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Vorkosigan 13 Komarr

Vorkosigan 13 Komarr

Titel: Vorkosigan 13 Komarr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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ein relativ provinzieller Bezirk wie Serifosa bot einen Überfluss an Waren, der Vorbarr Sultana durchaus gleichkam. Sie schürzte die Lippen, dann schob sie ihre Kreditkarte in den Schlitz und tippte auf dem Steuerfeld des Bubblecars den Distrikt der Shuttlehafen-Schleusen als Ziel ein.
    Einen Moment später plumpsten sie in das Transportrohr 125
    und begannen zu beschleunigen. Die Beschleunigung war langsam, kein gutes Zeichen.
    »Ich glaube, ich habe Ihre Mutter ein paarmal im
    Holovid gesehen«, begann sie nach einer Weile zu
    sprechen. »Sie saß neben Ihrem Vater auf der Tribüne und dergleichen. Meistens vor ein paar Jahren, als er noch Regent war. Kommt es einem seltsam vor… bekommt man ein ganz anderes Gefühl von seinen Eltern, wenn man sie im Vid sieht?«
    »Nein«, sagte er. »Ich bekomme dann ein ganz anderes Gefühl vom Holovid.«
    Das Bubblecar schwenkte in einen dunklen Streckenabschnitt ein, der nur von Seitenstreifen beleuchtet war, die an ihren Augen vorüberflimmerten, dann fuhr es abrupt ins Sonnenlicht hinein und machte einen Bogen auf den
    nächsten luftdicht abgeschlossenen Komplex zu. Auf
    halber Höhe des Bogens wurden sie noch langsamer; vor ihnen sah Ekaterin im Rohr andere Bubblecars, die sich im Kriechgang zusammendrängten, wie Perlen auf einer Kette.
    »Ach du meine Güte, das hatte ich schon befürchtet. Es sieht so aus, als hingen wir in einem Stau.«
    Vorkosigan reckte den Hals. »Ein Unfall?«
    »Nein, das System ist einfach überlastet. Zu gewissen Tageszeiten kann man auf gewissen Routen zwanzig bis vierzig Minuten aufgehalten werden. Im Augenblick gibt es hier einen Streit in der Lokalpolitik über die Finanzierung des Bubblecar-Systems. Die eine Gruppe möchte die Sicherheitsabstände zwischen den Wagen verringern und die Geschwindigkeiten erhöhen. Die anderen wollen mehr 126
    Routen bauen. Und eine dritte Gruppe möchte den Zugang rationieren.«
    Seine Augen funkelten amüsiert. »Ach ja, ich verstehe.
    Und wie lange geht dieser Streit schon, ohne dass es eine Lösung gibt?«
    »Mindestens fünf Jahre, habe ich sagen hören.«
    »Ist die lokale Demokratie nicht eine wunderbare
    Sache?«, murmelte er. »Und wenn man daran denkt, dass die Komarraner sich vorgestellt haben, wir würden ihnen einen Gefallen erweisen, wenn wir ihre planetarischen Angelegenheiten ihrer traditionellen Sektorverwaltung überlassen.«
    »Ich hoffe. Höhe macht Ihnen nichts aus«, sagte sie unsicher, als das Bubblecar im Zenit des Bogens stöhnend fast anhielt. Durch die schwachen Verzerrungen des
    Verdecks und des Rohrs gesehen, schien sich vor ihrem Blick der halbe chaotische Fleckenteppich der Gebäude unter der Serifosa-Kuppel auszubreiten. Zwei Wagen vor ihnen ergriff ein Paar die Gelegenheit und widmete sich einer heftigen Knutscherei. Ekaterin ignorierte sie geflissentlich. »Und… kleine abgeschlossene Räume auch nicht.«
    Er lächelte ein wenig grimmig. »Solange der kleine
    abgeschlossene Raum über Gefriertemperatur ist, werde ich damit fertig.«
    War das eine Anspielung auf seinen Kryotod? Sie wagte es kaum zu fragen, sondern versuchte an etwas zu denken, womit sie das Gespräch wieder auf seine Mutter bringen konnte, und von dort zu dem Thema, wie Cordelia
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    Vorkosigan mit seinen Mutationen fertig geworden war.
    »Astronomischer Erkundungsdienst? Ich dachte, Ihre
    Mutter diente im Betanischen Expeditionskorps, im Krieg um Escobar.«
    »Vor dem Krieg hatte sie eine elf Jahre lange Karriere im Erkundungsdienst.«
    »Verwaltung, oder … Sie ist doch nicht zu den blinden Wurmlochsprüngen geflogen, oder? Ich will sagen, alle Raumfahrer sind ein wenig seltsam, aber Wurmloch-Draufgänger sollen die verrücktesten der Verrückten sein.«
    »Das stimmt ganz und gar.« Er blickte hinaus. Mit
    einem leichten Ruck setzte sich das Bubblecar wieder in Bewegung und fuhr zur nächsten Sektion der Stadt hinab.
    »Einigen von ihnen bin ich begegnet. Ich gestehe, ich habe die Leute vom regierungsamtlichen Erkundungsdienst nie in derselben Liga gesehen wie die freien Unternehmer. Die Unabhängigen machen Blindsprünge in den möglichen Tod und hoffen dabei auf phantastische Gewinne. Der Erkundungsdienst… macht Blindsprünge in den möglichen Tod für ein Gehalt, Zulagen und eine Pension. Hm.« Er lehnte sich zurück und wirkte plötzlich nachdenklich. »Sie schaffte es bis zum Schiffskapitän, damals, vor dem Krieg.
    Vielleicht hatte sie mehr Übung für Barrayar, als mir klar war. Ich frage mich,

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