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Was dein Herz nicht weiß

Was dein Herz nicht weiß

Titel: Was dein Herz nicht weiß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Park
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die Oberfläche stieg. Sie hatte es zwar die ganze Zeit über geahnt, aber es war trotzdem schockierend, die beiden so zusammen zu ertappen. Sie holte tief Luft und unterdrückte die Tränen.
    Sie schliefen also tatsächlich miteinander .
    Soo-Ja fühlte sich erniedrigt. Hatte Min das getan, um es ihr heimzuzahlen? Aber was eigentlich? Sie unterstützte ihn finanziell, gab ihm Geld für Alkohol und Zigaretten. Sie wusste, dass sie sich nicht oft liebten – Soo-Ja hatte nämlich Angst, schwanger zu werden – , aber warum musste er sich eine Frau aussuchen, die so unmittelbar in der Nähe war?
    Auf dem Weg zum Empfang versuchte sie, ihr bestes Lächeln aufzusetzen und so zu tun, als wäre nichts passiert. Heute sahen sie und Jae-Hwa sich zum ersten Mal seit Jahren wieder, und dieser Tag sollte fröhlich und unbeschwert sein. Sie wollte nicht, dass Jae-Hwa ihr das Geld aus Mitleid lieh.
    Doch als Soo-Ja an die Rezeption zurückkehrte, überkam sie eine verhängnisvolle Vorahnung.
    Jae-Hwa unterhielt sich angeregt – ausgerechnet mit Eun-Mee. Die beiden Frauen hielten Händchen wie alte Freundinnen, obwohl sie sich gerade erst kennengelernt haben mussten, und lachten ausgelassen. Als sie Soo-Ja kommen sahen, machten sie ein Gesicht, als fänden sie es schade, dass sie unterbrochen wurden.
    »Soo-Ja, ich wusste gar nicht, dass du so liebenswürdige Freundinnen hier in Seoul hast! Die Frau eines Arztes!«, rief Jae-Hwa beeindruckt.
    »Und du, die Frau eines Fabrikanten!«, gab Eun-Mee als Echo zurück. Die beiden schienen eine augenblickliche Schwesternschaft eingegangen zu sein.
    »Und ich, die Frau eines … « Soo-Ja lächelte mokant.
    Jae-Hwa schaute sie verlegen an, während es Eun-Mee anscheinend überhaupt nicht leidtat. Soo-Ja nahm Mantel und Tasche. »Bist du fertig, Jae-Hwa?«
    »Ja. Übrigens, macht es dir etwas aus, wenn Eun-Mee mitkommt? Sie meint, sie geht für ihr Leben gern ins Café.«
    Soo-Ja war erstaunt, dass die beiden sich so schnell angefreundet hatten. Wieder einmal hatte sie Eun-Mees Charme unterschätzt. Yuls Ehefrau war wie ein Straßenräuber mit Gewehr, aber anstelle der Geldbörse verlangte sie die Zuneigung ihrer Opfer, und die bekam sie meist innerhalb von Sekunden.
    »Eun-Mee, könnte ich dich einen Augenblick unter vier Augen sprechen?«, bat Soo-Ja.
    Eun-Mee riss die Augen weit auf, um Jae-Hwa ihre Verwirrung zu zeigen; dann folgte sie Soo-Ja ins Büro. Dort angekommen lächelte sie Soo-Ja kokett an, wie eine schlechte Schülerin, die ihre Lehrerin überzeugen wollte, sie nicht zu schelten.
    »Das ist nicht bloß ein Ausflug unter Freundinnen. Ich muss ein paar wichtige Dinge mit Jae-Hwa besprechen«, erklärte Soo-Ja und hoffte auf Eun-Mees Einsicht.
    Eun-Mee nickte. »Hat das irgendetwas mit dem Gerücht zu tun, dass du beabsichtigst, Land von Gi-yong Im zu kaufen?«, fragte sie unschuldig.
    Soo-Ja versuchte, ihre Überraschung zu verbergen. Woher wusste Eun-Mee davon? Hatte sie sie beim Telefonieren belauscht?
    »Deine Freundin scheint jedenfalls nicht viel von riskanten Anlagen zu halten«, fuhr Eun-Mee fort.
    »Wie hast du davon … «
    »Ach, aber solche Dinge sind mir egal. Ich langweile mich doch bloß und suche verzweifelt nach Anschluss«, unterbrach Eun-Mee. »Ich verspreche dir, ich werde lange Puderpausen im Café einlegen, damit du genug Zeit hast, Jae-Hwa mit deinen Plänen zu nerven.«
    »Eun-Mee!«, rief Soo-Ja und versuchte sie aufzuhalten. Aber Eun-Mee war schon aus dem Büro herausgeschlendert und hatte sich wieder zu Jae-Hwa in der Lobby gesellt.
    Jae-Hwa eilte auf sie zu. »Sind wir bereit? Ich habe mich schon ganz einsam gefühlt! Es ist dir doch recht, dass Eun-Mee mit uns kommt?«
    Soo-Ja konnte in Jae-Hwas Augen ablesen, dass jeder Widerstand zwecklos war.
    Soo-Ja war keine große Kaffeetrinkerin, und genauso wenig hielt sie von Tee, obwohl sie manchmal Yulmucha , Boricha oder Ginsengtee trank. Sie liebte Yulmucha wegen seiner Zähflüssigkeit – wie eine Suppe – , und sie genoss sein warmes Kitzeln in der Kehle. Boricha sah ein wenig aus wie schmutziges Wasser, und manchmal hatte sie den Verdacht, es wäre tatsächlich welches – der Tee schmeckte eigentlich nach gar nichts. Aber sie trank ihn, wenn sie nicht einschlafen konnte. Nach nur einem Becher kippte sie beinahe um, so schnell wirkte er auf sie. Am liebsten aber hatte sie Ginsengtee. Sie rührte gern in der Tasse und beobachtete, wie die dünnen weißen Schichten auftauchten und wieder

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