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Weiss

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Titel: Weiss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Taavi Soininvaara
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heraus.
    »Und da sind Sie sich ganz sicher?«, fragte der Premierminister schließlich.
    »Ja«, antwortete der rumänische Inspekteur. Der Premier bedankte sich und die Bildverbindung wurde abgebrochen.
    Betha Gilmartin schaute auf ihren Pulsmesser, erschrak und schloss die Augen. Atme tief ein, spanne die Zehen an und lass sie wieder locker. Spanne die Waden an, und lösen. Nun die Oberschenkel, und lösen. Spüre, wie sich deine Beine allmählich entspannen, und nun weiter nach oben …
    ***
    »Gib mir dein Telefon«, sagte Manas zu Kara. Er brauchte seine Pistole nicht zu zeigen, die Waffe war in seinem Schulterhalfter deutlich zu sehen.
    Kara tat, was er verlangte, und sah zu, wie Manas den Akku und die SIM-Karte herausnahm. Diesmal würde er das nicht überstehen. Zweimal hatte er fliehen können, ein drittes Mal würde es nicht geben.
    »Die Zeit ist leider knapp, dieser Apparat müsste schon unterwegs sein«, erklärte Manas und zeigte mit der Hand zur Halle.
    »Was ist das?«, fragte Kara.
    »Die Zukunft der Kriegsführung, eine mobile Laserwaffe der Gigawattklasse. Sie kann überall stationiert werden, auf einem Schiff, in einem Flugzeug, im Weltraum, am Boden, auf einem Lastzug«, antwortete Manas, packte Kara am Ärmel und zog ihn in Richtung der hinteren Hallenwand.
    »Dafür habt ihr das Iridium gebraucht?« Kara blickte sich um. Es sah so aus, als könnte er hier nur fliehen, wenn er Manas erledigte. Einen von KGB und FSB geschulten Killer.
    Manas antwortete nicht.
    »Ist der Apparat jetzt in Ordnung?«, fragte Kara und erkannte, dass Manas ihn zu einer Tür an der Giebelwand der Halle führte. In eine Zelle würde er nicht gehen. Die hatte er jetzt endgültig satt.
    »In ein paar Minuten. Wir haben die erforderlichen Elemente aus Sellafield vorletzte Nacht bekommen.«
    Kara blieb stehen und riss seine Hand los. »Wie denn? Meines Wissens befindet sich das russische U-Boot immer noch in der Ostsee, es wird von den Briten die ganze Zeit überwacht.«
    »Das war mein Plan. Als die ›Pacific Hero‹ an der K1-Boje ankam, war es stockdunkel. Unser Schiff wartete an der Boje mit abgestellten und kalten Motoren, deswegen wurde es nicht einmal mit Wärmekameras entdeckt. Dann trafen die nordkoreanische ›Mu San‹ ein, auf die das Plutonium umgeladen wurde, und das U-Boot ›Wladimir Monomach‹, in das überhaupt nichts verladen wurde. Unser Schiff musste nur mit abgestellten Motoren noch eine Weile warten, bis meine Leute die Fracht aus Sellafield mitHubschraubern von dem Schiff holten, ohne von irgendjemandem beobachtet zu werden.«
    Kara brauchte eine Weile, bis er den Bericht von Manas verdaut hatte. »Ihr hattet es von Anfang an gar nicht auf das Plutonium abgesehen, sondern auf das Iridium und diese anderen … Stoffe.«
    »Plutonium könnten wir anderswo wirklich leichter beschaffen als in Sellafield. Wir haben es nur gestohlen, damit die Briten etwas zum Nachdenken hatten. Und hätten sie das Plutonium nicht von den Nordkoreanern zurückbekommen, dann hätten wir dafür einen guten Preis erhalten.«
    »Was wollt ihr mit diesem Gerät machen?«, fragte Kara und nickte in Richtung Halle.
    »Das verrate ich nicht. Sicherheitshalber.« Manas packte Kara mit einem schmerzhaften Griff im Genick und am Oberarm und schob ihn vorwärts.
    Bis zu der Tür waren es noch etwa zehn Meter, da stemmte Kara seinen rechten Fuß auf den Boden, drehte den Körper zu Manas, der links von ihm lief, ballte die Faust und legte all seine Kraft in diesen einen Hieb. Doch der Kirgise konnte den Schlag wenige Zentimeter vor seinem Adamsapfel abfangen. Es knackte, als er ihm das Handgelenk verdrehte, Kara fiel auf die Knie. Manas lockerte seinen Griff nicht, sondern zog Kara hinter sich her, und dem blieb nichts anderes übrig, als die letzten Meter neben dem Kirgisen zu hüpfen wie der Affe eines Leierkastenmannes.
    Sie erreichten die Giebelwand der Halle, Manas stieß Kara in einen kleinen Lagerraum und blieb an der Schwelle stehen.
    »Warum bist du hier? Wohl kaum wegen mir«, fragte Kara.
    »Der bislang wichtigste Test, den Mundus Novus durchführt, erfolgt in Kürze.« Manas deutete mit dem Kopf in Richtung der Laserwaffe. »Meine Aufgabe ist es, sicherzustellen, dass der Test gelingt.«
    Kara musste etwas einfallen, er wollte unbedingt erreichen, dass Manas noch nicht wegging und die Tür der Gefängniszelleoffen blieb. »Der SIS weiß, dass Mundus Novus mit dem FSB zusammenarbeitet.«
    Manas zog die Brauen einen Deut

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