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Voodoo Holmes Romane (German Edition)

Voodoo Holmes Romane (German Edition)

Titel: Voodoo Holmes Romane (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Berndt Rieger
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Hoff­nung, es wer­de ih­nen ge­hol­fen. Und so gibt es ja auch eine er­kleck­li­che An­zahl von Da­men, für die der Be­such beim Arzt eine Ab­len­kung mit pi­kan­ten Ein­schü­ben dars­tellt, die sie zu großen Tei­len ja auch selbst ge­stal­ten kön­nen. Zwi­schen Beich­te, hys­te­ri­schem An­fall und ei­nem freund­li­chen Ge­spräch gibt es da eine un­er­schöpfli­che An­zahl von Va­ria­tio­nen.
     
    Ich be­sprach die Sach­la­ge mit dem jun­gen Hol­mes. Um nicht von übe­r­eif­ri­gen Dienst­bo­ten be­lauscht zu wer­den, stemm­ten wir un­se­re Kör­per ge­ra­de auf dem Küs­ten­pfad hoch oben über den Klip­pen ge­gen den Wind, der an die­sem Tag so hef­tig ge­wor­den war, daß die Fi­scher­bo­te am Mor­gen nicht aus­ge­lau­fen wa­ren. Die schwar­ze Wol­ke über un­se­ren Köp­fen war rie­sig und nahe und zeig­te die un­miss­ver­ständ­li­chen Kon­tu­ren ei­nes be­rit­te­nen, auf den Be­trach­ter zu­pre­schen­den Pfer­des. Hoch über dem Kopf zog et­was wie eine Wind­ho­se in die Höhe, un­ge­wöhn­lich ge­ra­de - da­bei han­del­te es sich um das Schwert, das der An­grei­fer dro­hend über dem Kopf schwang. Der Wind ging aber so hef­tig, daß die­se Kon­tur we­nig später be­reits wie­der ver­wischt war. Es fie­len die ers­ten Trop­fen. „Es ist üb­ri­gens wich­ti­ger denn je, daß wir in der An­ge­le­gen­heit wei­ter­kom­men“, sag­te Hol­mes. „Sie ha­ben sich ja in den let­zen Ta­gen kaum in der Bi­blio­thek blicken las­sen, Wat­son, aber es gibt Neu­ig­kei­ten.“
    Wie wa­ren dem Blick­win­kel des Schlos­ses ent­kom­men und tra­ten hin­ter einen ho­hen Fel­sen, der et­was über­hän­gend war und des­halb Schutz vor dem Re­gen bot, der nun re­gel­mäßig und hef­tig ein­setzte.
    „ Warum, was mei­nen Sie?“
    Hol­mes zog eine Scha­tul­le aus dem Man­tel und klapp­te sie auf. Es wa­ren Pho­to­gra­phien, die er von Wol­ken an­ge­fer­tigt hat­te. Dar­un­ter na­tür­lich der ver­wünsch­te „Drei­zack“. Ich blick­te Hol­mes fra­gend an, er aber mach­te eine un­wil­li­ge Mie­ne und frag­te: „Fällt Ih­nen denn so gar nichts auf?“
    Ich schüt­tel­te den Kopf.
    „ Nun, bes­ser noch, wir be­las­sen es da­bei. Nur so­viel: Die Un­ter­su­chung der Pa­ti­en­tin muß heu­te noch statt­fin­den, und au­ßer­dem gilt es, ein Netz aus­zu­le­gen, ein che­mi­sches oder elek­tri­sches, ich kann es Ih­nen nicht wei­ter er­klären. Küm­mern Sie sich un­ter­des­sen um Ih­ren Teil, und ich be­sor­ge den mei­nen.“
     
    Wir mach­ten uns nach Hau­se und wur­den auf dem Heim­weg or­dent­lich nass. Das Merk­wür­di­ge aber: Die be­reits er­wähn­te Wol­ke des Schwer­trei­ters schi­en nur über Tyne zu ste­hen, und tauch­te das Schloss in einen Re­gen­guss, bei dem man hät­te glau­ben kön­nen, es blei­be beim Ge­hen zwi­schen all dem Was­ser kei­ne Luft mehr zum At­men. Mit ei­nem Mal er­schüt­ter­te ein Don­ner­schlag das schlaghell er­leuch­te­te Land. Der Blitz, nur Se­kun­den­bruch­tei­le beste­hend. stand un­mit­tel­bar vor uns. in Fä­den zer­ris­sen, dann war es Nacht. Bis sich un­se­re Au­gen wie­der an das Zwie­licht ge­wöhnt hat­ten, ließ dann der Druck der Was­ser­mas­sen nach, und als wir über die Brücke in das Schloss ge­lang­ten, klar­te es auf, das schwe­fe­li­ge Licht wich dem hel­len Grau ei­nes Nach­mit­tages, die we­nig später von ers­ten Strah­len der zu­rück­keh­ren­den Son­ne er­hellt wur­de. Hol­mes sah auf die Uhr, als wir den Vor­platz quer­ten. „Also los“, sag­te er, „wir ha­ben alle Hän­de voll zu tun.“
     
    Fast schä­me ich mich, von der Kon­struk­ti­on zu be­rich­ten, die wir in der Bi­blio­thek auf­ge­s­tellt hat­ten. Ich will nur so­viel er­wäh­nen, daß wir mit wei­ßen Tüchern zwi­schen Pa­ra­vents eine Arzt­stu­be mit Lie­ge und hei­ßem Was­ser ein­ge­rich­tet hat­ten. Ich ließ Lady Elin über den But­ler mit­tei­len, daß ich sie zum Un­ter­su­chungs­ter­min er­war­te­te und setzte mich dann klop­fen­den Her­zens auf einen Stuhl. Sie er­schi­en, folg­sam, und frag­te mich wie ne­ben­bei, was sie ab­le­gen sol­le. Als ich ihr ant­wor­te­te: „Al­les, zur Be­ur­tei­lung der Haut ist es not­wen­dig,

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