugel schwer an der Schulter, und von diesem Schock wurde Steve übel. Als er vor Schwindel zu taumeln begann, schleuderte ein Beduine sein Turbantuch wie eine teuflische Peitsche und es wickelte sich um Steves Füße. Clarney stürzte kopfüber die Treppe hinunter und krachte heftig auf den Boden. Er sah, wie eine schwarze Hand einen Gewehrkolben in die Höhe hob, um ihm mit einem Schlag das Hirn aus dem Schädel zu hauen, aber ein gebieterischer Befehl ließ sie innehalten.
    »Erschlage ihn nicht, binde ihm nur die Hände und Füße zusammen!«
    Während Steve sich benommen gegen die zahlreichen Hände wehrte, die ihn nun packten, schien es ihm, als habe er diese gebieterische Stimme schon einmal gehört.
    Der Amerikaner war innerhalb weniger Sekunden überwältigt worden. Als Steve seinen zweiten Schuss abfeuerte, hatte Yar Ali den Arm seines Angreifers bereits halb abgeschlagen und war dann selbst von einem betäubenden Stoß mit einem Gewehrkolben an der linken Schulter getroffen worden. Dank seines Mantels aus Schafleder, den er trotz der Wüstenhitze trug, hatten ihm die Hiebe von einem halben Dutzend scharfer Messer, die ihn zuvor getroffen hatten, kaum etwas anhaben können. Ein Gewehr wurde so dicht neben seinem Gesicht abgefeuert, dass das Pulver ihm schwere Verbrennungen zufügte, woraufhin dem rasenden Afghanen ein blutdurstiger Schrei entfuhr. Als Yar Ali seine tropfende Klinge erhob, hielt sein kreidebleicher arabischer Gegner sein Gewehr mit beiden Händen über den Kopf, um den Hieb abzuwehren, worauf der Afridi einen grimmigen Jubelschrei ausstieß, sich mit der Geschmeidigkeit einer Dschungelkatze zur Seite bewegte und sein langes Messer in den Bauch des Arabers tauchte. Doch in eben diesem Augenblick fuhr ein Gewehrkolben mit all der Böswilligkeit, zu der sein Besitzer fähig war, auf den Kopf des Hünen nieder, versetzte ihm eine klaffende Wunde und zwang ihn auf die Knie.
    Mit der zähen, stillen Hartnäckigkeit seines Volkes stand Yar Ali ohne nachzudenken wieder auf und schlug auf Gegner ein, die er kaum noch zu sehen vermochte, aber ein heftiger Sturm feindlicher Hiebe warf ihn wieder zu Boden.

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