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Wielstadt-Trilogie Bd. 1 - Drachenklingen

Wielstadt-Trilogie Bd. 1 - Drachenklingen

Titel: Wielstadt-Trilogie Bd. 1 - Drachenklingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Pevel
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versagen, fragt sich der Kardinal …«
    Sein Gegenüber unterbrach ihn: »Da wiederum kann ich Euch beruhigen, Rochefort. Die Klingen werden nicht versagen. Und falls doch, dann hätte es niemand geschafft.«
    »Und was ist mit Spanien?«
    »Spanien hält in jedem Fall Wort.«
    Bei diesen Worten wendete sich Pontevedra beunruhigt ab.
    Er schien plötzlich von großer Niedergeschlagenheit erfasst zu werden, und in seinen Augen war Besorgnis zu erkennen. »Die Klingen werden nicht versagen«, wiederholte er mit belegter Stimme.
    Doch es klang weniger wie eine Überzeugung als vielmehr wie eine Beschwörung.

16
    Als sie das Palais Épervier erreichten, konnte sich Leprat nur noch mit Mühe im Sattel halten. Almadès hatte Malefiz hertransportiert, quer über sein Pferd gelegt. La Fargue trommelte sofort seine Mannschaft zusammen, und alle versammelten sich im Hof. Besorgt erkundigte man sich zunächst nach Leprats Befinden, und Agnès stützte ihn beim Gehen.
Dann trugen Ballardieu und der Spanier den leblosen Malefiz hinein. Der Hauptmann wies sie an, ihn in einer kleinen, fensterlosen Kammer auf das Bett zu legen.
    »Was ist denn überhaupt passiert?«, fragte Marciac, der mit einer Schatulle aus dunklem Holz aus seinem Zimmer zurückgeeilt kam.
    »Später«, vertröstete ihn La Fargue. »Jetzt kümmere dich erst einmal um ihn.«
    »Um ihn? Und was ist mit Leprat?«
    »Zuerst wird dieser hier versorgt.«
    »Wer ist das überhaupt?«
    »Er nennt sich Malefiz.«
    »Und?«
    »Er muss leben.«
    Der Gascogner setzte sich zu dem bewusstlosen Verletzten auf das Bett und stellte die Schatulle vor sich auf den Boden. Sie hatte Eisenbeschläge und sah aus wie ein kleines Köfferchen, das man dank eines ledernen Griffes am Deckel bequem tragen konnte. Es war ein Chirurgenkoffer. Marciac öffnete ihn, ließ aber die Furcht einflößenden Instrumente – Messer, Sägen, Hämmer und Zangen – noch unberührt. Er beugte sich über Malefiz und machte sich behutsam daran, ihm die blutdurchtränkte Binde abzunehmen, die notdürftig um seinen Kopf gewickelt war.
    »Was ist mit ihm passiert?«
    »Ich habe ihm eine Kugel in den Kopf gejagt«, erklärte La Fargue.
    Mit einem spöttischen Lächeln wendete sich Marciac dem Hauptmann zu. »Aber leben soll er? Wäre es dann nicht vielleicht ratsamer gewesen, ihm erst gar nicht die Birne wegzupusten?«

    »Er war drauf und dran, Almadès zu töten. Außerdem habe ich nicht auf seinen Kopf gezielt.«
    »Das hilft ihm jetzt natürlich ungemein dabei, wieder gesund zu werden«, sagte Marciac ironisch.
    »Tu einfach dein Möglichstes«, erwiderte La Fargue mit Nachdruck.
    Dann ließ er Marciac mit dem Verletzten zurück.
     
    Etwas später gesellte sich Marciac wieder zu den anderen im großen Saal.
    »Nun?«, fragte La Fargue.
    »Er wird es schaffen. Eure Kugel scheint nur den Schädelknochen gestreift zu haben, soweit man das sagen kann. Au ßerdem hat der Mann anscheinend eine recht harte Rübe … Aber ich fürchte, es wird länger dauern, bis er in der Lage sein wird, Fragen zu beantworten. Er ist auch noch nicht wieder zu sich gekommen.«
    »Verdammt.«
    »Kann ich mich dann jetzt endlich um Leprat kümmern?«
    La Fargue wirkte besorgt und nickte zerstreut.
    Leprat hatte es sich so gut es eben ging in einem Sessel bequem gemacht und sein Bein auf einem Schemel ausgestreckt. Das Hosenbein war der Länge nach zerrissen, so dass die Verletzung am Oberschenkel zu sehen war. Naïs beugte sich gerade über ihn und reinigte die Wunde mit warmem Wasser und einem sauberen Tuch.
    »Danke, Naïs, ich übernehme das jetzt.«
    Die hübsche Bedienstete trat zur Seite, bemerkte den Chirurgenkoffer und sah ihn fragend an.
    »Ich bin Arzt«, erklärte er. »Das heißt, so gut wie … Aber das ist eine lange Geschichte …«

    Diese Neuigkeit erstaunte Naïs noch mehr. Sie drehte sich zu Agnès um, die die Behauptung Marciacs nickend bestätigte.
    Während er also seines Amtes waltete, erfuhr er, wie es zu der neuerlichen Verletzung Leprats gekommen war, aber auch von der wilden Verfolgungsjagd, dem Kampf von Almadès gegen Malefiz in der engen Seitegasse und von La Fargues Einschreiten im letzten Moment.
    »Ruhe und Krücken«, verordnete der So-gut-wie-Doktor, nachdem er den neuen Verband angelegt hatte. »Das hast du nun davon, den Akrobaten zu spielen.«
    »Ich gebe ja zu, dass ich mich ein wenig übernommen habe«, gestand Leprat ein.
    »Ich glaube eher, du hast einfach nicht nachgedacht … Die

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