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Wie ein Prinz aus dem Maerchen

Wie ein Prinz aus dem Maerchen

Titel: Wie ein Prinz aus dem Maerchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa McClone
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schimmerte es feucht. „Dein Onkel wollte, dass du glücklich bist.“
    „Das bin ich. Wirklich!“
    „Gut. Du bist eine wunderschöne Braut!“
    „Danke.“ Heute fühlte sie sich tatsächlich schön, wenngleich viele Hände dazu beigetragen hatten. Seit dem frühen Morgen war sie verwöhnt und verschönert worden, hatte eine Massage, Maniküre und Pediküre erhalten, dazu ein kunstvolles Make-up. Drei Friseure hatten sich über eine Stunde mit ihrem Haar beschäftigt, es aufgesteckt, den meterlangen Schleier daran angebracht und mit der diamantbesetzten Tiara befestigt. Dann war die Designerin des Brautkleids gekommen, um unter den strengen Blicken von Juliana, die alle Vorbereitungen genau überwacht hatte, die letzte Naht an dem traumhaft schönen, über und über mit Perlen bestickten Kleid zu schließen.
    So war Isabel in eine wahre Märchenprinzessin verwandelt worden, doch ob es für sie ein „und sie lebten glücklich bis ans Ende ihrer Tage“ geben würde, stand in den Sternen.
    Weitere Brautjungfern schritten zum Altar, und sechs Blumenmädchen warteten noch im Vestibül auf ihren großen Auftritt. Vor fünf Tagen waren ihr die Mädchen bei einem Lunch vorgestellt worden.
    Ihre Nervosität wuchs. Sie umklammerte das Brautbukett aus weißen Rosen fest und konzentrierte sich auf den süßen Duft der Blumen.
    Schließlich war Juliana an der Reihe, in die Kirche einzuziehen. Sie wandte sich kurz zu Isabel um, lächelte und hielt den Daumen nach oben, ehe sie losging. Ihr folgten die Blumenmädchen in duftigen weißen Rüschenkleidern.
    Ein weiterer Fanfarenstoß ertönte – das Signal für die Braut.
    „Bist du bereit?“, fragte Rowdy.
    Isabel warf einen sehnsüchtigen Blick auf das massive Kirchenportal, das von zwei königlichen Wachen gesichert wurde. Zu gern wäre sie jetzt fortgelaufen – doch wer würde das Chaos beseitigen, das sie zurückließe? Zwar wurde sie nicht in einem Turm festgehalten wie andere Märchenprinzessinnen, doch sie war eine Gefangene der Umstände – genau wie Nikolas. Sie saßen in einem Boot und würden das Beste daraus machen.
    „Ja.“ Sie lächelte, und Rowdy küsste ihr die Hand.
    „Du bist die Tochter, die ich nie hatte. Ich bin so stolz auf dich, und Frank wäre es ebenfalls!“
    Dankbar für seine liebevollen Worte ergriff sie seinen Arm und ließ sich von ihm in die Kirche geleiten.
    Adlige, Würdenträger, sogar Filmstars füllten die Bankreihen, doch Isabel nahm niemanden wahr, sondern konzentrierte sich auf jeden einzelnen Schritt. Einmal schwankte sie kurz, und Rowdy hielt sie fest. Niemand bemerkte das kleine Missgeschick.
    Schultern zurück, Kinn hoch, atmen! Sie durfte nicht vergessen Luft zu holen, sonst würde sie in Ohnmacht fallen.
    Als sie am Altar ankamen, ließ Rowdy ihren Arm los und drückte ihr beruhigend die Hand, bevor er sie in die ihres Bräutigams legte.
    Nikolas schloss die Finger um ihre. Sein Griff war fest und stark und gab ihr Halt und neuen Mut.
    Nun erst wagte sie es, ihn zu betrachten. Er trug keinen Frack, sondern eine Paradeuniform mit goldenen Ärmelaufschlägen und Litzen auf den Schultern, dazu eine hellblaue Schärpe schräg über der mit Bändern und Medaillen dekorierten Brust.
    Mit den von dichten langen Wimpern gesäumten blaugrünen Augen, vollen Lippen, markanten Wangenknochen und dem schulterlangen braunen Haar sah er aus wie ein Prinz aus einem Film.
    Sie seufzte tief – und auf einmal wusste sie, wieso sie eingewilligt hatte, seine Frau zu bleiben: Sie hatte sich in ihn verliebt!
    Nikolas stand am Altar und bewunderte die Frau an seiner Seite. Isabel sah nicht nur schön aus, sondern geradezu umwerfend. Das elegante perlenbestickte Brautkleid betonte ihre ausgezeichnete Figur und brachte ihren zarten Teint zum Leuchten.
    Eigentlich sollte er so glücklich sein wie sein Volk, das der jungen Amerikanerin zujubelte. Doch sie war nicht die Braut, die er sich ausgesucht hatte. Seine vordringlichste Aufgabe bestand nun darin, einen Erben zu zeugen.
    Das würde ihm sicher nicht schwerfallen, doch danach …?
    Er hatte keine Vorstellung davon, wie sich die Zusammenarbeit und das Leben mit Isabel gestalten würden. Aus Zeitmangel hatte er sich bisher auf kurze Romanzen beschränkt. Wie dauerhafte Beziehungen funktionierten, wusste er nicht, lediglich die arrangierte Ehe seiner Eltern diente ihm als Muster. Doch Isabel …
    Er sah zu ihr hinüber und fing ihren bewundernden Blick ein. Einen Moment lang verschlug es ihm den

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