Von Der Kunst, Hindernisse Zu ueberwinden
und lächeln Sie dabei freundlich. Seien Sie nicht der Erste, der den Augenkontakt unterbricht.
Warum sollten Sie das alles tun, warum sollten Sie sich freiwillig lächerlich machen, werden Sie sich vielleicht jetzt fragen? Sie durchlaufen in diesen drei Stufen zugleich drei Phasen eines Entwicklungsprozesses, den man nicht von heute auf morgen vollziehen kann.
Phase 1: Angewöhnung In dieser Phase sollen Sie sich erst einmal an das Pushen der Komfortzone und die Gefühle, die dabei entstehen, gewöhnen. Gleichzeitig sollen Sie die ersten Erfahrungen mit dem wohltuenden Hochgefühl machen, das sich nach einem Push einstellt. Dieses Gefühl wird Ihnen mit der Zeit immer mehr gefallen und Sie zu weiteren Pushs motivieren. Diese Phase dauert eine Woche und ist wie folgt aufgebaut:
Tag 1: S1
Tag 2: S1
Tag 3: S2
Tag 4: Pause
Tag 5: S2
Tag 6: S3
Tag 7: S3
Tragen Sie jeden Tag sämtliche Erfolgserlebnisse in Ihr Erfolgstagebuch ein.
Phase 2: Intensivierung In dieser Phase sollen Sie die positiven Erfahrungen der vergangenen Woche nützen und motivieren, den Push Ihrer Komfortzone zu intensivieren. Es gibt keinen genauen Tagesplan, die Umsetzung hängt von Ihrem Gefühl ab. Fühlen Sie sich sehr gut, aufgeschlossen und mutig, machen Sie an diesem Tag einige S1-Aufgaben. Fühlen Sie sich normal, machen Sie hin und wieder eine S2-Aufgabe. Fühlen Sie sich an einem Tag schwach, ängstlich und meinen, es sei ein »schlechter« Tag, genau dann müssen Sie sich in dieser Phase aufrappeln und eine oder mehrere S3-Aufgaben erfüllen. Wenn Sie sehen, wie gut Sie die Situation trotz schlechter Tagesform meistern, ist das ein positives Erfolgserlebnis. Tragen Sie alles wieder täglich in Ihr Erfolgstagebuch ein.
Phase 3: Aufrechterhaltung Diese Phase ist zeitlich nicht beschränkt, sondern sie läuft von nun an für immer. Sie sollten sich ständig darum bemühen, Ihre Komfortzone zu pushen. Vielleicht nicht unbedingt mit täglichen Aufgaben wie in den ersten beiden Phasen, aber zweimal im Monat die eigene Schamgrenze zu überschreiten, hält Sie im Training.
Schritt 5: Das Selbstbewusstsein festigen
Sie sind sich Ihrer selbst bewusst geworden und haben sich akzeptiert, wie Sie sind. Das alleine sind schon zwei sehr große Trainingserfolge. Ihre ersten mentalen Klimmzüge, Kniebeugen und Standweitsprünge haben Sie bereits geschafft. Anschließend haben Sie sich von unnötigen Schamgefühlen befreit, das hat Sie einiges an Überwindung gekostet. Ihr Selbstbewusstsein wurde durch diese Schritte und die Arbeit mit dem Erfolgstagebuch und den Affirmationen gestärkt. Sie spüren das bereits. An diesem Punkt gilt es, sich dessen, was Sie schon erreicht haben, bewusst zu werden und diesen Zustand der Veränderung und des Erfolgs zu festigen.
Beim Parkour-Training nimmt man sich regelmäßig Zeit, um zu probieren, wie viele Klimmzüge man schon schafft, wie oft man diese oder jene Kraftübung wiederholen kann, wie gut das Landen von Präzisionssprüngen funktioniert und so weiter. Auf diese Weise lässt sich überprüfen, wie weit man in der eigenen Entwicklung schon gekommen ist. Sie sollten das jetzt auch tun. Nehmen Sie daher eine neue Seite in Ihrem Erfolgstagebuch und beginnen Sie mit der Überschrift:
Zwischenanalyse
Schreiben Sie auf, was Sie in den letzten Monaten erlebt haben, welche Schritte Sie zur Verbesserung und Entwicklung Ihrer Persönlichkeit unternommen haben und vor allem, so detailliert wie möglich, welche Erfolgserlebnisse Sie dabei hatten. Nehmen Sie sich genug Zeit und geben Sie Ihren Erfolgen ausreichend Raum. Wenn ich meine Zwischenanalysen schreibe, nehmen sie gerne einmal fünf bis zehn DIN-A5-Seiten in Anspruch. Auch wenn Sie diesen Umfang vielleicht nicht erreichen, sollte dennoch ein Unterschied zu den täglichen Eintragungen erkennbar sein. Versetzen Sie sich beim Schreiben in Gedanken zurück in die Momente, in denen Sie Erfolgserlebnisse hatten, und versuchen Sie, die positiven Gefühle nachzuempfinden, während Sie darüber schreiben. Auf diese Weise können Sie genauer beschreiben, was Sie erlebt haben, und festigen diese positiven Gefühle noch tiefer in Ihrem Unterbewusstsein. An den Schluss dieser Zwischenanalyse setzen Sie in Listenform eine Aufzählung der positiven Eigenschaften, die Sie besitzen, neu entdeckt oder durch die Übungen verstärkt haben. Natürlich wird diese Liste von Person zu Person unterschiedlich ausfallen, aber anhand der bisherigen Übungen sollten für
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