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Weihnachtsbote auf vier Pfoten

Weihnachtsbote auf vier Pfoten

Titel: Weihnachtsbote auf vier Pfoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila Roberts
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Brauch in Verbindung mit der Paarung, den Ambrose allerdings für pure Zeitverschwendung hielt). Das gemütliche Kaminfeuer, vor dem er lag, hatte sein neuer Mensch gleich nach seiner Heimkehr angezündet, und erst jetzt merkte Ambrose, dass er es nicht seinetwegen getan hatte. O nein, der Mann hatte dabei an dieses erbärmliche Frauenzimmer gedacht. Ambrose und Adelaide, seine alte Dame, hatten viel ferngesehen, und daher wusste Ambrose ganz genau, was diese herzlose Person war: ein Puma wie aus dieser Sendung Pumas in Connecticut . Das brutale und bösartige Verhalten, das Ambrose in dieser Sendung gesehen hatte, hatte ihn froh gemacht, eine Katze zu sein. Das Letzte, was dieser arme Narr hier brauchte, war, sich mit dieser Art von Weibchen zusammenzutun.
    Endlich lösten sie sich voneinander, und der Puma kam ins Wohnzimmer. Auf halbem Weg zur Couch blieb die Frau jedoch wieder stehen, als sie Ambrose sah.
    Ja. Erinnerst du dich? Ich bin wieder da.
    Â»Zach, was ist das? Du hast eine Katze?«, fragte sie und ließ es so klingen, als hätte der Mann sich eine tödliche Krankheit zugezogen.
    Einen Kater. Denselben, den du platt gefahren hast. Offenbar erinnerten Menschen sich nicht an Morde, die sie in einem früheren Leben begangen hatten.
    Â»Du hast mir nichts davon gesagt«, bemerkte sie.
    Ambrose hatte diesen Satz schon oft genug gehört. Weibliche Menschen erwarteten von ihren Männern, ihnen jede Kleinigkeit zu erzählen. Was für eine Plage! Wie gut, dass er ein Kater war!
    Â»Es ist mehr so, als hätte er mich«, sagte der Mann namens Zach. »Ich habe den alten Tom gerettet, und er ist mir nach Hause nachgelaufen. Ich behalte ihn, bis ich ein Zuhause für ihn finde.«
    Tom . Ambrose erschauderte bei der Erwähnung seines erbärmlichen neuen Namens. Und was hatte Zach gemeint? Das hier war Ambrose’ Zuhause. Es war da, wo er sein sollte, wo er sich sein schönes, langes siebtes Leben verdienen sollte.
    Die Frau betrachtete ihn von oben herab. »Na, dann viel Glück damit! Er ist nicht gerade der bestaussehende Kater im Viertel, nicht?«
    Was? Meinte sie das ernst? Was wusste sie schon, was einen zu einem gut aussehenden Kater machte? Die Katzendamen mochten ihn jedenfalls. Da war es völlig unerheblich, dass ihm die Spitze seines rechten Ohrs fehlte. Das ist eine Kriegsverletzung … Baby .
    Â»He, Blair, du wirst seine Gefühle verletzen«, sagte Zach.
    Ambrose’ Augen verengten sich. Er erkannte einen scherzhaften Ton, wenn er einen hörte. Plötzlich schienen Zach seine, Ambrose’, Gefühle gar nicht mehr so sehr zu kümmern. Blair-Baby brachte nicht das Beste in diesem Mann hervor – was angesichts ihrer Vergangenheit aber auch nicht überraschend war.
    Â»Oh, ich bin sicher, dass er ganz reizend ist. Nicht wahr, mein Kleiner?«, gurrte sie.
    Â»Komm, Tom, und sag Hi zu Blair!«, forderte Zach ihn auf.
    Ambrose war kein Dummkopf. Er wusste, dass sie nur Zachs wegen so freundlich zu ihm war. Aber er machte das Spiel nicht mit! Statt zu der Katzenmörderin zu gehen, schlenderte er davon, rieb sich an dem Bein eines alten Stuhls und markierte ihn. Ich würde mich eher auf die gleiche Stufe mit diesem Holzstuhl stellen, als mich in deine Nähe zu begeben.
    Â»Er verursacht mir Niesreiz«, sagte der Puma und rieb sich mit einem Finger unter der Nase. »Ich hoffe, dass du ihn nicht allzu lange haben wirst.«
    Wieder wurden Ambrose’ Augen schmal. Wir werden ja sehen, wer am längsten bleibt … Baby.
    Kühne Worte, wenn man bedachte, wie sehr Blair-Baby seinem neuen Menschen zu gefallen schien. Es dauerte nicht lange, bis Zach und Blair ineinander verschlungen auf der Ledercouch lagen, redeten, sich betatschten und miteinander lachten. Ambrose verzog sich in die Küche, bevor ihm ganz und gar der Appetit verging. Gut, dass der Puma wenigstens nicht hier lebte und bald wieder verschwinden würde!
    Oder auch nicht. Blair-Baby blieb wie ein hartnäckiger Kopfschmerz, klebte buchstäblich an Zach und stahl seine Aufmerksamkeit. Sie aßen zusammen, und dann gingen sie zu Zachs Schlafzimmer hinauf und machten Ambrose die Tür vor der Nase zu. Irgendwann kamen sie endlich wieder herunter, stellten den Fernseher an und kuschelten sich auf der Couch zusammen. Baby stellte eine Schale Popcorn auf Zachs Schoß – genau dorthin, wo Ambrose normalerweise liegen

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