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Weltraumpartisanen 14: Kurier zum Mars

Weltraumpartisanen 14: Kurier zum Mars

Titel: Weltraumpartisanen 14: Kurier zum Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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Minister. Dieser nickte. Der Major fuhr fort: »Ich vertraue Ihnen jetzt ein Staatsgeheimnis an, Commander, unser Problem Nummer eins. Der FLOB – die Abkürzung steht entweder für Flying MOB oder für Flying Mobil Operation Basis – ist Professor Warrens letzte psychomechanische Erfindung.«
    Wieder beschlich mich Unbehagen. Irgend etwas, das noch nicht zur Sprache gekommen war, wurde von mir erwartet. Nicht ohne Grund zog man mich ins Vertrauen.
    Major Saporski hatte Atem geschöpft. Nun sagte er: »Warren ist tot, aber die Teufelsbrut, die er in die Welt gesetzt hat, fliegt weiter: Unbemannte, denkende Kampfschiffe vom Typ Taurus. Die besten, fähigsten Gehirne wurden verwendet, um diese Armada auszurüsten. Kein Wunder also, daß SPARTAKUS ausfiel. Er, der Computer, glaubte bis zuletzt, gegen einen anderen Computer zu fechten. In Wirklichkeit focht er gegen menschliche List, Schlauheit und Intelligenz.«
    Major Saporski verstummte.
    Ich schwieg.
    Die Gefahr für die EAAU war demnach noch nicht gebannt. In den unendlichen Weite des Raumes ging der Aufstand der Psychomechanismen weiter. Diejenigen, die diesen Teufelstanz heraufbeschworen hatten, waren vom Plan der Geschichte gefegt worden: der Teufelstanz hatte sich verselbständigt.
    Mich fröstelte.
    Minister Teodorescu hüstelte. Major Saporski sagte: »Die Strategische Raumflotte ist der FLOB-Armada nur bedingt gewachsen. Sie wird, sofern es zur Schlacht kommt, ihre Pflicht tun, ohne Rücksicht auf Verluste. Das Übel freilich ist, daß die FLOB-Armada von Tag zu Tag zahlenmäßig stärker wird. Schuld an diesem Umstand ist die Tatsache, daß wir – so wie die Dinge zur Zeit stehen – nicht in der Lage sind, ihre Fabrikation zu unterbinden … Warten Sie, Commander! Bevor Sie Fragen stellen, zeige ich Ihnen rasch ein paar Bilder.«
    Ein Monitor wurde lebendig. Ich starrte auf das Foto einer hochmodernen, hermetisch abgekapselten, mächtigen Fabrikanlage.
    »Die FLOB-Fabrik, Commander. Täglicher Ausstoß: sieben FLOBs. Die offizielle Bezeichnung dieses Unternehmens ist ›Warren Center‹.«
    Das nächste Foto sprang ein. Es zeigte dieselbe Fabrik – nur diesmal nicht im Detail, sondern als kleines Viereck in einer karstigen, wasserlosen Umgebung, unter einem schwarzblauen Himmel.
    »Raten Sie mal, wo das ist, Commander.«
    Ich brauchte nicht lange zu raten. Eine solche Kombination von Wüstenei und schwarzblauem Himmel kam in unserem Sonnensystem nur einmal vor.
    »Die Fabrik befindet sich auf dem Mars.« 
    Major Saporski nickte.
    »Richtig, Commander. Und das ist das zusätzliche Problem. Die dort stationierten Militärs und Techniker produzieren munter weiter, sieben FLOBs pro Tag, ohne zu ahnen, in welche gefährliche Situation sie uns damit bringen.«
    Bis zu diesem Punkt hatte ich Major Saporski zu folgen vermocht; nun jedoch fühlte ich mich zu einer Frage herausgefordert: »Wenn dem so ist, Major, warum zum Teufel unterbinden Sie die Fabrikation nicht durch einen kurzen und bündigen Funkspruch?«
    Major Saporski warf den Kopf in den Nacken; er knurrte: »Commander, mir scheint, Sie haben noch nicht begriffen …«
    Minister Teodorescu fiel ihm ins Wort.
    »Lassen Sie nur, Major. Ich selbst bin vor ein paar Stunden mit der gleichen Frage an Sie herangetreten: Warum genügt nicht einfach ein Funkspruch?« Der Minister wandte sich an mich. »Nun, auch ich habe mir sagen lassen müssen, weshalb das nicht geht, Commander. Dafür gibt es mehrere Gründe. 
    Erstens: Die FLOBs kontrollieren den Äther. Kein Funkspruch, den wir mit dem Mars tauschen, entgeht ihrer Aufmerksamkeit. 
    Zweitens: Auf dem Mars stationiert sind etliche MOBs. Bisher sind diese passiv geblieben. Nun jedoch steht zu befürchten, daß sie, provoziert durch einen unbedachten Funkspruch, zusammen mit den FLOBs die Fabrik besetzen und die FLOB-Montage in eigene Regie nehmen. Das wäre dann« – der Minister preßte kurz die Lippen aufeinander – »die endgültige Katastrophe. Das darf nicht geschehen. Und doch muß eine diesbezügliche Botschaft übermittelt werden.« 
    Ich ahnte, was auf mich zukam, als ich fragte: »Und wie, Exzellenz?«
    Minister Teodorescu blickte mich einige Sekunden lang schweigend an. Dann sagte er: »Ganz wie in alten Zeiten – durch einen unverdächtigen Kurier. Und da wir mit jedem Tag, mit jeder Stunde geizen müssen, kommt dafür nur ein Schiff in Frage, das schnellste der EAAU – die Medusa. «

5.
    Das schnelle Kurierschiff Sagitta , dem die

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