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Whisper Island (01) - Sturmwarnung

Whisper Island (01) - Sturmwarnung

Titel: Whisper Island (01) - Sturmwarnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
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Haus, in dem das Touristenbüro untergebracht sei. Er machte ein Kreuz auf der Karte und ein zweites an der Kreuzung Second und Park Street.
    »Um ein Uhr gehst du hierhin«, sagte er. »Zu dem kleinen weißen Haus. Aber geh nicht hinein oder klopf an die Tür. Da treffen sich die Anonymen Alkoholiker und die haben es nicht gerne, wenn man sie belauscht.«
    »Okay«, sagte Becca gedehnt und wartete darauf, dass er weitersprach. Hielt er sie etwa für eine Alkoholikerin?
    »Setz dich einfach draußen an den Picknicktisch und warte«, fuhr er fort. »Da ist eine Frau, Debbie Grieder, die immer zu den Treffen geht. Und die wird dir helfen.«
    »Warum?« Wo war sie hier bloß hingeraten? Becca war es nicht gewohnt, dass man ihr Sandwiches schenkte und Leute ihr helfen wollten, die sie gar nicht kannte.
    »Das ist einfach so«, sagte Seth. »Sie ist schon in Ordnung. Du brauchst sie um nichts zu bitten.«
    »Und wie soll ich sie erkennen?«
    »Das brauchst du nicht«, sagte er geheimnisvoll. »Sie wird wissen, wer du bist.«

K APITEL 5
    Seth ging mit ihr hinaus. Er sah sich noch mal ihr Fahrrad an.
    »So schlimm ist es nicht«, sagte er. »Ein Mountainbike wäre hier besser, aber ein Zehn-Gang-Rad geht auch, wenn man eine gute Kondition hat. Weißt du, wie man ein Zehn-Gang-Rad fährt?«
    Becca hatte keine Ahnung, dass es dafür eine bestimmte Technik gab. Sie wusste nur, dass man einen Gang runterschaltete, wenn das Treten zu anstrengend wurde, und das sagte sie ihm. Darauf erwiderte er, dass sie sich auf ihre Beine verlassen solle, die ihr sagen würden, wann sie den Gang wechseln müsse, sonst würde sie die Schaltung ausleiern. Sie entgegnete, dass ihre Beine ihr lediglich mitteilen würden, wann sie absteigen und schieben müsse. Er lächelte und sagte: »Ich kann es dir zeigen. Aber nicht jetzt, denn ich muss arbeiten. Aber ich bin jeden Morgen hier. Hast du die Karte?«
    »Nein. Die hast du «, sagte sie und blickte auf seine Hand.
    »Ach ja«, antwortete er und hielt sie ihr hin. »Und denk dran. Debbie Grieder. Warte am Picknicktisch auf sie, okay?«
    Becca nickte, stieg auf ihr Rad und fuhr los. Sie wusste, dass er ihr hinterhersah, aber das machte nichts, denn sie wusste auch, dass sie beide Freunde werden würden.
    Sie fand die öffentliche Toilette und konnte sich dort ein bisschen frisch machen. Sie sah schlimmer aus als jemals in ihrem ganzen Leben und wusste sofort, warum Seth ihr vorgeschlagen hatte, zuerst hierherzukommen.
    Das lag nicht nur daran, dass sie bei den Hunden geschlafen hatte. Die waren verantwortlich für den muffigen Geruch, den sie ausströmte, und der war schon schlimm genug. Aber Laurel hatte sie so zurechtgemacht, dass sie einfach scheußlich aussah und gar keine Ähnlichkeit mehr mit sich hatte, damit Jeff Corrie sie auf der Straße nicht erkennen würde.
    Neben der hässlichen Farbe hatte Laurel ihren Haaren auch noch einen fürchterlichen Schnitt verpasst, bei dem ihre ungleichmäßig gestutzten Haare gerade einmal die Ohren bedeckten. Außerdem hatte sie mehr Make-up im Gesicht, als sie je in ihrem Leben getragen hatte. Sie sah aus wie jemand aus der Gothic-Szene: Die Schminke war völlig verlaufen, der Eyeliner sah aus wie Tränen aus Ruß, und die Wimperntusche hatte schwarze, verschmierte Halbkreise unter ihren Augen gebildet.
    Becca nahm die falsche Brille ab und sah sich um. Sie entdeckte Wasser und Seife und wusch sich das Gesicht. Wenn sie sich mit dieser Debbie treffen würde, wollte sie nicht, dass diese einen falschen Eindruck von ihr bekam.
    Als sie aus der Toilette herauskam, roch sie zwar immer noch nach Hund, aber wenigstens sah sie nicht mehr wie einer aus. Sie ging an die frische Luft, holte ihr Handy aus der Tasche und versuchte ein weiteres Mal, Laurel anzurufen. Insgesamt fühlte sie sich jetzt sehr viel besser. Das Sandwich von Seth Darrow und der Besuch in der öffentlichen Toilette hatten wesentlich dazu beigetragen. Diese beiden Dinge ließen sie wieder an die Möglichkeit glauben, dass alles gut werden würde.
    Doch Beccas Zufriedenheit hielt nicht lange an. Wieder einmal verkündete man ihr, dass Laurels Handy nicht erreichbar war.
    Dann beruhigte sie sich, indem sie sich sagte, dass ihre Mutter nachts irgendwo eingekehrt sein musste. Laurel war mit ihr zusammen die Route durchgegangen und hatte ihr gezeigt, welche Schnellstraßen sie nehmen musste, um nach Nelson, B . C., zu kommen. Und auf dem Weg hatte sie sicher irgendwo in den Cascades Rast machen

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