Was habe ich getan?
strahlte, als bestünde tatsächlich die Möglichkeit, dass sie die Ausstellung besuchte.
»Warum fragst du nicht einfach Francesca, was sie davon hält?«
»Na ja, das ist heikel. Ich rufe dort nicht mehr an – die Kinder haben mich gebeten, es sein zu lassen, und ich muss das respektieren. Deshalb ruft sie mich einmal im Monat an und schreibt natürlich E-Mails. Ich denke, der Ort wäre für unser erstes kostbares Treffen zu öffentlich. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie gern ich einen Blick auf sie und Dom werfen würde. Er wird bestimmt dort sein. Das würde er nie im Leben versäumen.«
»Es gibt keinen Grund, wieso du nicht zur Ausstellung gehen kannst, Kate. Ich könnte vorausgehen, schauen, wer da ist, und wenn die Luft rein ist, könntest du kommen und einen Blick riskieren. Danach würde ich dich schnell wegbringen. Die Bilder werden eine Woche lang ausgestellt. Was sagst du dazu?«
»Ich weiß nicht …«
»Na, überleg es dir. Du musst das ja nicht gleich entscheiden.«
»Ich hab dich lieb, Jan. Ich hab dich zum Fressen gern.«
Kate ergriff die Hand ihrer jungen Freundin.
»Madam, diese Gefühle beruhen ganz auf Gegenseitigkeit.«
»Bist du sicher, dass es dir nicht zu viel ist, jeden Monat hierher zu kommen, Jan? Ich hasse den Gedanken, dass du die Strecke so häufig zurücklegst.«
»Wir sind doch nur in Bristol, das ist gar nichts. Jedenfalls ist es gut, mit der Beratung nicht aus der Übung zu kommen und einen Tag für mich zu haben, an dem Nick und die Kinder Zeit miteinander verbringen. Ich denke, sie genießen alle, dass sie ungesundes Zeug essen und an einem Nachmittag so viel fernsehen dürfen wie sonst im ganzen Monat. Wenn ich zurückkomme, haben sie immer viereckige Augen und sind vom vielen Zucker hyperaktiv.«
Ihr Kichern brachte sie wieder auf Kurs.
»Wie macht sich Tanya?«
Kate atmete aus. »Ach Gott, Jan, das ist ein ziemliches Schlamassel. Ich fürchte, gestern Abend ist etwas passiert. Sie ist ein fantastisches Mädchen, zieht Probleme aber wie ein Magnet an. Sie hat mit einem Typen geschlafen, und es tut mir leid, sagen zu müssen … du wirst es nicht fassen: mit dem alten, schmierigen …«
»Doch nicht etwa mit Rodney, dem wichtigen Mister Hast-du-mein-Boot-gesehen?«
»Genau mit dem. Ich habe ein ernstes Wort mit ihm gewechselt und bin wirklich wütend. Aber was kann ich schon unternehmen? Sie ist kein Baby mehr und keine Gefangene.«
Die beiden Frauen lächelten einander an. Beide kannten den Unterschied zwischen dem Leben hinter Gittern und ihrem jetzigen sehr gut.
»Was zum Teufel denkt sich der Kerl eigentlich, Kate?«
»Ich vermute, er denkt gar nicht, jedenfalls nicht mit dem Gehirn.«
»Willst du, dass ich ihm Bescheid stoße?«
Janeece ballte ihre Rechte zur Faust und zog den Arm auf Kopfhöhe zurück, als wäre sie im Begriff, einen Schlag zu landen.
Wieder lachte Kate auf.
»Nein. Obwohl das sehr verlockend wäre. Tanya hat ihn wahrscheinlich ein wenig ermuntert, womöglich mehr als nur ein wenig. Deshalb muss ich vorsichtig sein, um zu vermeiden, dass ich sie verstimme. Allerdings ist das im Augenblick etwas hypothetisch, weil sie offenbar nach London zurückgefahren ist. Sie hat mir eine Nachricht hinterlassen, in der sie schreibt, dass sie für eine Weile zurückgeht.«
»Wie lange ist eine Weile?«, wiederholte Janeece Kates zuvor gestellte Frage.
Kate zuckte mit den Achseln, zog die Knie bis zum Kinn hoch und ließ den Kopf hängen. »Ach, warum kann denn nichts einfach sein?«
»Nichts, was von Wert ist, ist einfach. Ein kluger Mensch hat mir das einmal gesagt.« Sie lächelte Kate an. »Es kommt alles in Ordnung, meine Liebe.«
»Ach, Jan, das hoffe ich. Ich werde allmählich müde.«
»Nein, du wirst nicht müde, du wirst alt.«
»Na, besten Dank! Du solltest eigentlich dafür sorgen, dass sich meine Stimmung aufhellt.«
»Ach, wirklich? Das steht nicht in unserem Vertrag. Vielleicht führt dein Alter nicht nur zu Müdigkeit, sondern auch zu einem selektiven Gedächtnis.«
Janeece sprang auf, klopfte sich den Sand aus den Kleidern und strich sie glatt.
»Na, dafür bin ich nicht gekommen. Ich kann jederzeit mit dir tratschen, aber heute muss ich arbeiten. Ich gehe und suche Tash und schaue, was sie zutage gefördert hat, dann sehen wir weiter. Wie wäre ein Treffen am Küchentisch für eine Tasse Kaffee und ein Stück von dem, was Tom mir zu Ehren gezaubert hat?«
»Das klingt wunderbar.«
»Genau, Madam, dann sehe ich dich
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