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Von sündiger Anmut: Roman (German Edition)

Von sündiger Anmut: Roman (German Edition)

Titel: Von sündiger Anmut: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gayle Callen
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Raum zusätzlich eine warme Atmosphäre. Die Gemälde an den Wänden, meist Landschaftsszenen, hatte sie selbst ausgesucht. Sie wirkten irgendwie beruhigend auf sie und erinnerten an das ländlich gelegene Madingley Court.
    Sie trat an ihre Frisierkommode und sah in den Spiegel. So viel war geschehen, und doch schien ihr Abbild unverändert. Sie führte die Hände zum Nacken, öffnete den Verschluss der Halskette und legte sie auf den Tisch.
    Aus dem Augenwinkel bemerkte sie eine Bewegung im Badezimmer. »Teresa?«, rief sie. »Das ging aber schnell.«
    Die Tür ging auf, und ein Mann kam auf sie zu.
    »Peter!« Sie schnappte entsetzt nach Luft und griff Halt suchend nach dem Bettpfosten.

Kapitel 17
    »Was machst du in meinem Badezimmer?«, wollte Elizabeth wissen.
    »Mich verstecken, falls ein Dienstbote hereingekommen wäre«, erklärte Peter.
    Sie verdrehte die Augen, während er lässig auf sie zuschlenderte. »Ich meinte eigentlich, was du überhaupt hier suchst?«
    »Es ist schon lange her, seit ich das letzte Mal in diesem Raum war«, erklärte er nachdenklich, wobei er so dicht an ihr vorbeiging, dass er ihre Schulter streifte. Neben dem Himmelbett blieb er stehen und sah sie vertraulich lächelnd an. »Ein neues Bett?«
    Sie merkte, dass ihr Gesicht ganz heiß wurde. Nicht nur weil Peter es erneut geschafft hatte, sie alleine anzutreffen, sondern zu allem Überfluss in ihrem Schlafzimmer, direkt neben ihrem Bett.
    »Das letzte Mal war ich etwa zehn«, stieß sie zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
    »Ich glaube, ich habe dich damals vom Garten aus beobachtet, als du dich mit zusammengeknoteten Bettlaken vom Balkon abseilen wolltest. Um eine Freundin zu besuchen, meine ich mich zu erinnern.« Er hatte damals die herzogliche Familie für eine Woche nach London begleiten dürfen.
    Sie zuckte zusammen und sagte: »Das ist lange her. Ich bin jetzt erwachsen.«
    Er lachte leise. »Das hört sich gut an.«
    Er wirkte so … entspannt, bewegte sich in ihrem Schlafzimmer ganz selbstverständlich, als hätte er viel Erfahrung damit. Kein Wunder bei den vielen Affären, die man ihm nachsagte. Einen kurzen Moment lang fragte sie sich, ob sie für ihn auch bloß eine solche Tändelei war – ein netter Zeitvertreib, nicht mehr.
    Nein, sagte sie sich. Das glaubte sie nicht. So sehr konnte Peter sich nicht verändert haben. Denn obwohl er nicht mehr der Alte war, wirkte er nicht wie ein oberflächlicher Mensch.
    Trotzdem: Das hier ging zu weit.
    Am liebsten hätte sie mit dem Fuß aufgestampft, hielt sich aber zurück. »Ich frage dich noch einmal – was machst du hier? Und wie bist du überhaupt hereingekommen, ohne dass jemand dich gesehen hat? Bitte sag, dass dich keiner gesehen hat«, fügte sie besorgt hinzu.
    »Ich bin genau wie du damals durchs Fenster gestiegen.«
    »Peter!«
    »Natürlich hat mich niemand gesehen. Ich trage dunkle Kleidung. Es war bloß etwas schwierig, mit einem engen Gehrock zu klettern.«
    Sie musste sich sehr beherrschen, sich nicht auf ihn zu stürzen und ihn an der Gurgel zu packen. »Du hast die wichtigste Frage vergessen zu beantworten: Warum?«
    Er nahm sich Zeit, betrachtete die Sachen auf ihrem Nacht tischchen; angefangen von dem Buch, das sie gerade las, bis hin zu der Glaskugel, die Christopher ihr aus Spanien mitgebracht hatte. Und dann entdeckte er noch etwas anderes. Sie zuckte zusammen, als sie es sah.
    »Das habe ich dir geschenkt«, sagte er überrascht und gerührt.
    »Es ist ein Vogelhaus, Peter, das ich selbst gebaut habe.«
    »Richtig, jetzt erinnere ich mich wieder. Ich habe dir dabei geholfen«, entgegnete er und lächelte sie gewinnend an. »Du hast es aufbewahrt.«
    Wie ein ertapptes Kind schaute sie erst ihn an und dann das Vogelhäuschen, das sie damals eifrig mit einer hölzernen Vogelfigur und Seidenblumen dekoriert hatte. Jetzt sah es etwas mitgenommen aus, die Blüten verblasst und teilweise eingerissen, und doch mochte sie sich nicht davon trennen. »Ich fand es niedlich«, sagte sie schlicht.
    »Ich bin gerührt«, antwortete er und hob mit ernstem Blick die Hand an die Brust.
    Sie brach in Gelächter aus, wurde aber sogleich wieder still. »Hör auf damit! Schau mich nicht an wie ein junger Hund.«
    Er grinste.
    »Bilde dir ja nichts darauf ein. Ich wollte mich nur an meine eigene Leistung erinnern. Dass du überhaupt daran beteiligt warst, wusste ich gar nicht mehr.«
    Sein Lächeln verschwand. Nur ein amüsiertes Funkeln war noch in seinen Augen zu

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