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Warum manche Menschen nie krank werden

Warum manche Menschen nie krank werden

Titel: Warum manche Menschen nie krank werden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gene Stone
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der ihnen signalisierte: iss mich nicht, ich bin giftig.
    Man sollte sich einmal bewusst machen, dass sich zu jedem beliebigen Zeitpunkt Giftstoffe im Körper befinden. Zu den Aufgaben unseres größten inneren Organs, der Leber, gehören die Reinigung des Bluts und die Umwandlung von Alkohol, (Arzneimittel-)Drogen und Umweltgiften in wasserlösliche Substanzen, die über den Urin oder Stuhl ausgeschieden werden können. Bei einer Durchflussrate von rund einem Liter pro Minute filtert die Leber die Bösewichte aus dem Blut. Für beständigen Nachschub sorgen der Blutkreislauf und das Lymphsystem, die toxische Substanzen aus dem ganzen Körper zu Leber und Nieren transportieren, die die Giftstoffe entweder zur Entsorgung herausfiltern oder in unschädliche Moleküle zur Ablagerung in Fettzellen umwandeln.
    Ein Mensch, der keine Zeit dafür hat, sich um seine Gesundheit zu kümmern, ist wie ein Handwerker, der keine Zeit hat, um sein Handwerkszeug zu pflegen.
    – SPANISCHES SPRICHWORT
    Die Entgiftung wäre selbst dann notwendig, wenn die Giftgefahr von außen gebannt wäre, da auch körpereigene Giftstoffe ausgeleitet werden müssen. Zum Beispiel chemische Botenstoffe – Hormone –, die die Körperfunktionen steuern. Die Produktion von Hormonen kann durch die unterschiedlichsten Stimuli – das Einsetzen der Monatsblutung, eine
bakterielle Infektion, eine plötzliche Gefahrensituation ausgelöst werden. Bei einer akuten Stresssituation wie Gefahr setzt zum Beispiel der Kampf-oder-Flucht-Reflex ein, der mit der Ausschüttung von Hormonen einhergeht, die den Körper in höchste Alarmbereitschaft versetzen: Das Herz rast, die Pupillen erweitern sich, die Konzentrationsfähigkeit steigt.
    Ist die Gefahr vorüber, werden diese Hormone wieder aus den Zellen geschwemmt und über Leber und Nieren aus dem Blut gefiltert. Würden die Stresshormone nicht abgebaut, hätten Dauerstress und extremer Bluthochdruck schnell tödliche Folgen. Neben Stresshormonen produziert der Körper noch viele andere Stoffe, die ihm kurzfristig nützlich sind, längerfristig aber schaden. Es muss ihm daher möglich sein, diese wieder auszuscheiden, um in den Normalzustand zurückzukehren. Und die Organe erledigen diese Aufgabe.
    Wenn sich der Körper auf natürliche Weise selbstständig entgiften kann, stellt sich natürlich die Frage, wie sich der seit Jahren stetig steigende Trend zu Kuren und sonstigen Mittelchen erklären lässt, die die körpereigene Entgiftung optimieren, maximieren und stimulieren sollen. Ist unsere Welt so viel toxischer als früher?
    Auf jeden Fall. Vor 100 Jahren gab es viele der Chemikalien noch nicht, die heute überall verwendet, verspritzt und verarbeitet werden. Alle gelten als mehr oder weniger gesundheitsgefährdend und in den Industrienationen ist jeder erwachsene Mensch mehr oder weniger stark mit diesen Giftstoffen belastet.
    Die im Abschnitt »Die toxische Welt« aufgeführten toxischen Substanzen sind längst nicht die einzigen Schadstoffe, die unser System belasten. Da die Liste der als toxisch identifizierten Substanzen
kontinuierlich erweitert werden muss, gewinnt auch die relativ junge wissenschaftliche Fachdisziplin der Bioüberwachung zunehmend an Bedeutung. Bei der Bioüberwachung werden menschliche Blut-, Urin- oder Gewebeproben auf die Belastung durch Umweltgifte untersucht. Die menschlichen Proben, die an der Mount Sinai School of Medicine in New York City während einer Studie analysiert wurden, enthielten im Durchschnitt 91 chemische Substanzen, von denen nahezu alle als gehirnschädigend, krebserregend oder fruchtschädigend gelten. Und auch wenn die gemessenen Belastungswerte minimal waren, muss aus Expertensicht mit gravierenden kumulativen und/oder Langzeiteffekten gerechnet werden.
    Es gibt also durchaus einen guten Grund, weshalb Entgiftungskuren und -mittel neuerdings boomen. Zu bedenken ist jedoch, dass zwar die Gefahr, die von Umweltgiften für Mensch wie Tier ausgeht, zweifelsfrei erwiesen ist, es aber noch an aussagekräftigen Ergebnissen von Langzeitstudien mangelt, in denen der nachhaltige Nutzen der gezielten Entgiftung untersucht wird. Fakt ist, dass momentan niemand genau sagen kann, auf welche Weise, wie gut und ob überhaupt ein bestimmtes Entgiftungsprogramm oder -produkt wirkt. Erfolgsgarantien von Herstellern, Therapeuten und Ernährungsberatern sind daher mit Vorsicht zu genießen.
    Andererseits leiden immer mehr Menschen an Beschwerden – darunter Krebsleiden und

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