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Was habe ich getan?

Was habe ich getan?

Titel: Was habe ich getan? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Prowse
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Vereinigung ihr das Gefühl vermitteln, ebenfalls etwas Schönes zu sein.
    Sie wollte, dass er langsam machte, hoffte auf ein paar zärtliche Worte. Sie bekam weder das eine noch das andere.
    Ihr Hochgefühl sollte nicht von Dauer sein. Allzu schnell ordnete das Paar seine Kleidung, jeder steckte das Hemd in die Hose, strich sein zerzaustes Haar glatt. In diesen Minuten danach herrschte Schweigen, nicht etwa aus Verlegenheit, sondern nach Rodneys Miene zu urteilen, war es eine Stille, die auf Abscheu zurückzuführen war.
    Tanyas Gefühl der Allmacht wurde unverzüglich und nachdrücklich von einem tiefen Selbsthass überlagert, einem Gefühl, das tröstlicher und vertrauter war.
    Rodney klimperte mit den Schlüsseln in ihre Richtung und machte ihr damit klar, dass es Zeit war, nach Hause zu fahren. Ihre Erniedrigung war vollkommen. Er verschwendete keine Worte für sie und klapperte mit Metall, um sie zum Aufbruch zu zwingen, wie man etwa ein Baby ablenkt oder einen jungen Hund beruhigt. Als er den Arm ausstreckte, hoffte sie, die Liebkosung seiner Hand an ihrem Gesicht zu spüren. Das hätte ihr geholfen. Stattdessen zwickte er sie in die Wange, auf die Weise, wie man es bei einem ungezogenen Neffen tun würde, oder als wäre er ein den Rohrstock schwingender Schulmeister.
    Er setzte sie am Beginn der Einfahrt ab. Sie hatte die Füße kaum auf den Boden gesetzt, als das Motorrad in die Nacht davonbrauste. Der honigfarbene Schein der von Kate sorgsam platzierten Lampen leuchtete durch die Fenster des Hauses. Tanya steckte den Schlüssel ins Schloss.
    Kate saß in eine Decke gehüllt auf dem Sofa und las.
    »Hallo, meine Liebe. Hattest du einen schönen Abend?«
    »Ja, nicht schlecht. Wenn das Vögeln auf dem Boden der Bar deiner Vorstellung von einem schönen Abend entspricht.«
    Sie wollte schockieren, etwas von der Spannung auf diese Frau übertragen, die eine leichte Beute war.
    Kate richtete sich auf, Die Frau des Zeitreisenden war auf einmal weniger interessant als das angeschnittene Thema.
    »Genau genommen nein, das tut es nicht. Ich bin da ein bisschen altmodisch und bevorzuge zumindest eine Matratze und ein richtiges Liebeswerben oder eine Tüte Chips, aber das ist nur meine Meinung.«
    Kate weigerte sich, den Köder zu schlucken. Das alles hatte sie schon früher erlebt, schon früher gehört. Sie unterdrückte die vielen Fragen, die ihr auf der Zunge lagen. Wer ist es? Warum machst du das? Geht es dir gut? Bist du verletzt? Glücklich?
    Kate schob die Decke von ihren Beinen und klappte das Buch zu. Henry DeTamble musste einfach irgendwo in der Zeit vermisst bleiben, bis sie seine Spur wieder aufnehmen konnte. Sie wusste, er würde es verstehen, weil er selbst ständig in die Verlegenheit geriet, ausgerechnet im entscheidenden Moment zu verschwinden.
    »Na ja, solange du gesund und munter nach Hause kommst, werde ich mich lieber raushalten.«
    Tanya taumelte näher und setzte sich neben Kate auf das Sofa. Sie weinte still, und ihre Tränen bahnten sich den Weg in ihren offenen Mund. Gewöhnlich neigte sie nicht zu traurigen Grübeleien. Aber es war, als erwartete sie an diesem wunderbaren Ort, dass ihr Leben irgendwie anders verlaufen würde. Sie erwartete, selbst anders zu sein. Aber das war es nicht, das war sie nicht. Ob mit ihrer alten Gang, in der sie zu punkten versuchte, oder in diesem malerischen Dorf am Meer, immer würde sie diejenige sein, die den Jungs gab, was sie wollten. Sie, die als Einzige wusste, wie man verführt, aber nicht, wie man liebt.
    »Ach, Kate, Kate.«
    »Es ist schon okay, Liebes. Du bist zu Hause und in Sicherheit.« Sie drückte das zierliche Mädchen an sich und sprach ihm in die Haare.
    »Morgen früh wird es schon wieder ein bisschen besser aussehen, warte es nur ab. Es wird vorbeigehen, wie alles.«
    Kate schmunzelte, als sie den Ratschlag wiederholte, den ihr eine gute Freundin einst gegeben hatte.
    Die beiden blieben sitzen, bis Tanya in den Schlaf driftete. Kate löste sich von ihr und achtete darauf, sie nicht zu wecken. Sie brauchte die Fluchtmöglichkeit, die ihr der Schlaf bot. Kate stopfte die hellrosa Wolldecke um die schmalen Schultern ihres Schützlings und schob ihm ein Kissen unter die Wange. Tanya war ruhig, vorläufig zumindest.
    »Guten Morgen, alle miteinander!« Tom war bester Laune. »Ich habe Rodney gerade an Deck seines Boots erspäht, und er hat wie ein echter Blödmann ausgesehen. Himmelherrgott, wenn der nicht mit diesem lächerlichen Motorrad

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