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Was habe ich getan?

Was habe ich getan?

Titel: Was habe ich getan? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Prowse
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Bescheinigung?« Kate starrte auf den Papierstapel. Das Blatt musste irgendwo darin stecken. »Ja, ich habe sie direkt vor mir«, log sie. »Ich stecke umgehend eine Kopie in den Postkasten.«
    Sie fügte diesen Punkt auf ihre Liste hinzu und legte den Hörer auf.
    »Ich brauche Frischluft«, rief Kate durch das leere Haus und hob resigniert die Hände.
    Es war einer der ersten herrlichen Sommertage, und Kate genoss das neue Gefühl, an der Küste zu leben, was jeden Tag neue Abenteuer mit sich brachte. Die Sonne wärmte sie durch das Fenster, als sie im Postamt herumtrödelte und in aller Ruhe die Gläser mit hausgemachter Konfitüre betrachtete. Sie fragte sich, ob es wohl undiplomatisch wäre, sich nach dem Hersteller zu erkundigen, damit sie sich direkt an die Quelle wenden und so ein paar Pfund sparen konnte. Sie wollte für die Mahlzeiten so weit wie möglich biologische, hausgemachte Produkte verwenden. Das alles war Teil des Plans, aus dem Haus zur Aussicht ein ganz anderes Zuhause als das zu machen, was die Bewohnerinnen zuvor kannten. Sie war sich sicher, dass sie sich bisher zumeist von Fastfood oder Fertigprodukten ernährt hatten.
    Kate hatte die Plastiktabletts gehasst, auf denen das Gefängnisessen serviert worden war. Eine Vertiefung für den Eintopf und eine weitere für den Vanillepudding bedeuteten, dass ein Ausrutscher genügte, und alles schwappte über und floss ineinander. Einfach ekelerregend.
    »Sie haben gerade das große Haus auf der Klippe gekauft.«
    Das war keine Frage, deshalb antwortete sie nicht, sondern starrte den jungen Mann stattdessen an, der rechts neben ihr stand und seine Nudelterrine und ein Paket Schokoladenkekse umklammerte. Sie schätzte ihn auf etwa dreißig. Er hatte das gebräunte und wettergegerbte Gesicht eines Menschen, der zum größten Teil im Freien aufgewachsen ist und sein ganzes Leben lang draußen gearbeitet hat.
    »Wir sind über Ihre Pläne nicht erfreut.«
    Das verdiente ebenfalls keine Antwort. Allerdings errötete er ein wenig unter ihrem stummen, prüfenden Blick, jedoch nicht so sehr, dass es ihn davon abgehalten hätte, seinen Satz zu wiederholen.
    »Ich habe gesagt, dass wir …«
    »Ja, ich habe Sie schon beim ersten Mal verstanden. Ich versuche nur, mir über zwei Dinge klar zu werden, bevor ich Ihnen antworte. Erstens, wer ist wir? Und zweitens, was wissen Sie oder irgendjemand sonst über meine Pläne?«
    Er verlagerte das Gewicht auf das andere Bein. Kate stellte fest, dass eines seiner Beine um ein ganzes Stück kürzer war als das andere und dass der Unterschied durch einen klobigen, erhöhten Stiefel ausgeglichen wurde.
    »Wir, das ist das ganze Dorf, alle Bewohner von Penmarin.«
    Sie machte große Augen, legte die Hand auf die Kamee an ihrem Hals und tat so, als sei sie schockiert
    »Tatsächlich? Das ganze Dorf? Du meine Güte, ich glaube nicht, dass ich seit meiner Ankunft mit mehr als vier Leuten gesprochen habe, und trotzdem ist das ganze Dorf meinetwegen unglücklich? Das ist eine ziemliche Leistung.«
    »Es geht nicht um Sie persönlich. Es geht darum, was Sie da oben machen, wenn Sie alle möglichen unerwünschten Personen in diesen kleinen Ort bringen. Die meisten von uns haben ihr ganzes Leben hier verbracht, und es gibt Kinder und alte Menschen, an die man denken muss.«
    »Wo genau wird auf kommunaler Ebene über mich diskutiert?«
    »Was?«
    Kate schob sich den Einkaufskorb auf den Arm und wiederholte ihre Frage.
    »Wo reden alle über mich und meine widerwärtigen Pläne, Ihre Kinder zu korrumpieren, die Gemeinschaft und das Leben, wie Sie es kennen, zu zerstören?«
    Sein nervöses Stottern sagte ihr alles, was sie zu wissen brauchte.
    »Im … Im Pub hauptsächlich.« Er senkte den Blick. Hatte er etwa ein Geheimnis verraten?
    »Prima! Sie können dann ja allen mitteilen, dass ich heute Abend um halb acht ins Pub komme, um über meine Pläne zu sprechen. Ich werde gern alle Fragen beantworten, die mir jemand stellen will. Übrigens, ich bin Kate.«
    Sie streckte die Hand aus. Er ergriff sie und lächelte.
    »Tom, Tom Heath.«
    »Schön, Sie kennenzulernen, Tom. Ich bin mir sicher, dass ich Sie später wiedersehe.«
    Damit huschte sie an ihm und an der Theke vorbei, an der die Postbeamtin mit offenem Mund zuhörte und ihr nachblickte. Kates Appetit auf Konfitüre war mit einem Mal gestillt.
    Sie ging die zwei Meilen nach Hause. Die kurvenreiche, steil ansteigende Straße war für ihren entschlossenen Schritt keine

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