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Wie Tau Auf Meiner Haut

Titel: Wie Tau Auf Meiner Haut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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Handverletzung zog er sie nach vorne und wehrte so ihre Tritte
    ab. Die Pistole lag unter einem Kleiderstapel verborgen. Wenn sie auf dem
    Fahrersitz gesessen hätte, wäre sie leicht an die Waffe gekommen, jetzt aber lag
    sie selbst auf dem Stapel drauf.
    Sie zog ihr Messer hervor. Er sah, wie die Klinge auf sein Gesicht zuschnellte.
    Nicht alles Training der Welt hätte ihn davon abhalten können, sich jetzt nicht zu
    ducken. Er wich zur Seite aus, hielt jedoch ihr Fußgelenk fest und zog sie etwas

    weiter aus dem Transporter hinaus. Verzweifelt durchkämmte sie den
    Kleiderstapel. Ihre Hand berührte die Pistole und stieß sie versehentlich noch
    weiter weg. Grace streckte sich erneut nach ihr aus. Diesmal gelang es ihr, die
    Waffe festzuhalten.
    Sie riss sich hoch. Mit beiden Händen den Griff umklammernd, drückte sie sofort
    den Abzug. Sie hörte die gedämpften, wie von weither kommenden Schüsse. Wie
    in Zeitlupe sah sie, dass der Gorilla erst zusammenzuckte, dann ein wenig in sich
    zusammensackte. Sie hörte das merkwürdig nasse Geräusch beim Eindringen
    einer Kugel in menschliches Fleisch. Sie beobachtete, wie seine Augen sowohl
    überrascht als auch verärgert zusammenzuckten, als ob er es sich nicht
    verzeihen konnte, dass er sie unterschätzt hatte.
    Trotz allem aber ließ er nicht von ihrem Fußgelenk ab. Er biss die Zähne
    aufeinander und zerrte an ihrem Bein.
    »Ich bringe dich um«, sagte sie mit kaum hörbarer Stimme und zielte zwischen
    seine Augen. Ihre Hände waren ruhig. Sie war bereit.
    Ihre Blicke trafen sich, und er sah seinen Tod in ihrem Blick gespiegelt. Sie
    bemerkte die kalte, dunkle Intelligenz in seinem Blick und ein Wissen, das weit
    über diese Situation hinausging. Es schien ihr so, als ob er sie durch und durch
    kennen würde. Dann machte er eine winzige, anerkennende Bewegung und ließ
    sich auf den Boden fallen.
    Der Mann, den sie ins Knie getreten hatte, stolperte ein paar Schritte zurück und
    hielt zum Zeichen dafür, dass er unbewaffnet war, die Arme in die Luft. Sie
    glaubte ihm keine Sekunde.
    Sie wirbelte herum, um den dritten Mann zu suchen. Sie hörte, wie hinter ihr die
    Fahrertür geöffnet wurde. Sie ließ sich auf den Rücken fallen, hielt die Pistole
    über dem Kopf und schoss durch die Tür hindurch. Als sie sich wieder aufsetzte,
    schoss sie auf den ersten Mann, als der gerade seine Pistole unter der Jacke
    hervorzerren wollte. Sie zielte daneben, aber dennoch war er schutzsuchend in
    die Hocke gegangen.
    Sie hatte noch zwei Schüsse übrig und durfte nicht weiter herum schießen. Sie
    musste die verbleibenden Kugeln gezielt einsetzen. Sie kraxelte über ihre
    verstreuten Besitztümer und setzte sich hinter das Steuer. Dann ließ sie den
    Wagen anspringen und drückte das Gaspedal ganz herunter. Der alte Transporter
    setzte sich mit einem Ruck, auf dem Glatteis rutschend, in Bewegung. Das
    Gesicht des Dritten erschien an ihrem Fenster, während der Mann die Tür zu

    öffnen versuchte. Sie hielt die Pistole gegen die Scheibe, woraufhin sich der
    Mann abduckte und den Türgriff losließ. Der Transporter wackelte ein wenig, als
    sich der erste Mann an der anderen Seite auf das Trittbrett stellte und
    hereinklettern wollte.
    Grace riss das Lenkrad erst scharf nach rechts und dann scharf nach links herum.
    Es war wie Karussell fahren, nur dass hier viel mehr auf dem Spiel stand. Der
    Mann rutschte vom Trittbrett ab, konnte sich aber immer noch an dem Wagen
    festklammern. Durch den Rückspiegel blickend schoss sie aus der Einfahrt genau
    in dem Moment heraus, als ein anderer Wagen dort hineinfahren wollte. Eine
    Hupe ertönte, dann riss sie wiederum das Steuer herum, und der Mann konnte
    sich nicht länger am Auto festhalten. Er rollte über den Parkplatz und wurde
    heftig gegen das Rückrad eines parkenden Autos geschleudert.
    Die Beifahrertür ging auf, aber sie nahm sich nicht die Zeit, sie wieder zu
    schließen. Auf das Gaspedal tretend, bog sie an der ersten Ecke scharf links ab,
    an der nächsten riss sie das Steuer nach rechts herum, wobei die Tür wieder ins
    Schloss fiel.
    Sie versuchte, einen klaren Gedanken zu fassen. Parrishs Leute wussten jetzt,
    wie der Transporter aussah, vermutlich kannten sie auch das Nummernschild.
    Der Transporter war unter dem Namen Louisa Croley angemeldet, dem Namen
    also, unter dem auch ihr Pass und ihr Führerschein ausgestellt waren. Sie sollte
    den Wagen eigentlich stehen lassen, sich irgendwo ein Auto klauen und so

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