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Von Göttern und Dämonen: Am Anfang war der Nebel (Erstes Buch)

Von Göttern und Dämonen: Am Anfang war der Nebel (Erstes Buch)

Titel: Von Göttern und Dämonen: Am Anfang war der Nebel (Erstes Buch) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. Horvath
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nächste Schlag wurde gegen seine Kniekehle geführt und der dritte erlöste ihn von seinem unseligen Leben, als er auf die Knie fiel. Der Unbekannte hielt die zitternde Alika in seinen Armen.
       „Wer bist du?“ , hauchte sie.
        „Mein Name ist Yussuf, meine Prinzessin“, antwortete der Fremde und sie atmete erleichtert auf und schmiegte sich an ihn. Sekunden später hörte ich das Brechen von Fässern und Schreie. Soldaten des Palastes waren endlich gekommen und zerschlugen die Barrieren.
       „Lass die Prinzessin los!“, brüllte deren Hauptmann.
       Alika versuchte, Yussuf zu verteidigen und sich zu erklären, ging aber im Lärm der anstürmenden Wächter unter. Yussuf blickte ihr in die Augen, zwinkerte ihr zu und war wie der Blitz in den Souks verschwunden.
       Die Wächter nahmen die Prinzessin in die Mitte und brachten sie unbeschadet zum Palast zurück. Auch ich wurde geborgen und schwer verletzt ins Hospital gebracht.
       Lange Tage kämpfte ich mit dem Tode. Die Prinzessin kümmerte sich um mich und besuchte mich täglich. Sie war voll der Begeisterung von Yussuf und kannte nur dieses eine Thema. Sie wollte ihn suchen und ihn entlohnen. Meine Bedenken und mein Flehen verhallten ungehört und ich war nicht in der Lage, mich aus dem Krankenbett zu erheben. So kam es wie es kommen musste. Auch er war von ihr bezaubert und es gelang ihnen, sich zu treffen. Er erhielt seine Belohnung. Reichlich davon. Sie belohnte ihn mit ihrer Jungfräulichkeit“, sagte Elias resigniert.
       Alex stieß zischend die Luft zwischen seinen Zähnen aus: „Sie waren Halbgeschwister!“
      „Aber sie wussten es zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Es dauerte nicht lange, und die Wachen kamen ihnen auf die Schliche. Es begann ein Katz-und-Maus-Spiel und Yussuf hatte immer mehr Mühe, Alika treffen zu können. Zum Schluss wagte er sich sogar über Geheimgänge, die sie ihm verraten hatte, in den Palast. Sie wurden entdeckt und er konnte unter größten Mühen fliehen, zog sich aber im Kampf Verletzungen zu.
       Als er blutend nach Hause zu seiner Mutter kam und ihr von Alika erzählte, offenbarte sie sich im unter Tränen. Er wurde halb wahnsinnig, als er die Wahrheit erfuhr…seine eigene Schwester! Ein letztes Mal ging er in den Palast, um sie zu treffen und diese unheilige Liaison für immer zu beenden. Als er über die geheimen Gänge in ihr Schlafgemach eingedrungen war, fand er sie in Tränen aufgelöst. Sie gestand im weinend, dass sie sein Kind unter ihrem Herzen trug. Ich weiß nicht, was in diesem Moment in ihm vorgegangen ist. Aber ich kann mir vorstellen, dass dies ein Herz brechen oder einen Verstand in den Wahnsinn gleiten lassen kann“, sagte Elias düster.
       „Er kam nicht umhin, ihr die Wahrheit zu offenbaren. Alika zerbrach innerlich. Sie rannte fort und er versuchte nach einem kurzen Zögern, ihr hinterher zu kommen.
    Denn der Palast war ein gefährlicher Ort für ihn. Eigentlich zu gefährlich, um sich offen zu zeigen. Dieses kurze Zögern ließ der Tragödie ihren Lauf. Alika rannte am Zimmer ihres Vaters vorbei auf die Außenmauern des Palastes. Der Palast war hoch. Sehr hoch. Yussuf verfolgte sie und sah sie auf der Mauer stehen. Fünfzehn Meter entfernt und außer seiner Reichweite. Er ging einige Schritte auf sie zu, aber noch bevor er sie erreichen konnte, stürzte sie sich mit einem letzten, sehnsuchtsvollen Blick in den Tod. Yussuf konnte nichts mehr tun. Der Kalif war vom Lärm wach geworden und trat hinter Yussuf auf die Mauern. Yussuf wurde ihm gewahr und sein ganzer Hass entlud sich gegen ihn. Der Hass auf seine Armut, auf seine gestohlene Kindheit und vor allem seine gestohlene Liebe. Er packte den Kalifen, der sich aufgrund seines hohen Alters nicht mehr wehren konnte und warf ihn von der Mauer.“
       Elias seufzte schmerzerfüllt auf. „Er starb neben seiner toten Tochter.“
       Nach einem Moment des Schweigens fuhr er fort: „Yussuf konnte fliehen. Ich weiß nicht, wie er es geschafft hat, aber er entkam. Ich konnte mich aufgrund der Verletzung noch immer nicht vom Krankenbett erheben, also übernahm Ahmed die Verfolgung des Mörders. Ich weiß nicht was fortan passierte, aber wir fanden unseren Prinzen gevierteilt im Hindukusch und aus Yussuf war Nagar geworden.“
    „Ich kann dir sagen, was Nagar mir erzählt hat“, löste Alex das Rätsel und gab Nagars Version der Geschichte zum Besten.
       „So hat also jede Münze ihre beiden Seiten“, seufzte

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