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Wer viel fragt

Wer viel fragt

Titel: Wer viel fragt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Z. Lewin
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gefallen sein.
    Sie sagten mir nachher, ich
     sei auf meinen elektronischen Blitz gefallen. Ich muß mit dem Kopf
     voll daraufgekracht sein.
    Das Gerät ging in Stücke.

20
    Aufgewacht bin ich dann mit
     Bullen vor meiner Nase. Bullen, Bullen, so weit das Auge reichte, und
     keiner bot einen besonders lieblichen Anblick. Sie waren nicht zartfühlend
     oder mitleidig oder brutal. Es waren einfach nur Zwei große Ochsen,
     einer blond, einer grau. Aber sogar ihnen war die Ironie der Situation
     aufgegangen. Typisch für die höhere Klasse von Cops, die von den
     Brutalogeschichten heutzutage angezogen werden.
    Der Jüngere fuhr den
     Wagen; Alter Hase führte das Gespräch.
    Die große Frage, die
     die beiden umtrieb, war, ob sie mich als Voyeur hopsnehmen konnten. Sie
     hatten mich dabei erwischt, wie ich die Pornos eines anderen Mannes
     fotografierte. Alter Hase warf einen Blick in den Käfig und sabberte
     los: »So was wie dich hatte ich noch nicht, Kumpel. Machst du so was
     öfters in meinem Territorium, oder hast du gerade erst angefangen?«
    »Beantragen Sie schon
     mal Ihre Pension«, meinte ich. »Harter Bursche«, sagte
     er und drehte sich wieder um, um in der Betrachtung des vormitternächtlichen
     Verkehrs zu versinken.
    »Harter Bursche. Ich
     frage mich, wo der sich seine Kicks holt.«
    Der diensthabende Sergeant
     war in übelster Laune. Seine Frau mußte ihm, bevor er zur
     Nachtschicht ging, in die Eier getreten haben.
    Natürlich war ich nicht
     allzu glücklich über mich selbst. Ich fragte mich verzweifelt,
     was aus meinen Filmen werden würde.
    »Ihr Bastarde seid der
     Abschaum der Erde«, zischelte Taube Nuß, nachdem meine Wächter
     mich abgeliefert und meine Schandtaten näher beschrieben hatten. Während
     ich daneben stand, hielten sie eine geheime Copversammlung ab und
     entschieden sich für ›gewaltsamen Einbruch‹ und
     ›Verletzung der Privatsphäre‹ als Anklagepunkte und für
     den ›verdammten Perversen‹ als Beschreibung des Gefangenen.
    Aber Taube Nuß heiterte
     mich tatsächlich etwas auf. »Warten Sie, bis Sie meinen Namen hören«,
     sagte ich, »dann werden Sie mich erst richtig mögen.«
    »Wie heißen Sie?«
     knurrte er.
    »Donald Duck«,
     sagte ich. »Ehrlich. Ich wurde 1932 geboren, und meinen Eltern
     gefiel die Alliteration.«
    »Die Alliwas? Scheiße.
     Sperrt den Bastard ein.«
    »Hey, was ist mit
     meinem Anruf? Mir steht ein Anruf zu.«
    »Du kannst ein paar von
     den Jungs da unten anrufen. Da bist du unter deinesgleichen.«
    Die Sache geriet langsam
     etwas außer Kontrolle. Ich hatte schon halbwegs mit einer Nacht auf
     Staatskosten gerechnet, wollte sie aber nicht verstreichen lassen, ohne daß
     irgendein Räderwerk für mich zu rattern begann. »Sehen Sie
     mal, ich entschuldige mich dafür, wenn ich Ihnen zu nahe getreten bin«,
     Sie Scheißkerl. »Aber wenn Sie mich ohne einen Anruf
     einsperren, werden diese netten Gentlemen, die mich hergebracht haben,
     keinen Schuldspruch kriegen. Das können die Ihnen bestätigen.
     Oder ist Miller im Haus? Jerry Miller. Er kann Ihnen meinen Namen sagen.
     Er hat doch heute nacht Dienst, oder?«
    Er sah mich aus
     zusammengekniffenen Augen an. »Sie kennen Miller? Er kennt Sie?«
     Speichel spritzte auf Dielenbretter hinter dem Schreibtisch. »Typisch.
     Okay, ihr zwei«, an die beiden Polizisten gewandt, die mich
     verhaftet hatten, »bringt ihn zu dem Nigger runter.«
    Jerry Miller war ein
     Klassenkamerad von der High School.
    Außerdem ist er
     Sergeant bei der Polizei. Ich werde es ihm nie verzeihen, daß er
     nicht im mindesten überrascht war, als man mich in sein Kabuff
     brachte.
    Er brütete gerade über
     irgendwelchem Papierkram. Sie verfrachteten mich auf einen Stuhl vor ihm,
     klatschten ihm meine Akte auf den Schreibtisch und gingen. Jerry kritzelte
     ein bißchen herum, griff dann, ohne noch einmal aufzusehen, nach
     meiner Akte und blätterte sie durch.
    »War wohl 'ne große
     Sache, die Verhaftung«, sagte er. »Ich wünschte, ich wäre
     dabeigewesen.«
    »Hier stinkt es«,
     sagte ich.
    »Hätte mir
     garantiert 'ne Beförderung eingetragen. Zigarette?«
    »Steck dir deine
     Zigarette sonstwohin.« Er weiß, daß ich nicht rauche.
     »Ich will hier raus. Ich habe in einer halben Stunde eine
     Verabredung.«   
    »Ach, wir haben doch
     alles hier. Mörder, Vergewaltiger, Abfallwerfer, Gesetzesbrecher.«
     Er genoß es richtig, während wir beide uns durch den Kopf gehen
     ließen, wie

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