Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Von Göttern und Dämonen: Am Anfang war der Nebel (Erstes Buch)

Von Göttern und Dämonen: Am Anfang war der Nebel (Erstes Buch)

Titel: Von Göttern und Dämonen: Am Anfang war der Nebel (Erstes Buch) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. Horvath
Vom Netzwerk:
zwanzig gewesen, als sie verstorben war. Von schlanker Figur und mittelgroß. Ihr ebenmäßiges Gesicht mit den geschlossenen Augen und dem zu einem kleinen Lächeln verzogenen Mund wurde von braunen Haaren eingerahmt. Für diese Zeit ganz untypisch war ihr Haar zu Korkenzieherlocken gedreht worden, die sich wild um ihr Gesicht ergossen. Alex ging ein Licht auf!
       „Spot, Du bist ein Genie!“, sagte er und drehte sich zu den fragend dreinblickenden Freunden um.
       „Die Medusa war in der griechischen Mythologie eine Kreatur mit Schlangen statt Haaren auf dem Kopf. Bezüglich ihres Aussehens gibt es zwei Aussagen: Entweder war sie so hässlich und schrecklich oder aber so schön, dass die Menschen, die ihr in die Augen sahen, erstarrten. Wenn ihr euch dieses Mädel mal anschaut, dann fallen einem doch sofort diese Locken auf, oder? Könnte das nicht das Sinnbild für eine Medusa sein, und zwar für eine ehemals Schöne und nicht für die Schreckliche?“
       Robert ging auf die Mumie zu „Da magst du Recht haben, mein Jung. Jetzt müssen wir der holden Dame nur noch das Geheimnis entlocken, damit sie uns den Eingang freigibt.“
       „In der Sage wurde ihr der Kopf abgeschlagen. Und selbst der abgeschlagene Kopf hatte noch immer die versteinernde Wirkung auf denjenigen, der sie ansah“, murmelte Alex.
       „Aber ich denke kaum, dass es was bringen würde, ihr den Kopf abzuschlagen. Das wäre ja nur eine einmalige Gelegenheit, den Gang zu öffnen. Und bisher ist der Hals unverletzt.“
      Arnold ging schweigend auf die Mumie zu uns besah sich das Gesicht. Dann nahm er beide Hände und nahm den Kopf zwischen sie.
       „Was hast du vor?“ , fragte Alex erschrocken.
       „Lassen wir sie mal in eine andere Richtung sehen“, antwortete Arnold.
       „Um Gottes Willen, du wirst ihr nur das Genick brechen und den Kopf abreisen, die Knochen sind seit hunderten Jahren spröde und trocken!“, widersprach Robert.
       Aber Arnold ließ sich nicht abbringen. Vorsichtig drehte er den Kopf und die Freunde erwarteten das eklige Geräusch vom Brechen jahrhundertealter Knochen.
     
    Es gab ein Geräusch. Aber ein anderes, als sie erwartet hatten.
     
    Nachdem Arnold den Kopf ganz nach links gedreht hatte, hörten sie Stein auf Stein schleifen. Er ging einen Schritt zurück und das Podest mit der Mumie drehte sich nach links und offenbarte eine von Fackeln eingerahmte Steintreppe, die nach oben führte. Arnold grinste schief.
       „Die junge Dame scheint eher aus der Gummifraktion denn eine echte Mumie zu sein. Aber sie ist wirklich gut präpariert. In ihr muss sich der Mechanismus für diese Tür befinden. Zumindest hat sich ihre Haut mehr nach Kunststoff oder Gummi angefühlt denn nach einer Toten.“
       Die Freunde verdauten den makabren Scherz und betraten vorsichtig und leise die Steinstufen.
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    19.     Kapitel: Im Dom des Teufels
     
     
    Die Stufen führten einige Meter in die Höhe, bis sie in einen Vorplatz mündeten. Von diesem gingen drei Steinwege ab: Rechts und Links auf gleicher Ebene, geradeaus wiederum in Richtung einer Treppe.
       Alles war nur ganz schwach ausgeleuchtet. Die Treppe lag an ihrem Ende im Dunkeln. Diesmal kamen nicht Fackeln, sondern verstaubte Glühbirnen zum Einsatz, die wohl schon ewig brannten. Die Vampyre hatten also Strom und nutzen diesen auch.
       Vorsichtig schauten sie sich den rechten und linken Weg an. Beide mündeten nach einigen Metern in Räumen. Diese waren mit Feldbetten möbliert und enthielten Regale mit Proviant und gepackten Rücksäcken. Arnold nahm einen Rucksack und untersuchte ihn. Er fand Fleischkonserven, Wasserflaschen, Taschenlampen, Messer und Stricke in ihnen.
       „Genau das Richtige, wenn einer spontan verreisen will“, schmunzelte er und legte den Rucksack in das Regal zurück. „Lasst uns mal die Treppe anschauen. Wie ihr sicher bemerkt habt, sind die Wände da oben bedeutend heller. Ich vermute, wenn man den Staub runterwischt, kommt weißer Marmor hervor.“
       Die Stufe war so breit, dass sie nebeneinander gehen konnten. Sie näherten sich vorsichtig der Mauer und konnten eine circa ein Meter fünfzig breite und zwei Meter hohe Vertiefung in ihr entdecken. Diese Vertiefung war wie die übrige Mauer mit dicken Staub und zentimeterdicken Spinnenweben behangen.
       „Hier war schon lange Keiner mehr“, meinte

Weitere Kostenlose Bücher