Wenn das Dunkle erwacht (German Edition)
zwei dicke Finger tief in sie hinein. Ihre heißen Muskeln, unglaublich eng, umklammerten ihn, ließen ihn nicht los, es fühlte sich so toll an, dass er fast gekommen wäre. Er drückte seine Finger tiefer hinein … und dann noch tiefer.
Und endlich kapierte er, wieso sie so eng war, und war schockiert.
„Nein“, stöhnte er. „Das kann doch nicht möglich sein.“
Saige blickte in seine ungläubigen Augen, ihr wurde schlecht, und die Reißzähne des Merricks zogen sich zurück. „Was ist mit mir?“
„Du bist noch Jungfrau“, keuchte er und sprang so schnell vom Bett, als würde sie in Flammen stehen.
Obwohl sie ihre vor Lust verkrampften Muskeln kaum rühren konnte, schaffte sie es, sich auf den Ellbogen zu stützen und sich das Haar aus dem Gesicht zu streichen. „Ich dachte … ich hätte nicht gedacht, dass dir das was ausmacht.“
Wie ein Tiger im Käfig lief er am Fußende des Bettes auf und ab und zerrte mit beiden Händen so fest an seinem Haar, dass es wehtun musste. „Verdammt, das kann doch nicht wahr sein.“ Er starrte sie vorwurfsvoll an und klang, als wäre das ein Verbrechen. „Wie zum Teufel kannst du denn noch Jungfrau sein?“
Saige kniete sich auf die Matratze, bedeckte sich mit der Bettdecke und hob eine Augenbraue. „Na ja“, meinte sie trocken, „eigentlich ist das nicht schwer zu erklären. Weißt du, wenn eine Frau noch nie …“
„Verdammt noch mal“, schnitt er ihr das Wort ab. „Das ist doch kein Witz, Saige.“
„Nicht?“, schoss sie zurück. Zuerst war sie irritiert, jetzt wurde sie wütend. „Sieh mich doch an, Quinn. Sehe ich aus, als ob ich das für komisch halten würde? Okay, verwirrend ist es schon. Aber ich lache nicht!“
„Ich kann das einfach nicht begreifen.“
„Es ist nicht so, als ob ich geplant hätte, so lange Jungfrau zu bleiben“, fauchte sie. Dann holte sie tief Luft, um ihre Gefühle unter Kontrolle zu bringen. „Ich … ich schätze, ich habe den Männern einfach nie über den Weg getraut, und peng, hier bin ich, sechsundzwanzig Jahre alt und immer noch Jungfrau. Ich hätte es besser wissen müssen, aber aus offensichtlichen Gründen habe ich angenommen, du wärst anders.“ Sie hob die Schultern, und Quinn schüttelte den Kopf.
„Das brauchst du mir nicht an den Kopf zu knallen.“ Er zog die Hose hoch und den Reißverschluss zu.
„Wieso nicht? Du bist derjenige, der mich schon wieder abweist. Und nicht andersrum. Das passiert doch hier gerade, oder?“
Er stemmte die Hände in die Hüften und marschierte weiter auf und ab. „Es war ja schon gefährlich genug, als ich noch dachte, du hättest Erfahrung, aber jetzt …“
„Gefährlich?“, unterbrach sie. „Was soll so gefährlich daran sein, wenn wir miteinander schlafen? Ich hab nicht irgendwelche Geschlechtskrankheiten. Und ich nehme die Pille, seit ich zweiundzwanzig bin, für den Fall, dass mir mal ein Mann über den Weg läuft, mit dem ich mich einlassen möchte. Schwanger kann ich also auch nicht werden.“
Er kniff die Augen zusammen, und sie fragte sich, was in aller Welt in seinem Kopf vorgehen mochte. „Ich verlange mehr als die meisten Männer, Saige.“
„Ach ja?“ Sie hob ihr Kinn. „Vielleicht verlange ich ja auch mehr als die meisten Frauen.“
Sein Lachen klang bitter, er rieb sich das Gesicht mit beiden Händen. „Du hast ja keine Ahnung. Wenn ich so eine Beziehung zu dir hätte … wüsste, dass ich der Einzige bin, der jemals … Wenn ich dich verlöre, würde mich das vernichten.“
„Mich verlieren?“, sagte sie. „Ich dachte, du hättest vor, mich am Leben zu erhalten, Quinn.“
Er blieb ihr die Antwort schuldig. Stattdessen wandte er sich ab. „Ich gebe mich nicht mit Jungfrauen ab. Niemals.“
So, da stehen wir also. Der Augenblick, vor dem du immer Angst gehabt hast, ist gekommen.
Es war von Anfang an klar gewesen, dass es nur von kurzer Dauer sein würde, aber dass es so sehr wehtun würde, hatte sie nicht erwartet. Männer wie Michael Quinn waren nicht dafür geschaffen, sich mit einer einzigen Frau zufriedenzugeben. Jedenfalls nicht mit einer Frau wie ihr. Aber solange sie ein paar Tage mit ihm ergattern konnte, war sie bereit, mit dem fertigzuwerden, was danach kam.
Ein gebrochenes Herz bringt mich nicht um, dachte Saige traurig. Sonst wäre sie längst gestorben, denn jeder Mann, den sie je geliebt hatte, war aus ihrem Leben verschwunden. Ihr Vater. Ian. Dann Riley. Sie hatte früh lernen müssen, dass man sich auf Männer
Weitere Kostenlose Bücher