Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Watersong - Sternenlied (German Edition)

Watersong - Sternenlied (German Edition)

Titel: Watersong - Sternenlied (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Hocking
Vom Netzwerk:
vor.
    » Du hast gesagt, du solltest mehr schätzen, was du hast. Und was genau ist das? «
    » Na ja, zum einen habe ich noch beide Eltern. « Gemma hörte auf, die Arbeitsfläche zu wischen, und lehnte sich dagegen. » Sie sind am Leben und einigermaßen gesund, und das ist mehr, als viele andere Leute haben. Ich weiß, dass sie mich sehr lieben, und Dad ist sogar bereit, an seinem Wochenende an meiner alten Schrottkiste herumzuschrauben. «
    » Ja, Dad ist toll. Und was ist mit deiner Schwester? « , zog Harper sie lächelnd auf.
    » Meine Schwester ist ein herrschsüchtiger Kontrollfreak und weiß immer alles besser « , sagte Gemma grinsend. » Aber ich weiß auch, dass sie mich nur beschützen und auf mich aufpassen will, weil sie mich so lieb hat. Vermutlich viel zu sehr. «
    » Das stimmt « , gab Harper zu und bedachte Gemma mit einem vielsagenden Blick.
    » Manchmal macht es mich einfach verrückt, aber ganz tief in mir drin weiß ich genau, dass ich Riesenglück habe, einem Menschen so sehr am Herzen zu liegen. « Gemma senkte die Augen. » Ich habe ein Riesenglück, dass ich vielen Leuten am Herzen liege und dass ich mit so viel … so viel von allem gesegnet bin. « Gemma schüttelte den Kopf und lächelte ihre Schwester traurig an. » Du sollst nur wissen, dass ich dich wirklich toll finde. «
    Einen Moment lang schauten sie sich an, Harpers Augen wurden feucht, und eine schreckliche Sekunde lang dachte Gemma schon, dass ihre Schwester gleich losheulen würde. Und wenn Harper weinte, würde auch Gemma weinen müssen. Es würde ein großes, tränenreiches Kuddelmuddel geben und das wollte sie auf keinen Fall.
    Hastig widmete Gemma sich wieder der Anrichte.
    » Warum benimmst du dich so seltsam? « , fragte Harper, nachdem sie sich wieder gefasst hatte.
    » Ich will mich ja gar nicht seltsam benehmen. « Gemma hatte die Oberfläche gewischt, bis sie makellos sauber war, zumindest so sauber, wie altes, rissiges Laminat sein konnte. Aber sie wischte trotzdem weiter, weil sie so vermeiden konnte, Harper anzusehen.
    » Liegt es an dem, was mit Luke passiert ist? « , fragte Harper, und Gemma versteifte sich.
    » Ich will nicht darüber reden. Nicht heute. « Sie schluckte schwer, drehte sich wieder zu ihrer Schwester und warf den Lappen in die Spüle.
    » Na gut. « Harper lehnte sich gegen die Küchenzeile und verschränkte die Arme vor der Brust. » Worüber willst du dann reden? «
    » Dad hat erzählt, dass Daniel gestern zum Frühstück hier war. «
    Harper lief rot an und senkte die Augen, um ihr Gesicht hinter ihren Haaren zu verbergen. Gemma musste lachen.
    » Er ist nur vorbeigekommen und dann haben wir eben zufällig zusammen gefrühstückt « , sagte Harper. » Sonst nichts. «
    » Nichts? « Gemma hob skeptisch die Augenbraue. » Seit wann kommt Daniel denn einfach nur so hier vorbei? Ich dachte, du kannst ihn nicht leiden. «
    » So ist es ja auch « , beharrte Harper, sah Gemma dabei aber immer noch nicht an. » Wieso sollte ich ihn mögen? Ich kenne ihn ja kaum. Außerdem lebt er auf einem Boot und hat keinen richtigen Job. Und ich weiß fast nichts über ihn. Wir haben uns nur ganz kurz unterhalten. «
    » Meine Güte, Harper. « Gemma verdrehte die Augen. » Du magst ihn und er mag dich auch, sonst würde er dein dummes Gerede nicht ertragen. Was ist schon dabei? «
    » Es ist nichts dabei. Da ist überhaupt nichts. « Harper wand sich unter dem vorwurfsvollen Blick ihrer Schwester. » Er ist ganz nett, okay, aber ich gehe bald aufs College … «
    » Bis dahin sind es noch mehr als zwei Monate « , unterbrach Gemma, bevor Harper wieder mit ihrer alten College-Leier anfangen konnte. » Niemand sagt, dass du den Typen heiraten sollst. Amüsier dich einfach. Eine Sommerliebe. Leb doch mal ein bisschen. «
    » Ich lebe doch. « Harper strich sich eine Haarsträhne hinter das Ohr. » Tut mir leid, wenn ich nicht begreife, was daran so toll sein soll, mit irgendeinem Typen ein paar Wochen lang rumzumachen. Würde ich im Herbst nicht weggehen, wäre das was anderes. «
    » Nein, wär’s nicht « , widersprach Gemma. » Früher wolltest du mit niemandem ausgehen, weil du dich um mich kümmern oder für die Schule büffeln musstest. Und jetzt kannst du nicht, weil du bald aufs College gehst, und wenn du dann auf dem College bist, wirst du keine Zeit für eine Beziehung haben, weil du einen guten Abschluss machen willst, und danach hast du keine Zeit, weil du einen Job suchst, und danach wird wieder

Weitere Kostenlose Bücher