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Voyager 023 - Endspiel

Voyager 023 - Endspiel

Titel: Voyager 023 - Endspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Carey
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finde ich ganz und gar nicht schlecht.«
    Seven versuchte zu verstehen, aber Chakotay wusste, dass
    seine Worte ohne echte Bedeutung für sie blieben. Sie kannte
    nur zwei Arten von Leben: das Borg-Kollektiv und die Voyager.
    »In diesem Licht sind Sie sehr hübsch«, sagte Chakotay.
    »Danke«, erwiderte Seven und reichte ihm einen Plastikteller.
    »Auch Sie sind sehr hübsch.«
    »Oh… danke. Meine Mutter hat das ebenfalls von mir gesagt.«
    »Das war mir nicht klar.« Seven ordnete die einzelnen Speisen
    in einem Muster aus rechten Winkeln an, nahm dann neben
    Chakotay Platz und saß kerzengerade.
    »Was war Ihnen nicht klar?«, fragte er.
    »Meine Ähnlichkeit mit Ihrer Mutter. Ich nehme Ihren
    Hinweis als Kompliment. Die meisten Personen begegnen ihrer
    Mutter mit einer positiven Einstellung.«
    »Kommt ganz auf die Mutter an«, sagte Chakotay. »Ich
    mochte meine.« Er griff nach einer Flasche und hoffte, dass sie
    nicht nur gefärbtes Wasser enthielt. »Eigentlich erinnern Sie
    mich gar nicht an meine Mutter. Sie haben nur dafür gesorgt,
    dass ich kurz an sie dachte.«
    Seven hob den Kopf. »Wo ist da der Unterschied?«
    Chakotay trank einen Schluck. Kalt, aber keine Kohlensäure.
    Nur halb richtig. »Ich weiß nicht… Sie unterscheiden sich in
    vielerlei Hinsicht von ihr. Nun, Sie sind sogar völlig anders.
    Aber meine Mutter begegnete den Dingen um sie herum mit
    Neugier. Die Neugier haben Sie mit ihr gemein. Außerdem war
    meine Mutter eine starke Person und das gilt auch für Sie.«
    Seven hob die Hand und ballte sie zur Faust.
    Chakotay lächelte. »Ich meine nicht diese Art von Stärke.«
    »Gibt es eine andere? Meinen Sie vielleicht einen starken
    Geruch?«
    Der Erste Offizier lachte. »Wissen Sie, Seven, Sie sind viel
    lustiger, als die meisten Leute glauben.«
    Sie richtete einen verwunderten Blick auf ihn. »Es lag nicht in
    meiner Absicht zu scherzen.«
    Chakotay nickte und stützte sich auf den Ellenbogen. »Das ist
    die beste Art von Humor, Seven. Bitte geben Sie mir ein
    Sandwich.«
    Commander Tuvok saß am Kal-Toh- Tisch der Offiziersmesse
    und auf der anderen Seite hatte Icheb Platz genommen. Tuvok
    gewöhnte sich an die Präsenz befreiter Borg an Bord des
    Schiffes, und zwar eher, als er es erwartet hatte. Icheb war am
    Zug.
    Die Positionen der glitzernden kleinen Stäbe auf dem Tisch
    wiesen darauf hin, dass das Spiel schon seit einer Stunde
    dauerte. Die Struktur wirkte chaotisch, aber es verbarg sich eine
    komplexe Ordnung in ihr. Tuvok konzentrierte sein
    vulkanisches geistiges Potenzial darauf, berechnete die
    speziellen Belastungspunkte und schuf im Geiste ein
    multidimensionales Abbild der Formation, fügte ihm
    versuchsweise weitere Stäbe hinzu und prüfte ihre
    Auswirkungen.
    Icheb schien gar nicht imstande zu sein, solche Berechnungen
    vorzunehmen. Er zögerte, mit einem Stab in der Hand, setzte
    dann zu seinem Zug an.
    Jemand hustete und lenkte Icheb ab. Kim stand wenige
    Schritte entfernt und heuchelte Desinteresse. Icheb ließ sich
    beeinflussen, änderte seine Strategie und brachte den Stab in
    eine neue Position.
    Tuvok bedachte Kim mit einem missbilligenden Blick, bevor
    er sich an Icheb wandte. »Um des Fairplays willen möchte ich
    darauf hinweisen, dass mich Mr. Kim noch nie beim Kal-Toh
    geschlagen hat.«
    Icheb zögerte erneut, dachte über die neue Information nach
    und beschloss einmal mehr, seine Strategie zu ändern. Er
    brachte den Stab zur ursprünglichen Position zurück und fügte
    ihn dort der Formation hinzu.
    Kim seufzte. »Sie hätten auf mich hören sollen.«
    Icheb schwieg, doch seine Miene zeigte deutlichen Zweifel.
    Erstaunlich, dass sich ein früherer Borg, der Teil einer
    geordneten Struktur gewesen war, so leicht verunsichern ließ.
    Eine einfache Drohne verfügte natürlich nur über ein begrenztes,
    zweckbestimmtes Programm und sollte keine unabhängigen
    Aktivitäten entwickeln. Für Icheb stellte selbst ein schlichtes
    Spiel eine enorme Herausforderung dar, mit der er kaum fertig
    werden konnte.
    Harry Kims Fuß stieß gegen ein Bein des Stuhls, auf dem
    Tuvok saß. Der Vulkanier blinzelte, analysierte die veränderte
    Formation, traf eine Entscheidung und fügte seinen Stab dem
    oberen Bereich hinzu. Die Struktur erschimmerte und veränderte
    sich, passte sich damit der neuen Komponente an.
    »Beim Kal-Toh kommt es auf Geduld und Logik an«, erklärte Tuvok. »Ein erfahrener Spieler denkt manchmal stundenlang
    über seinen nächsten Zug nach.

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