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Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition)

Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition)

Titel: Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pete Hackett
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furchtbaren Schmerzen er ertragen musste. „Kannst du mich hören, Strother?“
    Die Antwort bestand in einem Gurgeln.
    „Ich bin Warren Elliott. Du und deine Kumpane – ihr habt wenige Meilen südlich von Gila Bend die Pferderanch meines Bruders überfallen und ihn sowie meine Schwägerin ermordet. Meinen dreijährigen Neffen habt ihr gekidnappt. Was wurde aus dem Jungen, wo muss ich ihn suchen?“
    Warren Elliott hatte eindringlich gesprochen, wie gebannt hing sein Blick am Gesicht des Sterbenden, auf dem glitzernd der Schweiß perlte.
    Strothers Mund bewegte sich, er schüttelte den Kopf, doch kein Ton kam über seine Lippen.
    „Lebt mein Neffe noch, Strother? Sag es mir, wo ist er?“
    Der Kopf des Banditen kippte auf die Seite.
    Der Mann aus Gila Bend richtete sich auf. „Jetzt gibt es nur noch Dave Lewis, der mir etwas über Barry verraten kann“, murmelte er, und es klang fast ein wenig resigniert. „Was ist mit Todd?“
    „Er lebt“, antwortete Hal Taylor. „Wir bringen ihn in die Stadt.“
    „Er gehörte zu dem Trio, das ich im Saloon sah und das Rock Warner folgte, als er Bradford Well verließ“, sagte Warren Elliott. „Wahrscheinlich ist er einer der Mörder Warners.“
    „Das wird er uns sagen“, stieß John Howard grimmig hervor.
    Russel Todd hatte eine Kugel in die Schulter, die andere in den linken Oberschenkel bekommen. Er wurde verbunden, dann holten die Farmer und Warren Elliott ihre Pferde aus dem Stall und machten sich auf den Weg nach Bradford Well. Der verwundete Bandit saß bei Warren Elliott auf dem Rotfuchs.
    In der Stadt hatten sich die Menschen bereits zur Ruhe begeben. Als aber die Reiter vor dem Sheriff’s Office anhielten, kamen die ersten auf die Straße. Zumeist trugen sie nur Nachthemden. Einige hatten sich schnell angezogen. Da der eine oder andere eine Laterne bei sich hatte, war es bald ziemlich hell auf der Main Street vor dem Office. Erwartungsvolle Anspannung prägte die Gesichter. Fragen wurden laut. Hal Taylor rief: „Charles Woodward hat seine Raureiter auf meine Farm geschickt. Wir haben sie niedergekämpft. Zwei der Kerle segneten das Zeitliche. Russel Todd aber kann noch sprechen. Er wird uns sagen, wer Rock Warner ermordete, wer den Auftrag zu dem Mord gab und wer die Bande in dieser Nacht losschickte, damit sie vernichtete, was wir Siedler in mühsamer, schweißtreibender und knochenbrechender Arbeit aufgebaut haben.“
    „Wir brauchen den Schlüssel für das Office“, erklärte John Howard mit lauter Stimme.
    „Der befindet sich beim Town Mayor“, rief jemand.
    „Ich bin schon da!“, erklang es. Ein mittelgroßer, schwergewichtiger Mann bahnte sich einen Weg durch die Menge. Er sperrte das Büro auf und machte Licht. Warren Elliott bugsierte Russel Todd in den Raum, Taylor, Howard und Swanson folgten. Der verwundete Bandit wurde in eine Zelle gesperrt. Der Mann aus Gila Bend sagte: „Der Doc wird dich fachmännisch verarzten, Todd. Und dann, schätze ich, wirst du uns eine Reihe von Fragen zu beantworten haben.“
    Alice Warner kam. Warren Elliott erzählte ihr, was sich zugetragen hatte, und endete mit den Worten: „Strother ist tot, und mit ihm der dritte Mann, der mir etwas über das Schicksal meines Neffen sagen hätte können. Der einzige, der mir nun noch verraten kann, wo ich ihn finde, ist Dave Lewis. Sicher war auch er dabei heute. Todd wird es uns sagen.“
    Wenig später kam der Arzt und versorgte Russel Todd. Als er wieder weg war, ergriff Warren Elliott das Wort. „Okay, Todd. Heraus mit der Sprache: Wer hat Rock Warner ermordet, wer gab den Auftrag zu dem Mord, wer hat euch heute Abend auf die Taylor-Farm geschickt und was genau war euere Mission?“
    Russel Todd hockte auf der Pritsche. In der Zelle befand sich auch Warren Elliott. Taylor, Howard, Swanson und Alice Warner standen in dem Korridor vor der Zelle. Eine Laterne brannte. Groß und verzerrt wurden die Schatten der Anwesenden auf den Boden und gegen die Wand geworfen.
    Russel Todd schaute von einem zum anderen, dann antwortete er: „Von mir erfahrt ihr nichts – gar nichts. Ihr werdet euch an mir die Zähne ausbeißen.“
    „Du wirst sprechen“, prophezeite Hal Taylor. „Ganz gewiss, Todd. Du wirst singen wie ein Vogel.“
    Russel Todd zog den Kopf zwischen die Schultern. Es sah aus, als würde er schrumpfen.

    *

    Floyd Summer war zur C.W.-Ranch geritten und beobachtete sie. Er hatte sich vorgenommen, hier auszuharren, bis er Big Charles vor die Mündung seiner

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