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Wie ein Prinz aus dem Maerchen

Wie ein Prinz aus dem Maerchen

Titel: Wie ein Prinz aus dem Maerchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa McClone
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Hände einer Zofe übergeben konnte.
    Sie ist unerzogen und rebellisch, dachte er verärgert, als er schnellen Schrittes den Flur entlangging.
    „Nikolas!“
    Beim Klang von Julianas Stimme blieb er sofort stehen und versuchte sich zu beruhigen. Den Verdruss über seine baldige Exfrau wollte er nicht an seiner künftigen Frau auslassen.
    Sie erwartete ihn an der Tür zur Bibliothek. Das Designerkostüm, das sie trug, brachte ihre ausgezeichnete Figur ebenso gut zur Geltung, wie das sorgfältige Make-up ihre perfekten Züge unterstrich. Ihr langes blondes Haar schimmerte seidig im Lampenlicht. „Willkommen zu Hause.“
    Bei ihrem Anblick ging ihm das Wort „Perfektion“ durch den Sinn. Er hätte keine bessere Königin finden können: Sie war ebenso intelligent wie schön, sprach vier Sprachen flüssig – Deutsch, Französisch, Italienisch und Englisch –, war eine begabte Rednerin und gleichzeitig eine olympiareife Seglerin. Der Reichtum und die Beziehungen ihrer Familie würden für Veronia von großem Nutzen sein, zudem verfügte sie über ein ausgeprägtes Pflichtbewusstsein. Sie kannte ihre Aufgaben und erfüllte sie ohne Murren – ganz im Gegensatz zu Isabel.
    „Vielen Dank.“
    Ihre offensichtliche Freude über das Wiedersehen verhieß Gutes für ihre gemeinsame Zukunft. Nun musste es ihm nur noch gelingen, sich alle Gedanken an seine derzeitige Frau aus dem Kopf zu schlagen!
    „Wie war die Reise?“
    Der Flur war nicht der geeignete Ort für ein Gespräch unter vier Augen, daher schlug Nikolas vor: „Lass uns in die Bibliothek gehen. Dort können wir ungestört sprechen.“
    Er führte sie an raumhohen Bücherregalen vorüber, bis zu einem kleinen Zimmer, das sich an den Lesesaal anschloss. Sie traten ein, und er zog die Tür hinter ihnen ins Schloss.
    „Es ist sehr freundlich, dass du Isabel bei der Auswahl ihrer Garderobe unterstützen willst.“
    „Das ist das Wenigste, was ich für dich tun kann.“
    Da er bisher nur kurze, flüchtige Beziehungen zu Frauen unterhalten hatte, war für ihn eine Partnerin, auf die er vertrauen oder die er um Hilfe bitten konnte, etwas Neues, und Nikolas empfand tiefe Dankbarkeit ihr gegenüber. „Ich weiß das wirklich zu schätzen.“
    „Gern geschehen. Ich kaufe selbst gern ein, es ist also kein Opfer für mich.“
    „Isabel teilt diese Leidenschaft nicht, fürchte ich.“
    „Dann wird sie von mir eben lernen, wie viel Spaß man dabei haben kann.“
    „Das könnte eine echte Herausforderung werden! Sie will noch nicht einmal Prinzessin sein.“
    Juliana lächelte wissend. „Das wünscht sich doch jede Frau, ob sie es zugibt oder nicht.“
    „Nicht Isabel!“ Allein an sie zu denken, ließ seinen Blutdruck in die Höhe schnellen. „Mir ist noch nie eine Frau begegnet, die ihre Weiblichkeit so leugnet.“
    „Worin drückt sich das aus?“
    „Sie ist von Beruf Automechanikerin, trägt ausgebeulte Overalls oder ausgewaschene Jeans, benutzt kein Make-up und besitzt weder Kleider noch Schuhe mit nennenswerten Absätzen.“
    „Habt ihr euch gestritten?“
    „Sie treibt mich auf die Palme!“
    „Vielleicht täuscht der erste Eindruck“, gab Juliana zu bedenken. „Wahrscheinlich steht sie noch unter Schock.“
    „Es stimmt, die Neuigkeiten haben sie überwältigt. Dennoch fürchte ich, dass ich sie richtig einschätze.“ Er dachte an ihre letzten Worte. „Sie ist noch sehr jung, redet, ohne vorher nachzudenken, und weiß nicht, was es heißt, königlicher Abstammung zu sein.“
    „Wie erfrischend!“
    „Der Meinung war ich zunächst auch, doch wir geraten immer wieder aneinander. Als sie im Flugzeug schlief, wirkte sie so friedlich. Heute ist sie eher das Biest als die Schöne.“
    Um Julianas Mundwinkel zuckte es amüsiert. „Ist sie hübsch?“
    „Man könnte sie als attraktiv bezeichnen.“
    „Und sie gefällt dir?“
    „Sie ist meine Frau, daher hat sich mir diese Frage nicht gestellt!“
    „Ich verstehe.“ Nur mit Mühe gelang es Juliana ernst zu bleiben.
    „Zum Glück ist auch in ihren Augen die Annullierung unserer Ehe die einzige Option. Sie gratuliert uns zur bevorstehenden Verlobung.“
    „Wir sollten sie zu unserer Hochzeit einladen.“
    „Wie nett von dir!“ Ihre Rücksichtnahme anderen gegenüber war eine der vielen Eigenschaften, die er an Juliana besonders schätzte. „Ich glaube allerdings nicht, dass sie so lange in Veronia bleiben wird.“
    „Du musst sie dazu überreden!“
    „Lern sie erst einmal kennen!“
    „Sie hat

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