Walter Ulbricht (German Edition)
bis 1953 mit Erich Honecker verheiratet, aus dieser Verbindung ging eine Tocher (Erika) hervor.
5 Mia Niederkirchner (1911-1982) war die jüngere Schwester von Käthe Niederkirchner, die 1943 über Polen absprang und sich nach Berlin durchschlagen sollte, um dort den antifaschistischen Widerstand zu organisieren. Sie wurde von der Gestapo aufgespürt und schließlich im KZ Ravensbrück inhaftiert. Dort wurde sie im September 1944 von der SS erschossen. Mia Niederkirchner lebte im Moskauer Hotel Lux, wo sie Karl Dienstbach, Emigrant aus Frankfurt am Main, kennenlernte. Aus dieser Beziehung ging Käte (ohne h) Niederkirchner hervor, die am 30. Januar 1944 in Tscheljabinsk zur Welt kam. Käte Niederkirchner wurde 1967 in die Volkskammer ( FDJ -Fraktion) gewählt, war dort die jüngste Abgeordnete und seit 1976 als Kinderärztin im Ausschuss für Gesundheitswesen. Nach den Wahlen am 18. März 1990 wurde sie für die PDS Vizepräsidentin der Volkskammer.
6 Wilhelm Zaisser (1893-1958) und Rudolf Herrnstadt (1903-1966) versuchten um den 17. Juni 1953 – mit Rückendeckung Berijas – Ulbricht von seiner Funktion zu entfernen. Im Juli 1953 erfolgte ihr Ausschluss aus dem Politbüro und dem ZK , im Januar 1954 aus der SED . Zaissers Frau Elisabeth, seit 1952 in der Nachfolge Paul Wandels Ministerin fürVolksbildung, trat zurück. 1993 wurde Wilhelm Zaisser von der PDS rehabilitiert. Herrnstadt wurde eine Tätigkeit im Zentralarchiv Merseburg zugewiesen.
7 Richard Herber (1911-1986), Buchdrucker, 1929 SPD , 1931 KPD , illegale Arbeit. Nach amerikanischer Kriegsgefangenschaft Neulehrer, Besuch der Parteihochschule »Karl Marx 1948/49, anschließend im ZK -Apparat tätig. Von 1953 bis zu seinem Tod persönlicher Mitarbeiter Ulbrichts, daneben – von 1958 bis 1968 – 1. Sekretär der Parteiorganisation des ZK und Leiter des Büros Ulbricht. Seit 1967 ZK -Mitglied.
Solveig Leo
»Held der Arbeit« in der DDR, in der BRD das Bundesverdienstkreuz
Solveig Leo, Jahrgang 1943, Lehre als Landwirt im VEG Ludwigshof in Thüringen, danach, von 1961 bis 1964, Besuch der Landwirtschaftlichen Fachschule in Weimar. LPG-Vorsitzende in Banzkow seit 1968, 1969 Auszeichnung als »Held der Arbeit« (u. a. mit Margot Honecker), von 1992 bis 2009 Bürgermeisterin in Banzkow in Mecklenburg-Vorpommern. 2007 wurde Banzkow im Landeswettbewerb »Unser Dorf hat Zukunft – Unser Dorf soll schöner werden« Sieger. Beim Bundeswettbewerb, an dem 3.625 Gemeinden teilnahmen, errang Banzkow eine der acht Goldmedaillen, die Bundeslandwirtschaftsminister Horst Seehofer auf der Grünen Woche in Berlin an die Bürgermeisterin Solveig Leo überreichte. Solveig Leo ist seit 2011 Trägerin des Landesverdienstordens von Mecklenburg-Vorpommern und des Bundesverdienstkreuzes, das sie 2001 verliehen bekam.
A ls Kind hatte ich nur einen Berufswunsch – ich wollte Landwirt werden. Meine Eltern waren darüber nicht sonderlich begeistert, aber ich ließ mich nicht davon abbringen. Zum Abschluss des Studiums an der Fachschule in Weimar wurde eine kleine Gruppe von Studenten des letzten Semesters vom Weimar-Werk nach Markkleeberg zur agra geschickt, um dort einerseits die Exponate des Landmaschinenproduzenten zu erklären und andererseits Kundenforschung zu betreiben. Wir waren stolz, dass wir von den Besuchern ernst genommen wurden, aber wir trugen ja auch die weißen Kittel der Werksvertreter mit dem Emblem des Betriebes.
Höhepunkt unseres dreiwöchigen Einsatzes war der Besuch von Walter Ulbricht an unseren und weiteren Ständen auf dem Maschinengelände. Neu war damals die Präsentation von kompletten Maschinensystemen, bei uns eben Technik von der Kartoffelpflanzung bis hin zur Aufbereitung in Lagerhallen einschließlich Kartoffelwäsche.
Walter Ulbricht kam eine halbe Stunde früher von der Präsentation eines anderen Betriebes. Bei uns lief alles problemlos, Walter Ulbricht fragte gezielt, besonders interessierte ihn, wann die vorgestellten Neuentwicklungen in die landwirtschaftliche Praxis eingeführt werden sollten. Nach Besichtigung und der sehr angeregten Diskussion an den Maschinen verabschiedete er sich. »Gut, gut, das Weimar-Werk hat gute Arbeit geleistet.«
Alle waren natürlich sehr erleichtert und auch stolz, am meisten natürlich wir Studenten, obwohl unser Beitrag an der Entwicklung dieser Maschinen Null war.
Dieses mehrwöchige Praktikum auf der agra sollte Folgen für mich haben.
Wiederholt war an unserem Stand der Vorsitzende der LPG
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