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Voyager 008 - Cybersong

Voyager 008 - Cybersong

Titel: Voyager 008 - Cybersong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.N. Lewitt
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wirklich Sabotage verüben? Beide verfügten
    nicht über technische Fachkenntnisse, obwohl zumindest Kes
    das intellektuelle Potential zu haben schien, um sich
    entsprechendes Wissen in recht kurzer Zeit anzueignen. Doch
    ihr Interesse galt vor allem der Medizin, und nichts deutete
    darauf hin, daß sie irgendwann einmal technische Daten aus den
    Computerbibliotheken der Voyager abgerufen hatte.
    Also kam nur eine unsichtbare Entität in Frage – oder jemand,
    der sich schon im Alpha-Quadranten an Bord befunden hatte. Im
    letzten Fall konnte der Agent/Saboteur eigentlich nur in den
    Diensten der Cardassianer stehen.
    Auf der rechten Seite bemerkte Chakotay eine plötzliche
    Bewegung. Zwei Besatzungsmitglieder – eines von ihnen trug
    einen blauen Uniformpulli – traten vor mehrere Displays. Der
    Erste Offizier drehte den Kopf, sah jedoch nicht, was die
    Monitore anzeigten. Nun, wenn es dabei um etwas Wichtiges
    ging, so würde man ihn sicher informieren.
    Doch die beiden Besatzungsmitglieder standen auch weiterhin
    nebeneinander, ohne sich dem Ersten Offizier zuzuwenden. Eine
    der beiden Gestalten, eine Frau, neigte den Kopf ein wenig zur
    Seite, deutete auf eine Darstellung und berührte mehrere
    Schaltelemente. Kurz darauf nickte sie zufrieden, wandte sich
    von dem Mann an ihrer Seite ab und schritt zu einer anderen
    Station.
    Chakotay besann sich wieder auf seinen inneren Kosmos. Die
    Angehörigen des Obsidian-Kommandos zögerten nicht, das
    Mittel der Bewußtseinskontrolle zu nutzen, wenn sie
    Gelegenheit dazu bekamen. Und es hieß, daß der
    cardassianische Geheimdienst tatsächlich einige erfolgreiche
    Experimente in Hinsicht auf empathische Manipulation
    durchgeführt hatte.
    Es erschien sogar logisch, daß so etwas bei Kes und Chakotay
    funktionierte. Kes wies gewisse empathische Fähigkeiten auf,
    deren genaue Natur rätselhaft blieb. Und was den Ersten
    Offizier betraf… Er war kein Empath, aber aufgrund seiner
    indianischen Herkunft stand er in einer besonderen Beziehung
    zur Geisterwelt. Außerdem war er ziemlich sicher, daß bei allen
    Völkern sogenannte paranormale Fähigkeiten jene Welt
    berührten. Um diese These zu beweisen, führte er gern das
    Beispiel von menschlichen Schamanen und Heilern an, die bei
    entsprechenden Tests ›übernatürliche‹ Begabungen bewiesen.
    Chakotay bedauerte es, daß sie keinen Counselor an Bord
    hatten. Mit Hilfe eines solchen Spezialisten wäre es sicher nicht sehr schwer gefallen, einen eventuell präsenten Psioniker zu
    identifizieren.
    Er verfügte in dieser Hinsicht über ein kleines Talent, das für
    die einfachen Rituale genügte. Ein kleines Talent, nicht
    ausgebildet und daher einem großen Talent praktisch schutzlos
    ausgeliefert.
    Er erinnerte sich daran, tiefe Einsamkeit empfunden zu haben,
    außerdem den Drang, der Einsatzgruppe zu folgen – obwohl er
    eigentlich an Bord der Voyager hätte bleiben sollen. Mit ziemlicher Sicherheit waren es nicht seine eigenen Gefühle
    gewesen, sondern fremde Emotionen, die bei ihm ein
    bestimmtes Verhalten bewirken sollten.
    Chakotay verspürte den Wunsch, mit Kes darüber zu sprechen.
    Vielleicht empfand sie ähnlich. Vielleicht waren ihre
    empathischen Fähigkeiten besser oder anders gestaltet, so daß
    sie eine klarere Vorstellung von dem manipulierenden Faktor
    gewinnen konnte. Vielleicht gelang es ihm mit ihrer Hilfe, den
    Saboteur zu finden.
    Er beschloß zu warten, bis Captain Janeway wieder das
    Kommando übernahm und Kes’ Dienst in der Krankenstation
    endete. Sie wurde dort gebraucht.
    In der Zwischenzeit konnte und sollte er mit Tuvok reden. Der
    Vulkanier hatte von Anfang an Sabotage in Erwägung gezogen.
    Jetzt hatte Chakotay etwas mehr Einblick in die ganze Sache
    gewonnen, was bedeutete: Vielleicht gelang es ihnen mit den
    neuen Informationen, den cardassianischen Agenten zu
    entlarven. Bevor noch jemand verletzt oder gar getötet wurde.
    Bevor der Erste Offizier Gelegenheit bekam, sich diskret an
    den Vulkanier zu wenden, erschien B’Elanna Torres auf der
    Brücke.
    »Ich kann nicht länger mit ihr zusammenarbeiten«, platzte es
    so laut aus der Chefingenieurin heraus, daß alle auf der Brücke
    Anwesenden es hörten. »Es geht einfach nicht. Sie ist unmöglich
    und nimmt sich bei allen Dingen zuviel Zeit.«
    »Ich glaube, wir sollten im Bereitschaftsraum darüber reden«,
    erwiderte Chakotay.
    B’Elanna bedachte ihn mit einem finsteren Blick – und begriff
    dann, daß sie die Regeln des Takts

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