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Wie Fackeln im Sturm

Wie Fackeln im Sturm

Titel: Wie Fackeln im Sturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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weiterzuzählen. Hastig murmelte er die letzten Zahlen vor sich hin und erhob sich.
    Doch da packte ihn der alte Nachbar seines Onkels wieder beim Arm. „Ihr habt doch nicht vor, schon nach oben zu gehen, oder etwa doch?“
    „Denkt Ihr nicht, dass sie längst fertig sein müsste?“ fragte Hugh verunsichert.
    „Gütiger Himmel, nein!“ Lord Wynekyn zog ihn wieder auf den Stuhl zurück. „Sie wird gerade erst das Gemach betreten haben.“
    Hugh setzte eine düstere Miene auf und blickte zur Treppe hinüber. Vielleicht hatte der Mann Recht. Man konnte nicht sagen, dass Willa die Stufen hinaufgeeilt war, wohingegen er viel zu schnell bis einhundert gezählt hatte. Vermutlich hatte sie eben erst das Gemach erreicht. Hugh unterdrückte ein Gähnen und versuchte sich vorzustellen, was seine Gemahlin im Augenblick tat. Würde sie noch auf ein Bad bestehen, bevor sie ins Bett stieg? Nein, entschied er, sie hatte vor dem Anlegen des Hochzeitsgewandes noch ein Bad genossen. In diesem Moment müsste sie eigentlich ihr Gewand ablegen, dachte er.
    Allein dieser Gedanke reichte aus, um den müden Schauer abzuwehren, der ihn nun überkam. Wahrscheinlich löste sie in diesem Moment die Bänder ihres bezaubernden blauen Gewandes. Der weiche Stoff würde von ihren Schultern zu Boden gleiten und ihre Füße umspielen, und sie würde anmutig zu der Waschschüssel gehen, nur noch von ihrem weißen Untergewand bekleidet … es ist so dünn, dass ihre Beine unter dem Gewebe sichtbar werden, wenn sie sich vor dem Feuer über das Bassin beugt, mit einer Hand das Haar beiseite rafft und ihr Gesicht mit Wasser benetzt, dachte Hugh verträumt. Schon malte er sich aus, wie die Tropfen den Stoff am Halsausschnitt befeuchteten, ihre weichen runden Brüste sich abzeichneten und ihre harten Spitzen …
    „Glaubt Ihr nicht, Hugh?“
    „Wie?“ Er blinzelte versonnen und wandte sich leicht verwirrt Lord Wynekyn zu. „Was sagtet Ihr?“
    „Dass die Köchin sich selbst übertroffen hat. So hatte sich Richard seine Köchin immer gewünscht. Für ihn war Alsneta eine Meisterin, und sie hatte begonnen, Luvena in die Kochkunst einzuführen – wenn das Kind gerade nicht mit Willa spielte.“
    „Hm.“ Hugh nickte nur, da er mit seinen Gedanken wieder woanders war, und daher fragte er ziemlich ungeduldig: „Müsste sie mittlerweile nicht längst fertig sein?“
    „Nein!“ entgegnete Lord Wynekyn energisch und deutete dann zur Hallentür. „Seht. Eada kehrt soeben aus dem Dorf zurück und geht nach oben, um Eurer Braut zu helfen. Zweifelsohne wird sie bald zurückkommen und Euch wissen lassen, wenn Willa bereit ist.“
    Hugh gab einen Laut des Unmuts von sich. Er war der festen Überzeugung, dass Eada die Sache nur unnötig hinauszögerte. Natürlich wusste er nicht genau, was Damen zu tun pflegten, wenn sie zu Bett gingen, aber seiner Meinung nach hatte Willa sich wahrscheinlich gerade von der Waschschüssel abgewandt, ihr dünnes Leinenhemd abgestreift und war unbekleidet unter die Laken geschlüpft.
    Bei dieser Vorstellung befeuchtete er unbewusst die Lippen und malte sich weiter aus, dass er schon bald – so hoffte er zumindest – ihren elfenhaften Leib in die Arme schließen und ihre Knospen an seiner behaarten Brust spüren würde. Seine Hände würden über ihren Rücken streicheln bis hinab zu ihrem Po, dann würde er ein Knie zwischen ihre Schenkel schieben, langsam in sie gleiten und sich tief in ihr verströmen. Vielleicht wäre sie sogar schon bald guter Hoffnung und würde ihm neun Monate später einen Stammhalter präsentieren.
    Hugh schloss die Augen und stellte sich vor, wie ein Säugling an ihrer Brust sog, doch das Bild verschwand wieder, als er sich selbst an ihren Brüsten sah; das Kaminfeuer verlieh ihrer Haut einen goldenen Schimmer, ihr langes, leuchtendes Haar legte sich wie ein Schleier um ihre vereinigten Leiber, seine Hände umschlossen ihre Hüften und hielten sie, während er in sie drang …
    „Genug!“
    Lord Wynekyn unterbrach das Gespräch mit Lucan und schaute Hugh überrascht an. „Was ist genug, Mylord?“ fragte er und war sichtlich erschrocken über den plötzlichen Ausruf.
    Als Hugh zu spät merkte, dass er aus Versehen laut gesprochen hatte, griff er nach dem Becher und nahm einen kräftigen Zug. Es war gar nicht seine Absicht gewesen, laut auszurufen, aber … Verflucht, er hatte lange genug gewartet. Also stand er auf, nickte den Männern an der Tafel entschlossen zu und sagte: „Ich ziehe mich

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