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Von Göttern und Dämonen: Am Anfang war der Nebel (Erstes Buch)

Von Göttern und Dämonen: Am Anfang war der Nebel (Erstes Buch)

Titel: Von Göttern und Dämonen: Am Anfang war der Nebel (Erstes Buch) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. Horvath
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dürfte früher Morgen sein und die Sonne hatte sich schon strahlend in den blauen, wolkenlosen Himmel erhoben. Das Land schien flach zu sein, Berge waren am Horizont nicht zu erkennen. Er sah links von Ihnen einen kleinen Mischwald, aus dem ein Bächlein hervorbrach. Hier würden sie ihre Wasservorräte auffüllen können. Insgesamt machte die Gegend einen sehr friedlichen Eindruck und die Luft war klar und rein. Die Geräusche des Waldes drangen an sein Ohr und als Alex den Kopf erhob, sah er einen Rotmilan in geringer Höhe majestätisch über sie hinweg gleiten. Er stieß einen Schrei aus und bewegte erhaben die Schwingen. Alex sah ihm nach und fühlte sich plötzlich frei und ungezwungen.
       Sie füllten ihre Wasserbehälter an dem kleinen Flüsschen, bestiegen die Pferde und machten sich auf den Weg. Elias lief zwischen den Pferden neben ihnen her. Das Grün des Grases und die milde Wärme der Sonne bildeten einen wohltuenden Kontrast zu den Strapazen der Wüste.
       „Wann kommen wir wieder nach Hause zurück?“, fragte Alex.
       Elias antwortete bedauernd: „Ihr werdet nie wieder nach Hause zurück kommen. Ihr seid nun Teil eines gefährlichen Spiels geworden und wäret in eurem Heim den Kräften schutzlos ausgeliefert.“
       „Welchen Kräften und welchem Spiel?“, fragte Alex. „Nagar erzählte mir etwas von einem jähzornigen Kindgott und verschiedenen Lagern, die sich im Streit befänden. Von Menschenseelen und dass unsere Tochter für irgendetwas gebraucht werden würde, er aber nicht konkret sagen könne, für was.“
     
    Und so erzählte Elias seine Sicht der Dinge. „Nicht alles, was dich der Dämon glauben machen wollte, ist grundsätzlich verkehrt. Er hat die Wahrheit nur verdreht dargestellt.“
       „Du willst mir aber nicht erzählen, dass er Recht hatte, als er Gott ein paranoides Kind nannte?“ , fragte Alex.
       Elias lachte: „Nein natürlich nicht. Aber es ist richtig , dass Gott sehr jung ist. Eure Bilder von dem alten Mann mit Rauschebart sind absolut falsch. Und es geht auch nicht darum, Seelen für einen Krieg zu sammeln. Vielmehr ist es richtig, dass nur die Seelen, die Gott zusprechen, am Tag des Jüngsten Gerichtes überleben werden. Alle anderen – die Neutralen, die Grauen und die Bösen- werden vernichtet werden. So steht es geschrieben, so soll es getan werden.“
       „Und was hat unser Kind damit zu tun? Warum wollte Nagar sich ihrer bemächtigen?“
       „Nun, ich glaube ich muss dir etwas über Nagar erzählen. Was es mit ihm auf sich hatte und wie alles bei ihm und mit ihm begonnen hatte, damit du das verstehst.“ sagte Elias, der ohne zu keuchen mit den Pferden Schritt hielt.
     
    Und so erzählte er Nagars Geschichte.
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    7.        Kapitel: Nagars Geschichte
     
     
    „Nagar war ein illegitimer Sohn eines Herrschers im Königreich Nagar. Sein eigentlicher Name war Yussuf und so wurde er auch genannt, bevor er zum Vampyr wurde uns sich selbst umbenannte. Er lebte in ärmlichen Verhältnissen, da sein Vater eine seiner zahlreichen Gespielinnen geschwängert hatte und sie verstieß, als sie die Frucht seines Leibes trug“, fing Elias an zu erzählen. „Das arme Wesen kam nicht umhin, sich als Bettlerin durchzuschlagen und lebte in bitterster Armut mit ihrem Bastard. Er genoss keine Bildung und keine Freude bis auf die Liebe seiner Mutter. Er wuchs zu einem hungrigen, kleinen Jungen heran. In den Straßen lernte er zu stehlen und zu kämpfen. Er lernte, dass es in seiner Welt keine Gnade gab und nur die Starken überleben konnten. Seine Mutter verheimlichte den Namen seines Erzeugers und ließ ihm im Glauben, dass sein Vater früh nach seiner Geburt im Krieg gefallen war.“ Der Cherubim wiegte versonnen den Kopf von einer Seite auf die andere.
    „So wurde er im Laufe der Jahre zu einem zornigen, jungen Mann. Er war gewandt mit der Waffe und stark im Kampf. Er konnte Menschen beeinflussen und bereicherte sich auf ihre Kosten, aber er schädigte sie nicht übermäßig und zeigte gegenüber seinen Kontrahenten durchaus Gnade, wenn sie sich ritterlich geschlagen hatten.
    Als er 18 Lenze zählte, erfüllte sich sein unseliges Schicksal. Der König hatte eine legitime Tochter. Sie war die Zweitgeborene nach seinem leiblichen Sohn Ahmed. Dieser war zwar ein Jahr nach Nagar geboren worden, aber da niemand von Nagars Existenz wusste, war Ahmed der legitime Thronfolger. Er war optisch das genaue

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