Vorstadtkrokodile 3 - Freunde für immer
Alcatraz …
»Zu eindeutig«, sagte Maria, die den Streifen auch kannte.
»Alter krass!«, sagte Jorgo.
»Was?« Hannes, Maria und Peter wunderten sich. Hatte ihr Freund etwas missverstanden?
Jorgo verschränkte die Arme. » Alter krass … Die Operation!«
8
Wirklich krass , was an diesem Tag alles gelaufen war. Hannes hatte ein gutes Gefühl. Wenn die Krokos weiter so vorankamen, würde die Operation Alter krass ganz sicher glücken.
Als er in seinem Zimmer saß und den Tag Revue pas sieren ließ, stutzte er plötzlich. Hatte er nicht etwas vergessen? Logisch, der Anruf!
Schnell wählte er Kais Nummer und hielt sich das Handy ans Ohr, erwischte aber nur die Mailbox.
»Hallo, Mailbox von Kai. Ich hoffe, ihr fegt alle vom Platz. Wie lange geht das Turnier eigentlich noch?« Er seufzte. »Hier ist es nicht so cool ohne dich. Und – na ja, dann ist noch was passiert …« Er hielt kurz inne, als suchte er nach den passenden Worten. »Frank ist verunglückt. Und wir müssen Dennis aus dem Gefängnis holen, um ihn zu retten.« Er atmete tief ein und aus. Endlich war es raus. »Also, meld dich, Kumpel …«
Nachdem er aufgelegt hatte, starrte er eine halbe Ewigkeit die Decke an. Wie würde Kai die Nachricht aufnehmen? Ruhte er sich aus? Oder saß die Mannschaft gerade beim Abendessen? Vielleicht hatte Kai sein Handy aber auch auf dem Zimmer vergessen?
Nichts dergleichen. Als sein Handy klingelte, rollte Kai gerade die Rampe des Vans herunter, der vor der Basketballhalle parkte. Kai fummelte das Telefon aus seiner Hosentasche. In dem Augenblick wurde er von hinten von seinem Kumpel Boris mit dem Rollstuhl angestoßen. Zack!, fiel das Ding auf den Boden. Und als ob das nicht schon schlimm genug gewesen wäre, fuhr ein anderer Teamkollege versehentlich darüber. Das Handy war Schrott.
»Scheiße!«, sagte Kai.
Am nächsten Morgen stand die Sonne noch tief, als die Krokodile auf das Dach ihres Hauptquartiers stiegen. Sie hatten sich unbemerkt am Pförtner vorbei in das Gebäude geschlichen. Der Ausblick war einfach großartig. Aber sie waren ja keine Touristen, die die Aussicht auf Dortmund genießen wollten. Sie hatten eine Mission: Operation Alter krass …
Eine Menge Arbeit wartete auf sie. Jeder hatte etwas mitgebracht. Damit ihr Hauptquartier auch krokotauglich wurde. In den benachbarten Räumen fanden sie, was sie sonst noch so brauchten. Zum Beispiel ein Flipchart. Maria hatte es entdeckt und baute es nun im Konferenzzimmer auf.
Hannes’ Gedanken schweiften immer wieder zu Kai. Hatte er seine Mailbox noch nicht abgehört? War ihm etwas passiert?
Unterdessen erledigte Jorgo einen Auftrag der ganz anderen Art. Dazu brauchte er Peters Hilfe und die perfekte Verkleidung. Die bestand aus einem hellen Jackett, einem Hut und einer Krawatte. Die Teile hatte er aus dem Schrank seines Vaters mitgenommen. Um noch glaubhafter zu erscheinen, hatte er sich eine Aktentasche unter den Arm geklemmt. In dieser Maskerade trat er noch einmal vor den Pförtner.
»Tag! Ich habe ein Meeting. Im zwölften …«
»Wie bitte?«
»Hören Sie mal …« Jorgo spielte sich auf, als wäre er tatsächlich der Big Boss. »Wenn ich sage, ich habe ein Meeting im zwölften, dann habe ich ein Meeting im zwölften!«
Das war das Stichwort für Peter, der hinter dem Rücken des Pförtners zu einem Schrank krabbelte. Er öffnete vorsichtig die Tür und zog einen Beamer heraus, den Jorgo da drinnen vermutet hatte. Der Pförtner merkte nichts. Er war viel zu sehr mit Jorgo beschäftigt. Wollte dieser Schnösel ihn etwa auf den Arm nehmen?
»Aber das kann nicht sein«, sagte er. »Das Hochhaus steht leer …«
»Was denken Sie eigentlich, wen Sie vor sich haben? Das gibt’s doch nicht!« Jorgo spielte seine Rolle perfekt. Aber nicht perfekt genug, um den Pförtner tatsächlich reinzulegen.
»Sag mal, spinn ich?«, sagte der Mann auf einmal. »Ich kenn dich doch! Du – du bist doch der Typ mit den Pizzen! Jetzt aber …«
Der Pförtner sprang von seinem Stuhl. Jorgo ließ es lieber nicht darauf ankommen und trat die Flucht nach vorn an.
Hannes bemühte sich, auf dem Dach des Bürohauses ein Teleskop aufzubauen. Als er damit fertig war und einen Blick hindurch warf, erschien das Gefängnis zum Greifen nahe. Er nickte zufrieden und ging zurück in den Konferenzraum, der inzwischen zu einem echten Krokodil-Hauptquartier geworden war. Die Möbel waren umgestellt, alle notwendigen Geräte hatten sie sich beschafft.
Während der
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