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Voodoo Holmes Romane (German Edition)

Voodoo Holmes Romane (German Edition)

Titel: Voodoo Holmes Romane (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Berndt Rieger
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Be­zie­hung."
    „ Dann ha­ben wir die Zahl 348. So vie­le Jah­re sind ver­gan­gen, seit­dem das Ro­sen­haus wie­der er­rich­tet wur­de, nach­dem der Brand statt­fand. Im ver­gan­ge­nen Jahr wa­ren es 347 Jah­re. 3 und 4 ist 7. Die 3 ist die Zahl der Drei­fal­tig­keit, in Ba­by­lo­ni­en Mar­duk und sei­ne El­tern, oder die drei­fal­ti­ge Welt, näm­lich der Him­mel, die Erde und der Ozean. Die 4 sind die vier Wind­rich­tun­gen, und die 7 die sie­ben Pla­ne­ten. 347 Jah­re Zeit sind dem­nach der Zeit­raum, in dem eine Welt sich ab­ge­run­det hat, um ei­ner neu­en Welt Platz zu ma­chen. Es sind Zy­klen, die von An­fang der Zeit an ab­lau­fen und im­mer 347 Jah­re brau­chen. Und die­se neue Welt, die im Vor­jahr be­gon­nen hat, nimmt sich dazu hier­zu­lan­de als Zeit­punkt den 11. 11. und 11 Uhr 11. Man nennt das Fa­schings­be­ginn, aber der Ur­sprung ist so alt wie die Kul­tur hier, und die gab es schon längst, be­vor das Chris­ten­tum hier ein­fiel und die Köp­fe er­ober­te. Fa­sching ist ein heid­nisches Fest, das der Glau­bens­welt dia­me­tral ent­ge­gen­ge­setzt ist. Und neh­men Sie nun die Be­deu­tung von Mar­duk, dann ist das auch das Ge­gen­teil des christ­li­chen Men­schen, der nicht sich ver­wirk­licht, son­dern den gött­li­chen Plan. Sie kön­nen mir fol­gen, Wat­son?“
    „ Ich glau­be schon.“
    „ Die christ­li­che Welt hat die Zeit vor Weih­nach­ten zur Be­sin­nung vor­ge­se­hen, der Fa­sching aber stellt dio­ny­si­sche Freu­den in den Vor­der­grund.“
    „ Was ist das, Fa­sching?“ frag­te ich.
    „ Die hie­si­ge Form des ve­ne­zia­ni­schen Kar­ne­vals. Er wird in Re­gio­nen ge­fei­ert, die früher un­ter rö­mi­scher Herr­schaft stan­den, süd­lich des Li­mes, ein Wall, der die Reichs­gren­ze zu Ger­ma­ni­en mar­kier­te.“
    „ Warum gibt es das nicht bei uns?“
    Hol­mes zuck­te die Ach­seln. „Zu­we­nig Rö­mer, zu­we­nig Spaß. Je­den­falls sind es Spiel­for­men der Bac­cha­na­li­en, das wa­ren Or­gi­en mit Wein, Weib und Ge­sang. Au­ßer­dem habe ich vom Dom­kan­tor er­fah­ren, daß das Haus mit der Rose ein Bor­dell mar­kiert ha­ben dürf­te. Es gab Ba­de­häu­ser im Mit­tel­al­ter, in dem hal­lu­zi­no­ge­ne Kräu­ter ge­räu­chert wur­de, und nackig in Bot­ti­chen ge­ses­sen. Dar­aus ent­stan­den später Bor­del­le, und das Zei­chen der Rose ver­blieb dann noch in der Mau­er als Hin­weis dar­auf, daß hier der Se­xua­li­tät ge­frönt wur­de, und das au­ßer­halb der Ehe. All das war der Kir­che, wie Sie sich vors­tel­len kön­nen, ein Dorn im Auge, vor al­lem we­gen der räum­li­chen Nähe die­ses Sün­den­pfuhls zum Dom. Ih­nen wird auf­ge­fal­len sein, daß die Mau­er, die den hei­li­gen Be­zirk von der Stadt trennt, nur eine Quer­gas­se ent­fernt ist.“
    „ Das Haus zur Rose wäre also das welt­li­che Ge­gen­stück zum Dom­bezirk.“
    „ So ist es. Es gibt hier in Bam­berg mehr als in an­de­ren Städ­ten, eine lan­ge Ge­schich­te des er­bit­ter­ten Ge­gen­sat­zes zwi­schen Kir­chen­par­tei und Bür­ger­tum, Wat­son. Es wird Ih­nen auf­ge­fal­len sein, daß das Rat­haus zwi­schen den Fluss­ar­men auf­ragt. Die Vor­ge­schich­te ist die, daß die Kir­che den Bür­gern den Bau­grund für ein Rat­haus ver­wei­ger­te. Da aber das Fluss­beet kei­nem ge­hör­te und vo­gel­frei war, er­rich­te­ten die Bür­ger in­mit­ten der Wel­len ihr Haus.“
    „ Und die Rä­dels­füh­rer dazu saßen im Ro­sen­haus?“
    „ Zu­min­dest scheint es so. Ring, Bi­ber, Schwan, das wa­ren die da­ma­li­gen Bür­ger­häu­ser, und in man­chen Fäl­len wird das Haus sei­nem Be­sit­zer den Na­men ge­ge­ben ha­ben. Wenn also am 11. 11. vor dem Bür­ger­haus je­mand ge­tötet wird, könn­te man da­von aus­ge­hen, daß hier die Kir­che ein Ex­em­pel sta­tu­ie­ren will, nicht wahr?“
    Eine Idee stieg in mir hoch. „Hol­mes! Und wenn die Tat mor­gens um 3 Uhr 47 pas­siert wäre?“
    Er hat­te so­fort be­grif­fen: „Großar­tig, Wat­son. 347 Jah­re. Da­mals, als der Kir­che eine Rä­dels­füh­re­rin ent­schlüpf­te. Die Tote könn­te dem­nach ein Fa­nal sein.“
    „ Eine War­nung?“
    „ Viel­leicht. Und wenn tat­säch­lich die Kai­se­rin von Ös­ter­reich

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