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Vollmeisen

Vollmeisen

Titel: Vollmeisen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klein Kerstin
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Pinsel?«
    Â»Was?«, brachte Nick hervor.
    Â»Braucht dir doch nicht peinlich zu sein«, sagte Anneliese und haute ihm ihren Ellenbogen in die Rippen. »Alice hat mir schon erzählt, dass du Anfänger bist, aber Übung macht den Meister, was?«
    Nick guckte mich an und sah aus, als hätte er gerade eine Erscheinung gehabt.
    Â»Da hast du recht, Anneliese«, sagte ich und sah Nick warnend an. »Darum üben wir ja auch im Volkshochschulkurs die richtige Technik, um irgendwann wirklich schöne Aquarelle zu malen, stimmt’s, Nick?«
    Â»Wir malen Aquarelle?« Nick schaute mich fassungslos an.
    Â»Ach, ihr beide seid ja so komisch«, lachte Anneliese. »Das merkt doch jeder, was hier vor sich geht, ich bin doch nicht blöd.«
    Wir beide sahen sie schuldbewusst und verlegen an.
    Â»Guck doch mal an dir runter, Alice«, forderte Anneliese mich auf.
    So ein Mist. In der Hektik hatte ich die Bluse völlig schief wieder zugeknöpft, und mein Jeansknopf war auf. Nick war echt gut, ich hatte gar nicht mitbekommen, dass er schon so weit vorangeschritten war.
    Â»Na und? Dann malt ihr eben keine Aquarelle, sondern Aktbilder. Ist doch nichts Schlimmes, dafür muss man sich wirklich nicht schämen!«, belehrte uns Anneliese.
    Puh. Gut, dass sie nicht blöd war.
    Â»So, nun aber der Grund, warum ich hier bin. Am Sonntag um achtzehn Uhr trifft sich das Festkomitee des Schützenvereins, um die 60-Jahr-Feier zu planen. Wir hatten gehofft, dass du uns helfen könntest, Alice. Ein paar frische Ideen von einer Neuen könnten wir gut brauchen. Oh, und Nick, du bist natürlich auch herzlich eingeladen.«
    Nick stammelte nur ein Ȋh, ja, mal sehen« und wusste anscheinend nicht, ob er lachen oder Anneliese doch lieber den Hals umdrehen sollte.
    Â»Nett von dir, dass du meine Hilfe haben möchtest. Natürlich komme ich. Und ja, du hast natürlich recht, Nick und ich stehen uns gegenseitig Modell für einen Akt in Aquarelltechnik. Das ist unsere Hausaufgabe vom Kurs. Und sei mir nicht böse, aber wir würden jetzt gern weitermalen, sonst ist der kreative Fluss unterbrochen. Wenn die kreativen Kräfte schon mal fließen, muss man sie nutzen.«
    Anneliese guckte erschrocken. »O nein, dann will ich euch nicht unterbrechen, ich bin schon weg. Und denk dran, morgen grillen wir.« Mit den Worten verschwand sie.
    Â»Ich frage dich wohl besser erst gar nicht, warum du und ich Bilder malen«, sagte Nick. »Aber es ist gut, dass deine Nachbarin uns unterbrochen hat. Jeder andere hätte wohl bemerkt, dass das, was wir hier gemacht haben, nichts mit Malen zu tun hat. Bloß dass andere mitbekommen, was hier läuft, ist nicht mal mein größtes Problem.« Er nahm einen großen Schluck Bier und setzte sich wieder aufs Sofa. »Ich muss professionell bleiben. Ich bin für deine Sicherheit verantwortlich, und dafür brauche ich einen klaren Kopf. Wenn ich die ganze Zeit nur daran denke, wie ich dich ins Bett kriege, anstatt meinen Job zu machen, dann läuft etwas falsch. Ich glaube, du weißt, dass ich mehr als alles andere genau da weitermachen möchte, wo wir eben aufgehört haben. Aber ich muss mich auf deine Sicherheit konzentrieren, sonst kann es gefährlich werden. Selbst hier draußen.«
    Hm, er hatte ja recht. Auch wenn ich diese ganzen Vorschriften in seinem Job blöd fand, so ein bisschen waren sie wohl zu was nutze. »Ja, Nick, das kriegen wir hin. Wir sind ja schließlich keine hormongesteuerten Teenies.«
    Eigentlich benahmen wir uns, wenn wir zusammen waren, genau wie die, aber das tat jetzt nichts zur Sache.
    Â»Und was ist, wenn die Belgier hinter Gittern sitzen und diese ganze Geschichte vorbei ist?«, fragte ich ihn vorsichtig. »Können wir dann vielleicht noch mal neu anfangen?«
    Â»Süße, versuche, mich davon abzuhalten«, gab Nick zurück.
    Nee, das würde ich ganz bestimmt nicht tun …
    Â»Okay, dann will ich dir helfen, so gut ich kann, damit das Ganze schnell vorbei ist. Ich habe nachgedacht.«
    Nick machte bei diesen Worten ein gequältes Gesicht. Ich grinste und warf ein Kissen nach ihm.
    Â»Schau mal, ihr braucht einen Zeugen, und dieser Zeuge ist Simon, stimmt’s?«
    Â»Schlaues Mädchen bist du. Ja, wir hoffen auf eine Aussage von deinem Simon, aber dafür müssen wir ihn erstmal finden.«
    Â»Und wenn ich euch dabei helfe? Du

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