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Wenn ich in deine Augen seh (Bianca) (German Edition)

Wenn ich in deine Augen seh (Bianca) (German Edition)

Titel: Wenn ich in deine Augen seh (Bianca) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary J. Forbes
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Lächeln zu entlocken – wie in alten Zeiten.
    „Sind wir hier fertig? Dann gehe ich schon mal ins Haus. Rachel und Charlie kommen doch nachher zum Lunch“, erinnerte sie ihn. „Was willst du kochen?“
    Sonntags war er immer für das Essen zuständig. „Hab ich mir noch nicht überlegt. Wir können ja zusammen was zaubern.“
    „Vielleicht.“
    „Gut. Bis dann also.“ Er blickte ihr nach, als sie zum Ausgang ging. Er wollte ihr nachrufen, dass sie zurückkommen und mit ihm reden sollte. Er wollte den Arm um sie legen und ihr versichern, dass er sie beschützen würde, was für Kummer sie auch plagen mochte. Stattdessen wartete er, bis sie aus seiner Sichtweite entschwand und er allein mit dem Vieh zurückblieb.
    Er wusste genau, wann sie sich wieder in ihr Schneckenhaus verkrochen hatte – genau wie damals nach Toms Herzanfall –, und zwar an dem Tag, als Rachel Brant aufgetaucht war. Vor genau dreieinhalb Wochen.
    Und jetzt wollten die beiden an dem Artikel arbeiten. Das wusste er von Tom, der plötzlich eine ganz andere Haltung einnahm und von Ereignissen berichtete, die er angeblich für immer begraben hatte.
    Habe ich meine Meinung über Rachel auch geändert? fragte sich Ashford. Jedes Mal, wenn er sie sah oder auch nur an sie dachte, versetzte es ihm einen Ruck. Sein Blut geriet in Wallung, es rauschte in seinem Kopf, ein Kribbeln ging durch seinen Körper, bis in die Fingerspitzen und Fußsohlen.
    Er brachte Schaufel und Forke in den Geräteschuppen und dachte dabei an das Notizbuch, das Rachel nach der letzten Sitzung im Arbeitszimmer liegen gelassen hatte. Er hatte es aufgeschlagen und die Seiten angestarrt. Sechzehn an der Zahl. Jedes Interview war mit Datum und Uhrzeit versehen. So viel hatte er erkannt.
    Ihre verschnörkelte Schrift konnte er nicht entziffern. Und selbst wenn sie die Notizen abgetippt hätte, wäre es ihm nicht gelungen, die vielsilbigen Wörter zu entschlüsseln.
    Gleich nach dem Lunch, wenn Rachel in das Cottage zurückkehrte, wollte er sich von Daisy die Notizen vorlesen lassen.
    Verärgert, weil er immer alles als Letzter erfuhr, stürmte er aus dem Stall, gerade als der Sunburst in die Zufahrt zur Ranch einbog. Er ging dem Wagen entgegen und bedeutete Rachel anzuhalten.
    Sie kurbelte das Fenster hinunter. „Hallo.“
    „Waren Sie in der Kirche?“
    „Nein. Sie?“
    „Gott und ich gehen seit langer Zeit getrennte Wege.“
    Seit Susie tot ist? „Charlie und ich waren in der Redaktion. Ich musste einige Filme entwickeln und die Kamera holen. Ich hoffe, dass ich Fotos von Tom machen kann.“
    „Oh, oh, das wird ihm nicht gefallen.“
    „Ich will nur sein Gesicht und die Schultern aufnehmen.“
    „Wie bei einem Fahndungsfoto? Nun, viel Glück. Seit dem Tod meiner Mutter hat er sich nicht mehr fotografieren lassen.“
    „Wie!? Warum nicht?“
    Er zuckte die Achseln und deutete mit dem Kopf zum Haupthaus. „Ich wette, Sie wussten nicht, dass ich das Mittagessen mache.“
    „Wow!“ Sie lachte. „Ein Mann, der kochen kann.“ Dann fuhr sie zum Ranchhaus und parkte neben dem grünen Truck.
    Ashford folgte und öffnete ihr die Tür.
    Eine galante Geste, die sie anrührte. So gleichmütig und starrsinnig er auch sein mochte, er hatte eine gute Kinderstube. „Danke“, sagte sie und stieg aus.
    Gemeinsam gingen sie die Rollstuhlrampe hinauf und betraten den engen Windfang.
    Während sie sich ihre kürzlich erstandenen Winterstiefel auszog, bemerkte er: „Solche Stiefel hätten Sie von Anfang an tragen sollen. Ein Glück, dass Ihr Junge neulich beim Blizzard schon solche hatte.“
    „Er spielt eben so gern im Schnee.“
    „Und Sie lassen sich lieber von Stürmen überrumpeln?“ Seine Heiterkeit wirkte faszinierend.
    „Nein, aber ich lerne schnell“, sagte Rachel.
    „Ach so?“
    Daisy öffnete die Küchentür. „Hallo, Leute.“
    Charlie strahlte sie an. „Ich hab mein Bauernhofspiel mitgebracht.“
    „Fein. Bring es ins Wohnzimmer. Da haben wir Platz zum Aufbauen.“
    Ashford fragte: „Hast du die Suppe aus dem Gefrierschrank geholt?“
    „Nein. Ich hab da so ein neues Rezept gefunden. Können wir das ausprobieren?“
    „Wir werden sehen.“
    Sie nickte. „Komm mit, Charlie.“
    Die Tür schloss sich hinter den Kindern. Rachel und Ashford blieben allein zurück.
    „Gehen Sie ruhig vor“, bot er an.
    „Ich warte lieber.“
    Er hängte seinen Mantel an einen Haken, streifte sich die Stiefel ab und stellte sie neben ihre.
    „Mein Sohn mag Ihre Tochter“,

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