Vorsicht Nachsicht (German Edition)
wieder Grund unter meinen Füßen finde, lasse ich ihn los und humple weiter aus dem Wasser. Der Krampf hat schon ein wenig nachgelassen, aber ist immer noch da. Ich lasse mich schließlich einfach auf den Sand fallen und versuche, den Fuß zu mir zu ziehen. Kilian kommt mir zu Hilfe und drückt gegen meine Fußsohle. Ich keuche vor Schmerz, aber dann lässt es endlich nach. Erschöpft lasse ich mich nach hinten fallen.
»Besser?«, fragt Kilian sanft und massiert vorsichtig meine Wade.
Ich nicke. Jetzt ist es mir peinlich. Ausgerechnet ich muss einen Krampf bekommen. »Muss an dem Wechsel zwischen Sonnenbad und dann dem kalten Wasser liegen.«
»Wahrscheinlich«, stimmt Kilian zu und streichelt mein Bein weiter. »Hab‘ mich ziemlich erschrocken, als du plötzlich untergegangen bist.«
»Sorry.«
»Ist ja wohl kaum deine Schuld, Tiger«, brummt er leise und küsst mein Knie. »Wenn du wieder laufen kannst, gehen wir noch mal ins Wasser und waschen uns den Sand ab, bevor wir heim gehen?«
»Mhm«, murmle ich zustimmend und blinzle zu ihm hinunter. Er sieht mich immer noch so besorgt an. Ich zwinge mich zu einem Lächeln und strecke meine Hand nach ihm aus. Schmunzelnd lässt er sich zu mir ziehen und sich einem Kuss verpassen.
»Danke fürs Retten.«
»Gerne«, brummt er und küsst mich zurück. »Auf dich muss man wirklich aufpassen.«
Ich küsse ihn noch einmal. Es ist schön, wenn man jemanden hat, der auf einen aufpasst. Außer Torben hatte ich eigentlich noch nie jemanden, der das getan hat. Daher würde ich auch nicht sagen, dass ich einen brauche. Aber schön ist es trotzdem.
Gemächlich richte ich mich auf. Es geht schon wieder. Dennoch trete ich vorsichtig auf, als ich ins Wasser wate. Als es mir bis zum Bauchnabel reicht, spüle ich mir den Sand ab. Kilians Hände helfen mir dabei. Dann spüre ich seinen Schritt an meinen Hintern gepresst und seine Arme umfangen mich, während er seine Lippen an meinen Hals presst. »Ich bekomme einfach nicht genug von dir.«
Ich spüre, was er meint. Er ist schon wieder hart. Ein bisschen gemein reibe ich meinen Hintern gegen ihn. »Duschen wir gleich zusammen?«
»Wehe, wenn nicht«, antwortet er und greift mit seiner Hand in meine Hose. »Du fühlst dich auch so an, als könntest du eine Dusche vertragen.«
Ich rucke erschrocken zurück und presse meinen Hintern so noch fester an seine Lenden. Das heisere Ächzen aus seinem Mund sorgt immerhin für Gleichstand. Die Hand verschwindet aus meiner Hose und streicht dafür über meinen Bauch. Langsam drehe ich mich zu ihm herum und schmiege mich so an ihn. Dieses beinahe Nacktsein macht mich noch wahnsinnig. Ich presse mich noch dichter an ihn. Er stöhnt lautlos und legt seine Hände auf meinen Po.
»Mensch, Ruben, du machst mich verrückt«, gesteht er leise. Seine Lippen senken sich auf meine, nippen aber nur zärtlich an ihnen. »Total verrückt nach dir.«
»Schön«, hauche ich leise und schnappe nach seiner Unterlippe. Der Kuss weitet sich aus.
»Entschuldigen Sie, wird es noch schlimmer?«, erkundigt sich plötzlich eine erboste Stimme vom Strand. »Hier sind auch Kinder!«
»Und homophobe Sittenwächter«, seufzt Kilian und verdreht die Augen, ehe er sich umwendet. »Keine Angst, zum Ficken gehen wir heim.«
Der Mann mit Bierbauch und viel zu kleiner Badehose bekommt ein knallrotes Gesicht. »Das ist ja eine Unverschämtheit!«
»Wenn Sie das so sehen, können wir auch hier weitermachen«, bietet Kilian freundlich an, nimmt dann aber meine Hand und zieht mich, einen Bogen um den Typen machend, zu unserer Decke zurück. Wir trocknen uns schnell ab und ziehen uns T-Shirts über, ehe wir uns auf den Heimweg machen. Ein Grinsen schleicht sich auf mein Gesicht. Ich fand Kilians Reaktion toll. Manchmal wünsche ich mir auch, so reagieren zu können.
***
Als wir unser Haus erreichen, riecht es nach Grillen. Wir hören Stimmen aus dem Garten hinterm Haus. Kinderstimmen und zwei Erwachsene, die sich miteinander unterhalten und ab und zu die Kinder ermahnen. Schön, wenn die unter uns draußen sind, können sie uns bestimmt nicht hören. Allerdings sollten wir vielleicht die Gardinen zuziehen.
Kilian bleibt plötzlich stehen und neigt den Kopf lauschend zur Seite. Er runzelt die Stirn.
»Was?«, frage ich leise.
»Ich glaube, die Stimmen kenne ich«, gesteht Kilian seufzend und gibt mir einen Kuss auf die Schläfe. »Allerdings frage ich mich, warum mich meine Eltern nicht vorgewarnt
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