Weihnachtsbote auf vier Pfoten
Tiffanyâs vielleicht? Ich liebe Tiffanyâs. Oder einen Urlaub? Es ist ewig her, seit wir in Cabo waren.«
Zach drehte sich um, um eine Kugel aufzuhängen und seine Bestürzung zu verbergen. Er dachte an die Pralinen, die er online bestellt hatte. Damals war er recht zufrieden mit sich gewesen, aber jetzt gingen ihm die Worte »das wirdâs nicht bringen« durch den Sinn.
Es war kein Geheimnis, dass es Blair an den feineren Dingen des Lebens noch nie gemangelt hatte. Ihre Eltern und ihr Exmann sorgten dafür, dass sie alles hatte, was ihr Herz begehrte â und noch mehr als das. Als Zach das letzte Mal mit ihr shoppen gewesen war, hatte sie mehr Geld für eine einzige Handtasche hingeblättert, als er für seine gesamte Garderobe ausgegeben hatte ⦠in den letzten drei Jahren.
Aber sie wusste, dass er Feuerwehrmann war, und konnte etwas so Verschwenderisches doch eigentlich nicht von ihm erwarten. Oder doch? Nein, sie hatte ihn nur aufgezogen. Oder nicht?
O Mann.
Als sie mit dem Schmücken des Baumes fertig waren, schlang sie ihm die Arme um die Taille und legte den Kopf an seine Schulter. Hatte sie noch mehr Parfum aufgelegt? Oder vielleicht war es der Geruch der Duftkerze, der ihm nicht bekam. Womöglich war er ja allergisch gegen Zimt. Die Kehle wurde ihm jedenfalls eng, und er musste husten.
Blair blickte beunruhigt zu ihm auf. »Du wirst doch hoffentlich nicht krank?«
»Nein, es ist nur ein Kratzen im Hals. Vielleicht bin ich allergisch gegen Christbaumschmücken«, krächzte er. »Oder Zimtgeruch.« Oder ⦠was auch immer.
»Ach was, das sind bestimmt die Katzenhaare. Gut, dass der Kater Weihnachten nicht mehr da sein wird!«, sagte Blair. Sie blies die Kerze aus und nahm Zach an der Hand, um ihn zur Couch zu führen. »Lass uns eine Pause machen!«
Und was für eine Pause! Danach beschloss Blair, über Nacht zu bleiben.
Also war alles wieder ruhig, alles wieder freundlich ⦠bis Zach einschlief und sich mit mehr Ketten ans Bett gefesselt wiederfand als Marleys Geist in Charles Dickensâ Weihnachtsgeschichte . Eine Gestalt stand neben seinem Bett: Merilee aus dem Pet Palace, und sie hielt Tom in den Armen und blickte enttäuscht auf Zach herab. »Diese Frau ⦠ich dachte, du hättest einen besseren Geschmack.«
»Sie ist gar nicht so schlimm«, protestierte Zach.
»Wie kannst du das nach ihrem Verhalten heute sagen? Sie hat ihr wahres Gesicht gezeigt, und da liegst du und tust, als wärst du blind. Schäm dich!«, schalt die Merilee aus dem Traum. »Diese Frau dem armen, hilflosen Kater vorzuziehen! Ich dachte, du wärst ein besserer Mensch.«
»Bin ich auch«, widersprach er. »Ich habe den Kleinen schlieÃlich bei mir aufgenommen.«
»Ja, und ihn dann rausgeschmissen, nur um mit dieser Frau ins Bett zu können.«
»Ich habe ihn nicht rausgeschmissen«, protestierte Zach. »Er ist noch irgendwo. AuÃerdem habe ich nie gesagt, ich würde ihn behalten.«
»Du behältst wohl nichts und niemanden, was?«, höhnte diese neue und gar nicht nette Merilee.
»Hey, nicht ich war es, der an Heiligabend seinen Ring zurückgegeben hat«, widersprach er. »Und sie hat mich für meinen besten Freund verlassen!«
»Netter Versuch«, spottete Merilee. »Gib ruhig deiner Exfreundin die Schuld an deinen Problemen! Aber das nützt dir nichts. Sie spürte, dass du kalte FüÃe bekamst. Kalte FüÃe, die zu deinem kalten Herzen passen.«
Zach wollte gerade protestieren, er habe kein kaltes Herz, als aus dem Nichts ein Müllwagen rückwärts an sein Bett heranfuhr und eine Tonne eiserner Ketten auf ihn abzuladen begann. Ihr Gewicht erdrückte ihn, erstickte ihn. »Hilfe! Warum hilft mir keiner?«
Er erwachte mit einem erstickten Schrei und sah, dass das Zimmer in frühmorgendliche Schatten getaucht war. Blairs Arm lag über seiner Brust. Er schob ihn sanft von sich, und sie drehte sich leise schnaubend auf die Seite. Zach blieb auf dem Rücken liegen, starrte zur Zimmerdecke auf und versuchte, mit purer Willenskraft seinen viel zu schnellen Herzschlag zu beruhigen.
Es war nur ein blöder Traum , sagte er sich und zwang sich, die Augen wieder zu schlieÃen.
Aber natürlich fand er keinen Schlaf mehr, sondern lag nur da und grub Erinnerungen an die guten Zeiten aus, die er mit Blair in den letzten
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