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Wasser-Speier

Wasser-Speier

Titel: Wasser-Speier Kostenlos Bücher Online Lesen
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irgendwas gehört, das euch nützlich sein könnte.«
    »Wir suchen Desiree Dryade«, erklärte Gary. »Das ist eine Baumnymphe. Wir hoffen natürlich, daß sie weiß, wo wir einen Philter finden können.«
    Janets Miene hellte sich auf. »Ach ja! Der sind wir vor gar nicht allzu langer Zeit begegnet, als der Wahnsinn sich von ihrem Baum zurückgezogen hat.«
    »Wir versuchen nämlich, den Wahnsinn zu meiden«, erläuterte Richard. »Da drinnen ist alles wahnsinnig komisch.«
    »Komisch!« rief eine Stimme, als plötzlich zwei Rauchwolken e r schienen, eine kleiner als die andere.
    »Oh, der Wahnsinn kehrt zurück!« sagte Janet beunruhigt.
    »Nein, das sind nur die beiden anderen Mitglieder unserer Gru p pe«, widersprach Iris und schnitt dabei eine Grimasse. »Die sind schon komisch genug.« Sie wandte sich den Wolken zu. »Mentia! Überraschung! Nun macht euch mal ordentlich zurecht, damit ihr euch vorstellen könnt.«
    Die Frauengestalt und die Mädchengestalt nahmen Form an, um die förmliche Vorstellung absolvieren zu können. »Ich bin die Dämonin Mentia. Ich bin ein bißchen verrückt.«
    »Ich bin Überraschung Golem. Ich bin außer Rand und Band.«
    »Freut mich, euch auch ganz offiziell kennenzulernen«, meinte Janet in zweifelndem Tonfall.
    »Möchtet ihr was zu essen?« fragte Richard. »Im Augenblick h a ben wir zwar nur Orangenbeeren, aber die schmecken gut.« Er trat ins Haus und brachte eine Schüssel heraus.
    »Ich will aber eine Eiskrembeere«, sagte Überraschung.
    »Wenn ich wüßte, wo ich welche finde, würde ich sie dir ja h o len«, begann Richard – und dann fielen ihm fast die Augen aus dem Kopf. Denn das Kind hielt bereits eine Eiskrembeere mit Waffel in der Hand und leckte begeistert daran.
    Gary begann langsam den Nutzen der Diplomatie zu ergründen. »Vielleicht möchten die anderen ja auch Eiskrembeeren«, sagte er.
    »Ach so, na klar«, sagte Überraschung. Ihre Augen kreuzten sich. Plötzlich war Richards Schüssel mit schokoladenüberzogenen Ei s krembeeren gefüllt.
    »Sie kann ja eine Frucht in eine andere verwandeln!« rief Richard erstaunt.
    »Unter anderem«, bestätigte Gary. »Wir sollten sie lieber aufe s sen, bevor sie schmelzen.«
    Das taten sie dann auch. Unter ihrem Schokoladenüberzug schmeckte jede Beere anders, aber sie alle waren köstlich.
    »Ihr habt euch nach Desiree Dryade erkundigt«, meinte Richard schließlich. »Wenn der Wahnsinn sich zurückzieht, ist ihr Baum von hier aus erreichbar. Aber die meiste Zeit befindet er sich im Gebiet des Wahnsinns. Desiree ist nicht besonders glücklich da r über.«
    »Was tut er ihr denn an?« fragte Hiatus mühsam beherrscht. Plötzlich hatte die Erregung ihn übermannt. Doch er befürchtete, sich gleich allzu große Hoffnungen zu machen.
    »Nichts Direktes«, erklärte Janet. »Aber er wirkt sich auf ihren Baum aus und damit indirekt auf sie selbst. So verpaßte er ihrem Baum beispielsweise Quadratwurzeln, die nicht so gut funktioni e ren, und dann leidet der Baum darunter. Würde der Wahnsinn sich nicht ab und zu zurückziehen, wäre der Baum wohl längst schon abgestorben.«
    »Abgestorben!« rief Hiatus entsetzt.
    Richard und Janet blickten ihn verwundert an. »Er hat Desiree kennengelernt, bevor der Wahnsinn vorrückte«, erläuterte Iris. »Er liebt sie, kann sie aber nicht erreichen – eben wegen des Wah n sinns.«
    »Aber Baumnymphen heiraten doch normalerweise keine g e wöhnlichen Männer«, wandte Richard ein. »Sie verdrehen ihnen nur gern den Kopf, sofern sie sich überhaupt zeigen. Sie mögen keine Erwachsenen. Am besten kommen sie mit Kindern aus.«
    »Kinder!« rief Überraschung. Ihre Augen begannen zu schielen. Doch ausnahmsweise geschah nichts weiter, denn sie war ja schon ein Kind.
    »Aber wie habt ihr mit Desiree sprechen können, wenn sie E r wachsene meidet?« wollte Gary wissen.
    »Was Xanth angeht, sind wir selbst ein bißchen kindlich«, g e stand Janet errötend. »Wir brauchen ein wenig Zeit, um alles zu glauben, was wir hier zu sehen bekommen. Wir wußten gar nicht, daß Desiree anders ist, bis sie es uns erklärte.«
    »Ich glaube, sie war ein bißchen einsam, nach dem Einbruch des Wahnsinns«, fuhr Richard fort. »Vielleicht auch etwas verwirrt. Als sie bemerkte, wie wenig wir wußten, war sie froh, sich unterhalten zu können. Aber ihr Baum leidet. Wir wünschten, wir könnten ihr helfen, aber im Gebiet des Wahnsinns würden wir uns verlaufen. Deshalb besuchen wir Desiree nur, wenn der

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