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Was nach dem koeniglichen Ball geschah

Was nach dem koeniglichen Ball geschah

Titel: Was nach dem koeniglichen Ball geschah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Celmer
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getan?“
    „Oh, gar nichts. Es ist nur … dass etwas geschehen ist.“ Melissa seufzte.
    „Was denn?“
    „Chris und ich wollen es bald allen erzählen, und ich habe Angst, dass Louisa sich aufregt. Ich habe deine Mutter gefragt, aber sie hat vorgeschlagen, dich zu fragen. Schließlich kennst du Louisa besser als jeder andere. Vielleicht fällt dir eine Möglichkeit ein, es ihr möglichst schonend beizubringen.“
    „Was sollte sie schon so aufregen …“ Anne stockte der Atem. „O mein Gott! Melissa, bist du etwa schwanger?“
    Verlegen biss Melissa sich auf die Lippe und nickte. „Ich habe heute einen Test gemacht.“
    „Schon wieder?“ Anne lachte. Die Drillinge waren kaum vier Monate alt.
    „Es war auch gar nicht so geplant. Ich wollte erst meine alte Form wiederbekommen, du weißt schon. Außerdem habe ich nicht gedacht, dass ich jemals auf natürliche Weise schwanger werden könnte. Gemeinhin sagt man ja auch, dass man gar nicht schwanger werden kann, wenn man noch stillt. Soweit ich es beurteilen kann, hatte es bei mir den gegenteiligen Effekt. Hätten wir geahnt, dass auch nur die geringste Möglichkeit besteht, wären wir natürlich vorsichtiger gewesen.“
    „In welcher Woche bist du denn?“
    „Vermutlich in der vierten oder fünften.“
    „Eure Kinder werden dann genau ein Jahr auseinander sein.“
    „Erinnere mich bloß nicht daran“, stieß Melissa mit einem Seufzer aus.
    „Sechs Babys erblicken innerhalb eines Jahres das Licht der Welt.“ Ungläubig schüttelte Anne den Kopf. „Wir müssen einen neuen Flügel ans Schloss bauen.“
    „Deswegen mache ich mir wegen Louisa Sorgen. Sie möchte so gern schwanger werden. Hast du dir mal Garrett in der letzten Zeit angesehen? Der Ärmste sieht völlig entkräftet aus.“
    „Ja, aber er ist die ganze Zeit am Lächeln.“
    „Aber Louisa wirkt so … zerbrechlich. Ich habe Angst, dass sie die Fassung verliert.“
    Die meisten Menschen schätzten Louisa in dieser Beziehung völlig falsch ein. Sie war wesentlich tougher, als es den Anschein hatte. „Louisa ist nicht so zart, wie du denkst. Und sie ist immer die Erste, die aller Welt ihre Neuigkeiten verkündet, ohne auf die Gefühle anderer Rücksicht zu nehmen.“
    „Das stimmt.“ Melissa nickte.
    „Louisa war noch nie besonders geduldig. Wenn sie etwas will, dann sofort. Aber Garrett und sie versuchen es erst seit einigen Monaten. So etwas kann eben dauern, und sie wird lernen müssen, es zu akzeptieren.“
    „Du meinst also, ich brauche mir keine Sorgen zu machen?“
    „Genau. Selbst, wenn sie sich aufregt, wird sie darüber hinwegkommen.“
    „Danke“, sagte Melissa und drückte sacht Annes Hand.
    Noch eine Weile sprachen sie über Annes Schwangerschaft, und sie gab vor, dass alles in Ordnung wäre. Sie ließ sich ihre Traurigkeit und Furcht nicht anmerken. Zwar waren es erst zwei Tage, aber was würde geschehen, wenn Sam ihr nicht mehr vergab? Könnte sie bei einem Mann bleiben, der sie derart zurückwies? Wollte sie das?
    Als er in dieser Nacht schlafen ging, war Anne schon im Bett, aber immer noch hellwach. Schweigend legte er sich neben sie. Anne wusste nicht, wie entspannend die Pokerpartie gewesen war, aber sie roch, dass Sam etwas getrunken hatte. Er hatte ihr noch nicht einmal einen Gutenachtkuss gegeben. Zu allem Überfluss plagten Anne Rückenschmerzen und Sodbrennen, sodass sie nur äußerst unruhig schlief und bereits gegen halb sieben aufstand, um sich aus der Küche ein Glas Milch zu holen.
    Überraschenderweise saß dort bereits Chris, der immer noch einen Schlafanzug trug, Zeitung las und Kaffee trank.
    „Du bist aber früh auf“, meinte Anne und schenkte sich ein Glas Milch ein.
    „Ich bin heute Morgen mit dem Füttern um vier drangewesen“, erklärte er und legte die Zeitung beiseite. „Und dann konnte ich nicht mehr einschlafen. Ich freue mich schon darauf, wenn die Drillinge endlich nachts durchschlafen.“
    „Habt ihr dafür nicht Kindermädchen?“
    „Nur zur Unterstützung. Melissa und ich hatten uns darauf geeinigt, alles allein machen zu wollen.“
    „Verzeiht mir, Eure Hoheit.“
    Sie drehten sich zu Geoffrey um, der im Türdurchgang zu seinem Quartier stand. Er sah grauenhaft aus. Sein Haar war unordentlich, seine Augen rot und geschwollen, und er wirkte so, als hätte er die ganze Nacht nicht geschlafen. Anne hatte ihn immer nur in seiner Uniform gesehen, aber jetzt trug er einen Morgenmantel. Bestürzt überlegte Anne, ob der Butler

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