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Vom Umtausch ausgeschlossen

Vom Umtausch ausgeschlossen

Titel: Vom Umtausch ausgeschlossen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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eile zurück zur Kasse. »Sagen Sie, eine Frage noch! Wissen Sie zufällig, ob denn wirklich alle, die auf der Warteliste sind, die Tasche letztendlich auch haben wollen?
    »Sonst würden sie doch wohl nicht auf der Liste stehen.« Silvia scheint mich für eine ziemliche Dumpfbacke zu halten.
    »Ja, schon, aber vielleicht haben die anderen es sich ja in der Zwischenzeit alle anders überlegt«, erkläre ich ihr aufgeregt plappernd meine Logik. »Oder haben sich die Tasche schon woanders gekauft! Und dann wäre ich ja schließlich dran! Verstehen Sie? Dann könnte ich diese Tasche hier und jetzt haben!«
    Wie kann sie nur so unbeteiligt gucken? Versteht sie denn nicht, wie wichtig diese Angelegenheit für mich ist?
    »Wir werden die Tasche den Kundinnen auf der Warteliste der Reihe nach anbieten«, erläutert Silvia. »Und wir werden uns an Sie wenden, falls wir eine Tasche haben, die wir Ihnen anbieten können.«
    »Ich könnte das für Sie machen«, biete ich meine Hilfe an. »Ich könnte die anderen alle anrufen, wenn Sie mir ihre Nummern geben.«
    Silvia bedenkt mich schweigend mit einem beredten Blick.
    »Nein danke. Wir melden uns bei Ihnen.«
    »Na gut«, gebe ich mich geschlagen. »Danke.«
    Jetzt kann ich wirklich nichts mehr tun. Ich werde jetzt aufhören, an diese Tasche zu denken, und werde den Rest des Tages in Mailand genießen. Genau. Ich werfe einen letzten sehnsüchtigen Blick auf die Engel-Tasche und verlasse dann den Laden.
    Kaum stehe ich auf der Straße im Sonnenschein, frage ich mich, ob Silvia wohl schon die ersten Leute von der Liste anruft.
    Nein. Hör auf. Geh jetzt weiter. Ich bin doch nicht besessen von dieser Tasche. Ich werde jetzt nicht mal mehr an sie denken. Ich werde mich auf andere Dinge konzentrieren ... zum Beispiel... Kultur! Ja. Dieses große Gemälde, oder was das war...
    Ich bleibe wie angewurzelt stehen. Ich habe ihr die Nummer von Lukes Wohnung in London gegeben. Aber hat Luke nicht neulich was von neuen Telefonleitungen gefaselt?
    Was, wenn ich Silvia nun die falsche Nummer gegeben habe?
    Ruck, zuck gehe ich die paar Schritte zurück und platze wieder in den Laden.
    »Hi!«, rufe ich ganz außer Atem. »Mir fiel nur gerade ein, dass ich Ihnen doch besser noch ein paar andere Telefonnummern und Adressen gebe, für den Fall, dass sie nicht durchkommen.« Ich wühle in meiner Tasche und hole eine von Lukes Visitenkarten heraus. »Das hier ist die Anschrift und die Nummer vom Büro meines Mannes.«
    »Danke schön«, entgegnet Silvia matt.
    »Obwohl... mir fällt gerade ein, wenn Sie mit ihm selbst sprechen, wäre es vielleicht ganz schlau, nicht direkt von der Tasche zu sprechen.« Ich dämpfe meine Stimme. »Sagen Sie: >Der Engel ist gelandet<«
    »Der Engel ist gelandet«, wiederholt Silvia und notiert sich das, als wenn sie den lieben langen Tag nichts anderes machen würde, als codierte Telefongespräche zu führen.
    Obwohl, wenn ich es mir recht überlege - vielleicht tut sie genau das!
    »Bitte verlangen Sie nach Luke Brandon«, erkläre ich. »Bei Brandon Communications. Luke Brandon ist mein Mann.«
    Ich bemerke, wie der stämmige Mann einige Meter von mir entfernt von einer Kollektion Lederhandschuhe aufblickt.
    »Luke Brandon«, wiederholt Silvia. »In Ordnung.« Sie legt die Karte zur Seite und nickt mir abschließend zu.
    Ich kann mich nicht beherrschen. »Und, haben Sie schon jemanden von der Liste angerufen?«
    »Nein«, sagt Silvia tonlos. »Noch nicht.«
    »Und Sie rufen an, sobald Sie eine haben? Auch, wenn es mitten in der Nacht ist? Das macht mir überhaupt nichts -«
    »Mrs. Brandon!«, fährt sie mich verzweifelt an. »Sie stehen auf der Warteliste! Sie müssen schon warten, bis Sie an der Reihe sind! Mehr kann ich nicht für Sie tun!«
    »Sind Sie sich da auch ganz sicher?«, mischt sich da eine heisere Stimme ein, und als wir beide aufsehen, kommt der stämmige Mann auf uns zu.
    Ich staune ihn an. Was hat er vor?
    »Wie bitte?«, gibt Silvia hochmütig zurück, und er zwinkert mir zu.
    »Lassen Sie sich von denen hier bloß nicht unterbuttern, meine Liebe.« Er wendet sich an Silvia. »Wenn Sie wollten, könnten Sie ihr die Tasche doch verkaufen.« Mit seinem kurzen, dicken Daumen zeigt er auf die Engel-Tasche auf dem Podest, während er gleichzeitig an seiner Zigarre zieht.
    »Signore -«
    »Ich habe Ihr Gespräch gehört. Wenn Sie noch niemanden von der Warteliste angerufen haben, dann weiß ja auch noch niemand, dass diese Tasche gekommen ist. Niemand

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