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Wetten, du küsst mich!

Wetten, du küsst mich!

Titel: Wetten, du küsst mich! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: METSY HINGLE
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ein Gespräch mit seiner Zentrale führte, sagte Jack: „Stimmt schon, was er sagt. Es wird wirklich dauern, bis es der Stadt wieder gut geht. Für Sie war es bestimmt auch keine leichte Entscheidung, Ihren Posten bei einem Hotel wie dem Stratton West aufzugeben, um das Contessa zu übernehmen.“
    „Doch, das war es“, antwortete sie und war froh, dass er sich jetzt wieder auf das Geschäftliche konzentrierte statt auf sie.
    „Wirklich? Ich wette, die meisten Menschen hätten einen so gut bezahlten Job mit Aufstiegschancen nicht so leicht aufgegeben.“
    „Ich bin eben nicht wie die meisten Menschen“, bemerkte sie.
    „Nein, das sind Sie wirklich nicht. Vielleicht faszinieren Sie mich deshalb so, Laura Spencer.“
    Laura wusste nicht, was sie darauf antworten sollte. Daher saß sie die letzten Minuten der Fahrt wortlos da, schaute aus dem Fenster und versuchte den Mann neben sich zu ignorieren. Als das Taxi vor dem Parkeingang anhielt, war sie erleichtert.
    „Weiter kann ich euch nicht fahren, Leute“, sagte der Taxifahrer. „Seit dem Sturm sind Taxitouren durch den Park nicht mehr erlaubt.“
    Kurz darauf fanden sie sich in einem wahren Wunderland der Lichter wieder. Laura wusste gar nicht, wo sie zuerst hinschauen sollte. Die mächtigen Eichen waren mit Lämpchen geschmückt, die wie Sterne funkelten, auf den Grünflächen waren Märchengestalten aus Lichterketten nachgebaut. Und überall strahlten Kindergesichter vor Begeisterung.
    „Ist es so, wie Sie es in Erinnerung hatten?“
    Aus den Augenwinkeln sah Laura, dass Jack sie beobachtete. „Ja. Und auch wieder nicht. Vieles ist so wie damals, aber es gibt auch Unterschiede. Damals gab es mehr Bäume, mehr Lichter.“ Die beiden gingen den Weg entlang. „Da hinten war eine Straße. So konnten die Leute die ganze Lichterpracht sehen, ohne aussteigen zu müssen. Das haben viele genutzt, wenn es kalt oder regnerisch war. Es gab auch Kutschen, mit denen man durch den Park fahren konnte. Als Chloe und ich noch jünger waren, haben wir immer so eine Kutschentour gemacht, Weihnachtslieder gesungen und so getan, als säßen wir auf dem Schlitten des Weihnachtsmanns.“
    „Auf einem Schlitten, ja?“
    Sie brauchte ihn gar nicht anzusehen, sie hörte das Lächeln schon in seiner Stimme. Lachend zuckte sie die Schultern. „Was soll ich dazu sagen? Wir sind eben Südstaatler. Schnee ist für uns etwas total Exotisches.“
    Er lachte.
    Sie war überrascht. Es war das erste Mal, dass sie ihn überhaupt lachen hörte. Sie konnte nicht widerstehen und warf ihm einen Blick zu. Er lächelte, und es war nicht nur ein kurzes Zucken der Mundwinkel. Es war ein reines, klares Lächeln, das strahlend weiße Zähne präsentierte und sich auch in seinen Augen widerspiegelte. Zum ersten Mal sah Jackson Hawke glücklich aus. Sie wusste zwar nicht genau, warum, aber der Gedanke, dass sie dafür verantwortlich war, hinterließ ein warmes Gefühl in ihrem Inneren.
    „Höre ich da eine Eisenbahn?“, fragte er.
    „Ja“, sagte Laura. Sie fühlte sich plötzlich sehr wohl. „Es gibt eine Minibahn, die durch den Park führt. Und eine große Modelleisenbahnausstellung mit kleinen Nachbildungen von Straßenbahnen, historischen Gebäuden und Sehenswürdigkeiten von New Orleans. Wie eine Miniaturausgabe der Stadt. Kommen Sie, das muss ich Ihnen zeigen!“
    Sie zeigte ihm die Modelleisenbahn. Sie zeigte ihm das Märchenland. Sie zeigte ihm den historischen Vergnügungspark Carousel Gardens, wo etliche der Attraktionen wegen der Sturmschäden leider nicht mehr betriebsbereit waren. Und dann präsentierte sie ihm ihr absolutes Lieblingsstück – das alte Holzkarussell. „Es ist über hundert Jahre alt“, erläuterte sie. Leider, so erzählte sie weiter, war es durch den Sturm und das Wasser so stark in Mitleidenschaft gezogen, dass es nicht mehr funktionierte. „Ich weiß, allzu beeindruckend sieht es nicht mehr aus. Die Farbe ist verblichen und abgeblättert, aber Sie hätten es vor dem Sturm sehen müssen. Es war wunderschön.“
    „Davon bin ich überzeugt. Es ist erstaunlich, dass es den Sturm überhaupt überstanden hat.“
    „Ja, ein kleines Wunder. Ich hoffe nur, dass sie das Geld zusammenbekommen, um es zu restaurieren. Der Park bekommt nämlich keine staatliche Förderung. Das Geld kommt durch Spenden und die Eintrittsgelder herein. Und weil hier nur noch halb so viele Menschen wohnen wie früher, ist auch das weniger geworden.“ Sie seufzte. „Es wäre ein Jammer, wenn

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