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Was die Nacht verheißt

Titel: Was die Nacht verheißt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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verwaltet, hat er in letzter Zeit selbst geerbt. Manchmal frage ich mich wirklich, wie er das alles schafft.«
    »Trotzdem wird er sich um sie kümmern, wie Ihr ihm aufgetragen habt.«
    »Ja, ich schätze, es gibt keinen Grund zur Sorge. Wenn sie mit meinem Kind schwanger ist, wird für sie gesorgt werden.« Doch der Gedanke gefiel ihm irgendwie nicht, die Vorstellung, dass Brianne rund mit seinem Kind sein könnte und er nicht da war, um sich um sie zu kümmern. Es war schon ein seltsamer Gedanke, denn bisher hatte er sich über so etwas nie Sorgen gemacht.
    »Die Jungs reden immer noch über sie, wisst Ihr. Ich glaube, sie waren alle ein wenig in sie verliebt.«
    Jetzt lächelte Marcus wirklich. »Ja, sie hatte so etwas an sich, nicht wahr, Hamish? Eine besondere Güte, denke ich. Sie mochte die Leute, und die Leute mochten sie. Sie wäre schrecklich gern mit in den Fernen Osten gekommen.«
    Hamish betrachtete ihn. »Vielleicht hättet Ihr sie mitnehmen sollen.«
    Er schüttelte nur den Kopf. »Eine Frau hat an Bord eines Schiffes nichts verloren. Das weißt du ebenso gut wie ich. Abgesehen davon, falls es nicht jetzt schon so ist - früher oder später wäre sie schwanger geworden.«
    Der Ältere kicherte pfeifend. »Aye, da gibt es wohl keinen Zweifel. Nicht bei ihrer feurigen Art. Und ein Wirtshaus-Mä-del könntet Ihr ja wohl auch schlecht zur Gräfin von Hawksmoor machen, nicht wahr?«
    Briannes Bild erschien vor seinem inneren Auge, wie sie in jener ersten Nacht gewesen war, als sie auf seinem Schiff auftauchte, in dem Hemd mit den weiten Ärmeln und den engen Kniehosen eines Mannes. »Nein, ich schätze, in diese Rolle würde sie wohl kaum passen. Abgesehen davon will ich keine Ehefrau. Ich will nicht in dasselbe langweilige Leben eingesperrt werden wie mein Bruder und der Rest der englischen Aristokratie.«
    »Ja, das weiß ich. Das würde auch nie zu Euch passen, Käpt’n. Ihr seid für ein Leben auf hoher See bestimmt, und das werdet Ihr wohl immer bleiben.«
    Das stimmte. Marcus hatte diese Tatsache schon lange akzeptiert und war zufrieden mit dem Leben, das er sich ausgesucht hatte. Doch es gab Tage wie diesen, an denen er den süßen Duft einer Frau vermisste, das weiche Gefühl ihrer Haut und die Berührung ihrer Hände auf seinem Körper. Es gab Zeiten, da vermisste er ihr sanftes Lachen, das faszinierende Glitzern in ihren hübschen goldenen Augen.
    In Wahrheit gab es nur eine einzige Frau, die er je vermisst hatte. Er fragte sich, wie lange er brauchen würde, um Brianne Winters zu vergessen.
    Brandy wanderte am Kai entlang und starrte aufs Wasser hinaus. Das blaue Meer leckte friedlich an den Bäuchen von einem Dutzend Schiffen. In der Ferne wanderte ein einzelnes Segel am Horizont entlang. Über ihrem Kopf schwebten ein paar Möwen in der Brise.
    Brandy betrachtete sie voller Sehnsucht, dachte an die Tage, wo sie sie vom windigen Deck der Seehabicht aus beobachtet hatte, genoss die Erinnerung an den hoch gewachsenen, dunklen Mann, der neben ihr gestanden hatte. Sie hatte sich in letzter Zeit angewöhnt, jede Woche einmal hinunter ans Meer zu gehen, denn dort fühlte sie sich dem Mann, den sie geliebt und verloren hatte, irgendwie näher.
    Sie wusste, dass die Seeleute darüber redeten, wie sie dastand und hinausschaute, als würde ihr Geliebter zurückkehren, als würde sein großes Schiff ihn wieder zu ihr bringen. Es war kein Geheimnis, was an Bord der Seehabicht geschehen war. Es konnte an Bord eines Schiffes mit einer Mannschaft von beinah fünfzig Mann keine Geheimnisse geben.
    Seltsamerweise schienen die Leute sie allerdings nicht zu verdammen, sondern sie mit einer bestimmten Art von Respekt zu betrachten, voller Ehrfurcht, dass sie einen Mann so tief lieben konnte. Es war, als wünschten sie alle, auch ein solcher Mann sein zu können, auch eines Tages in einen Hafen zu kommen, in dem sie eine Frau finden würden, die sie so liebte wie Brandy Marcus Delaine.
    Ihr Vater murrte und sagte ihr immer wieder, wie dumm sie wäre. Aber die Tatsache, dass sie nicht schwanger geworden war, schien ihn irgendwie zu beruhigen. Ihr unbehaglicher Waffenstillstand blieb bestehen. Sie hatte sich nicht abbringen lassen von ihrer Entschlossenheit, ihr eigenes Leben zu führen, und vielleicht verspürte er ihr gegenüber sogar eine gewisse Bewunderung.
    Und deswegen war der Schreck auch umso größer, als ein Matrose durch die Tür der Schänke gerannt kam und schrie, Big Jake Winters wäre tot.
    Die

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