Weihnachtsbote auf vier Pfoten
Minuten gelöscht, aber die Bergungsarbeiten und Untersuchung des Brandherdes würden noch Stunden dauern. Das war nicht Zachs Aufgabe, doch da sein Wagen als erster an der Unglücksstelle eingetroffen war, würden sie trotzdem die Letzten sein, die in die Feuerwache zurückkehren konnten.
Als das Schlimmste vorüber war, nahm er sich eine Minute Zeit, um nach seiner Familie zu sehen. Al war bereits von der Ambulanz ins Krankenhaus gebracht worden, und Mom versuchte noch immer, die Stiefies zu trösten, die beide weinten.
»Es ist alles nur meine Schuld«, schluchzte Natalie. »Ich hatte auch in Dads kleinem Arbeitszimmer eine Duftkerze angezündet und sie dann vergessen. Sie muss die Vorhänge in Brand gesetzt haben.«
»Hätten wir uns nicht alle Das Wunder von Manhattan im Wohnzimmer angesehen, sondern schon geschlafen, wären wir jetzt tot«, sagte Kendra. Sie erschauderte und rieb sich die Arme, worauf Natalie noch heftiger schluchzte.
Mom drückte die beiden an sich. »Aber wir leben noch und sind zusammen. Das ist das Allerwichtigste.«
»Ihr könnt bei mir bleiben«, bot Zach seiner Mutter an. »Der Reserveschlüssel liegt unter dem groÃen Stein neben der hinteren Veranda.«
»Ich werde die Mädchen hinbringen und dann ins Krankenhaus fahren«, sagte Mom. Ihre Stimme war fest, doch sie sah um zehn Jahre gealtert aus.
Zach umarmte sie. »Bis übermorgen habe ich Dienst, aber dann werde ich zu Hause sein.«
»Nein, das kommt überhaupt nicht infrage«, sagte Zachs Chef. »Sobald wir hier fertig sind, verschwindest du. Du solltest jetzt ein bisschen Zeit mit deiner Familie verbringen.«
Erstaunlicherweise klang das wie eine groÃartige Idee.
Da sie alle nicht vor zwei Uhr morgens ins Bett gekommen waren, war Zach sicher gewesen, dass Mom und die Stiefies wie die Toten schlafen würden. Ganz gewiss hatte er nicht damit gerechnet, seine Mutter in aller Herrgottsfrühe durch das Haus geistern zu hören. Er hatte Mom sein Schlafzimmer überlassen, die Stiefies und Queenie schliefen in Grandmas altem Bronzebett im Gästezimmer, und Zach kampierte mit Tom auf der Couch im Wohnzimmer. Aber immer wieder rissen ihn das leise Ãchzen und Knacken der Dielen im Obergeschoss aus dem Schlaf. Um sechs Uhr morgens hörte Zach seine Mutter dann die Treppe herunterkommen und in die Küche tappen. Sie machte jedoch kein Licht, sondern saà im Dunkeln da. Um halb sieben gab Zach den Versuch weiterzuschlafen auf und ging zu ihr.
Sie blinzelte schuldbewusst, als er in die Küche kam und das Licht einschaltete. »Habe ich dich geweckt?«
»Nein.« Sie sah so elend und verlassen aus, dass er sich vorbeugte und sie auf die Wange küsste, eine Geste, die sich ungewohnt, aber irgendwie auch richtig anfühlte. Mom roch nach seinem Duschgel. Im Geiste machte er sich eine Notiz, Kosmetikartikel für sie und die Stiefies zu besorgen. Zu dritt würden seine Mutter und Stiefschwestern im Nu alles verbraucht haben, was er im Haus hatte. Natalie hatte zweimal geduscht, bevor sie ins Bett gefallen war, weil sie meinte, immer noch den Rauch an sich riechen zu können. Ãber das Rauschen des Wassers hinweg hatte Zach sie schluchzen gehört.
Mom legte eine Hand an sein Gesicht, vielleicht um zu sehen, ob er wirklich da war, oder ob sie das, was gerade geschehen war, nur geträumt hatte. »Danke«, flüsterte sie.
»He, ich würde euch doch nicht auf der StraÃe sitzen lassen.«
»Nein, für â¦Â« Ihr versagte die Stimme, und sie senkte den Blick auf ihre Hände, die nun fest verschränkt auf ihrem Schoà lagen.
»Du solltest versuchen, ein bisschen zu schlafen«, riet er ihr sanft, obwohl er es besser wusste. Sie würde genausowenig in der Lage sein zu schlafen, wie Natalie sich würde vergeben können.
Mom schüttelte den Kopf. »Ich kann nicht. Ich â¦Â« Offensichtlich von Gefühlen überwältigt, brach sie ab und schüttelte den Kopf.
Zach hatte die Gesichter von vielen von einem Brand Betroffenen gesehen, aber sie waren immer nur etwas Verschwommenes am Rand gewesen, wenn er zu ihren Häusern gerannt war, um zu retten, was noch zu retten war. Diesmal war es anders. Der Gesichtsausdruck seiner Mutter war für Zach wie ein Faustschlag in den Magen.
Er setzte sich ihr gegenüber und griff über den Tisch, um ihre Hand zu nehmen. »Al wird
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