Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Voyager 012 - Der Garten

Voyager 012 - Der Garten

Titel: Voyager 012 - Der Garten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Scott
Vom Netzwerk:
–, und sie haben sich nicht immer unter
    Kontrolle. Es gibt Systeme, die den Hormonfluß steuern und
    damit den Instinkt dämpfen.«
    »Keine weiteren Maschinen«, erwiderte Torres und konnte
    ihren Abscheu nicht verbergen.
    »Es handelt sich um Implantate«, antwortete Silberhammer.
    »Mit individueller Kontrolle. Sie sind nicht für die Gärtner
    bestimmt, sondern für Personen. Man könnte sie mit
    persönlichen Assistenten oder Helfern vergleichen. Ich mache
    Sie damit vertraut, wenn Sie möchten.«
    Torres zögerte und sah eine Möglichkeit, die nicht
    unerheblichen Reiz auf sie ausübte. Sich vom klingonischen
    Zorn zu befreien, von der jähen Aggressivität, die sie dem
    genetischen Erbe ihrer Mutter verdankte, eine neue Freiheit, die
    ganz nach Belieben zur Verfügung stand… Silberhammer bot
    ihr eine solche Kontrolle an, ohne jede Verpflichtung. Aber es
    würde bedeuten, daß ich mich auf einen fremden Faktor
    verlasse, dachte B’Elanna. Auf etwas, das Abhängigkeit schafft, irgendwann einmal ausfallen kann – und dann wäre die Bürde
    des Zorns noch schwerer zu tragen. Außerdem würde es
    bedeuten, daß ich einen Teil von mir eliminiere, auch wenn mir
    dieser Teil nicht gefällt. »Nein«, sagte sie und hörte erstaunt, daß sie dabei ganz ruhig klang. »Aber ich danke Ihnen für das
    Angebot, Silberhammer.«
    »Wie Sie wünschen.« Die Kirse blickte auf das in ihre Hand
    integrierte Gerät und streckte es erneut der Chefingenieurin
    entgegen. »Sollen wir jetzt fortfahren?«
    Torres nickte, begann mit der Untersuchung und gab sich alle
    Mühe, das hornige Interface zwischen Kirse und Maschine nicht
    zu berühren. So irrational ihre Reaktion auch sein mochte: Es
    erleichterte sie, bei den anderen Kirse keine derartigen
    Verbindungen mit Geräten beobachtet zu haben.
    Sie brauchte drei weitere Stunden, um die Analyse des Kirse-
    Transporters zu beenden, obgleich sie dabei auch auf das
    Elaborationspotential des Voyager- Computers zurückgriff.
    Schließlich hatte sie eine ziemlich klare Vorstellung von dem
    System und auch davon, was die Kirse benötigten, um die
    geplanten Modifikationen durchzuführen. Allem Anschein nach
    gab es auf ihrer Welt nur wenig Metall: Jene Komponenten, die
    zunächst den Eindruck erweckten, aus Metall angefertigt
    worden zu sein, bestanden in Wirklichkeit aus Keramik oder
    ähnlichen Stoffen. Echtes Metall wurde nur dort verwendet, wo
    es sich nicht vermeiden ließ. Es blieb der Voyager gar nichts anderes übrig, als auch Metall zu liefern, doch B’Elanna sah
    bereits eine Möglichkeit, den Kirse die benötigten Rohstoffe zu
    liefern, ohne daß ihre sorgfältig gehüteten Vorräte an Bord
    dadurch zu sehr schrumpften. Sie blickte zu dem Kondensor-
    Aggregat an der Wand, das sich aus muschelartigen Gebilden
    zusammensetzte. Sie glänzten im rosafarbenen Ton von Kupfer,
    obwohl sie nicht aus Metall bestanden, sondern aus Keramik.
    Ein hintergründiges Lächeln umspielte die Lippen der
    Chefingenieurin. Ja, sie würde den Kirse metallene
    Konstruktionskomponenten liefern – um sie anschließend durch
    Keramikteile zu ersetzen, die an Bord der Voyager den gleichen Zweck erfüllten. Auf diese Weise hielt sich der Verlust an
    Rohstoffen in Grenzen.
    B’Elannas Lächeln wuchs in die Breite, als sie begriff, daß sie
    eine sehr elegante Lösung des Problems gefunden hatte.
    Silberhammer bewegte die Schwingen und schien sich zu
    strecken. »Haben Sie eine Entscheidung getroffen?«
    »Inzwischen bin ich mit der hiesigen Situation vertraut«,
    erwiderte Torres. Nach kurzem Zögern fügte sie hinzu: »Ich
    werde empfehlen, das Geschäft mit Ihnen abzuschließen.«
    Silberhammer hob Flügel und Arme. Es war eine Geste, die
    sehr fremdartig wirkte – und die B’Elanna gleichzeitig an ein
    Kind erinnerte, das erfreut in die Hände klatschte. »Das sind
    sehr gute Nachrichten. Ich nehme an, Sie möchten sich mit
    Ihrem Schiff in Verbindung setzen. Und vermutlich wollen Sie
    ein privates Gespräch führen.«
    »Ja«, sagte Torres.
    Silberhammer hob die Hand und richtete die Kontrollscheibe
    darin auf das einzige Wandsegment, an dem sich keine
    Maschinenteile zeigten. Der Transporter brummte, und
    B’Elanna sah Licht, das hinter dem Kraftfeld pulsierte, ein
    weißblaues Schimmern tief im Innern der Anlage.
    »Dort ist es privat«, erklärte die Kirse. »Ich bleibe hier und
    kümmere mich um einige Routineaufgaben.«
    »Danke.« Torres ging zur neuen Tür, vorbei an

Weitere Kostenlose Bücher