Voyager 008 - Cybersong
und banal.
Doch der Vulkanier reagierte nicht negativ auf seinen Bericht.
»Sie halten es also für möglich, daß Sie und Kes von der
mentalen Botschaft eines Empathen oder Telepathen manipuliert
wurden. Aber Fähnrich Mandel kann kaum etwas von den
Schwierigkeiten der Einsatzgruppe und Ihren Absichten gewußt
haben.«
»Sie halten es also für unwahrscheinlich, daß Mandel ein
Problem darstellt?« erwiderte Chakotay.
Tuvok wirkte völlig unbeeindruckt. »Das habe ich nicht
gesagt. Ich halte Ihren Hinweis für sehr nützlich und werde
sofort entsprechende Untersuchungen anstellen. Allerdings
glaube ich aufgrund Ihrer Schilderungen, daß zwei Entitäten an
dieser Sache beteiligt sind, und nur in einem Fall könnte es sich um einen Cardassianer handeln. Vielleicht geschieht etwas mit
den hiesigen Fremden – etwas, das der cardassianische Saboteur
zu seinem Vorteil nutzt.«
»Wenn ich den Eindruck gewinne, daß eine Lösung des
Problems in Reichweite rückt, wird alles noch komplizierter«,
brummte Chakotay. »Wir hielten nach einem Saboteur
Ausschau, und jetzt haben wir es mit zwei Entitäten zu tun.
Außerdem wurden zwei Personen verletzt.«
»Ich kümmere mich jetzt um Fähnrich Mandel«, sagte Tuvok.
»Ich habe B’Elanna Torres angewiesen, ihre neue
Mitarbeiterin mit einer Analyse des Datenpakets zu beauftragen,
das uns die Fremden übermittelten. Bisher hat sie sich mit den
Änderungen beschäftigt, die seit unserem Transfer in den Delta
Quadranten am Programmcode vorgenommen wurden. Wenn
sie eine sehr spezifische Aufgabe erhält… Vielleicht verrät sie
sich dann.«
»Ein guter Plan, Commander«, kommentierte Tuvok. »Doch
wenn unsere Computerprobleme auf die Fremden zurückgehen,
so könnte Fähnrich Mandel durchaus bereit sein, uns darauf
hinzuweisen – um auf diese Weise den Verdacht von sich
abzulenken.«
»Wenn sie ein fremdes Muster im Programmcode entdeckt
und es entfernt, so können wir uns auch später noch mit der
Möglichkeit befassen, daß sie eine cardassianische Agentin ist.
Ich spreche in diesem Zusammenhang ausdrücklich von einer
Möglichkeit. Es wäre falsch, voreilige Schlüsse zu ziehen.«
»Verstehe«, erwiderte Tuvok. »Ich verspreche Ihnen, bei
meinen Ermittlungen sehr diskret zu sein. Bestimmt finden wir
eine Lösung.«
»Und wir sollten sie schnell finden«, fügte Chakotay hinzu.
»Es wurden bereits Personen verletzt, und darüber hinaus liegen
wir zwei Tage hinter unserem Zeitplan zurück.«
»Zeitplan?« wiederholte Tuvok. »Spielt der in unserer
derzeitigen Situation eine Rolle?«
Chakotay seufzte. Er wußte natürlich, warum der Zeitfaktor
für Captain Janeway so wichtig gewesen war, doch als er sich
die Bestandslisten selbst angesehen hatte… Es entsetzte ihn
festzustellen, über wie wenige Vorräte die Voyager verfügte.
»Ja«, beantwortete er die Frage des Vulkaniers. »Wir befinden
uns in einem ziemlich leeren Raumbereich, und es wird zwei
Wochen dauern, bis wir den nächsten Planeten der Klasse M
erreichen, auf dem wir unsere Vorräte erneuern können. Unsere
Lebensmittel sind sehr knapp, Mr. Tuvok – das ist eine
vertrauliche Information. Wenn wir den Flug nicht innerhalb der
nächsten beiden Tage fortsetzen, riskieren wir die
Notwendigkeit einer Rationierung. Ich brauche wohl nicht extra
darauf hinzuweisen, was das bedeutet.«
»Eigentlich ist es nicht sehr schlimm, weniger häufig mit
Neelix’ Kost konfrontiert zu werden«, meinte Tuvok.
»Ich nehme an, da würden Ihnen viele Personen an Bord
zustimmen«, sagte Chakotay und lächelte. »Aber wir brauchen
Nahrung. Und wir benötigen neue Vorräte. Die wir uns nur im
nächsten Sonnensystem beschaffen können – das zwei
Flugwochen entfernt ist. Woraus folgt: Wir dürfen hier keine
Zeit verlieren. Wir hätten längst einen neuerlichen Warptransfer eingeleitet, doch das läßt der Computer nicht zu. Aus
irgendeinem Grund will er, daß wir an diesem Ort bleiben.«
»Mir ist der Ernst unserer Situation klar«, erwiderte Tuvok.
»Ich werde es vermeiden, bei meinen Nachforschungen in
Hinsicht auf Fähnrich Mandel Aufsehen zu erregen. Auch mir
liegt nichts an einem längeren Aufenthalt in diesem leeren
Raumbereich. Bestimmt gelingt es uns innerhalb kurzer Zeit, die
gegenwärtigen Probleme zu lösen.«
Tuvok ging, und Chakotay blieb allein im Bereitschaftsraum
zurück. »Ich wünschte, ich könnte ebenso optimistisch sein«,
murmelte der Erste
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