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Will Trent 01 - Verstummt

Will Trent 01 - Verstummt

Titel: Will Trent 01 - Verstummt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Slaughter
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fragte Michael mit erwachtem Interesse. Endlich redete Trent wie ein Polizist mit ihm. »Ja, wenn Pete recht hat, dann dürfte sie so in meinem Alter gewesen sein. Ihre Mädchen waren - was - vierzehn? Fünfzehn?«
    »Und auch weiß.«
    »Monroe war schwarz, wohnte in einer Sozialsiedlung und ging auf den Strich.«
    »Die anderen waren weiß, Mittel- bis Oberschicht, intakte Familien, gute Schülerinnen.«
    »Vielleicht hatte er nicht die Zeit, ein neues Opfer auszuspähen«, bemerkte Michael und kam sich dabei vor, als würde er auf dünnem Draht balancieren. Er hörte wieder dieses Summen in den Ohren, dieses Etwas in seinem Kopf, das ihm sagte, halt endlich den Mund, trau dem Kerl nicht, lass dich von ihm nicht verarschen.
    »Kann sein«, entgegnete Trent, klang dabei aber nicht so recht überzeugt.
    Michael schwieg, als er rechts in die Grady Homes einbog. Die Siedlung machte nachts einen sehr viel besseren Eindruck, die Dunkelheit überdeckte dann einige Schandflecken. Es war Montagvormittag zehn Uhr, aber Kinder tollten auf ihren Fahrrädern herum, als wären schon Sommerferien. Michael hatte als Junge das Gleiche getan, hatte sich auf seinen Drahtesel geschwungen und mit den anderen Jungs aus dem Block Blödsinn getrieben. Nur hatte er nicht in aller Öffentlichkeit Tütchen verkauft, wie diese Jungs es jetzt taten, und mit Sicherheit hätte er nicht den Mumm gehabt, zwei Polizisten zuzuwinken, die durch das Viertel fuhren.
    Der BMW stand noch immer vor Haus neun, zwei Halbwüchsige saßen mit verschränkten Armen auf der Motorhaube. Sie wirkten wie fünfzehn oder sechzehn, und Michael schauderte es, als er die seelenlosen Blicke sah, mit denen sie sein Einparken verfolgten. Das war das Alter, das ihm als Polizisten
    am meisten Angst machte. Sie mussten etwas beweisen, etwas vollbringen, um den Schritt vom Jungen zum Mann zu schaffen. Blut zu vergießen war der schnellste Weg, dieses Ziel zu erreichen.
    Auch Trent musterte die Jungen. »Na klasse«, bemerkte er resigniert, und Michael stellte erleichtert fest, dass er noch immer wie ein Polizist dachte.
    Die Vordertür des Gebäudes sprang auf, und beide griffen gleichzeitig zur Waffe. Doch keiner zog sie, als ein zu kurz geratener Mann über den aufgerissenen Bürgersteig latschte und an Trents Seite an ihrem Auto vorbeiging, ohne sie eines Blickes zu würdigen.
    Der Mann trug kein Hemd, und unter dem schwabbelnden Fett auf seiner breiten Brust, das bei jedem Schritt wippte wie Titten, versteckten sich dicke Muskeln. Er hielt ein Aluminiumschlagholz in der einen Hand, und als er nun auf die beiden Jungen zuging, umklammerte er den Griff auch mit der anderen, eine unmissverständliche Geste.
    Michael sah zu Trent, der sagte: »Ihr Einsatz«, aber er hatte bereits die Hand am Türgriff.
    »Scheiße«, zischte Michael, öffnete die Tür und stieg aus, als der Mann die Jungen erreichte.
    »Runter von meinem Auto«, brüllte der Mann und schwang den Schläger. Die beiden Teenager richteten sich auf und standen dann mit schlaffem Mund und seitlich herabbaumelnden Armen vor ihm. »Haut ab, bevor ich euch den Arsch versohle, ihr faulen Hurensöhne!«
    Die Jungen waren clever genug, sich aus dem Staub zu machen.
    »Na ja«, sagte Trent und atmete aus.
    »Blöde Hurensöhne«, wiederholte der Mann. Er schaute jetzt zu Michael und Trent, und Michael war ziemlich sicher, dass er nicht mehr die Jungs meinte. »Was wollt denn ihr zwei Bullenschweine?«
    »Baby G?«, fragte Trent.
    Der Mann hielt den Schläger schlagbereit erhoben. »Welcher Wichser will das wissen?«
    Trent trat einen Schritt vor, als hätte er keine Angst, jeden Augenblick eins über den Kopf gezogen zu bekommen.
    Tätlicher Angriff. Michael schoss durch den Kopf, was Angie über Baby G gesagt hatte. Vergewaltigung. Versuchter Mord.
    Trent sagte: »Ich bin Special Agent Will Trent, und das ist Detective Ormewood.« Michael winkte und war froh, dass er ein Auto zwischen sich
    und dem wütenden Zuhälter hatte. Trent war ein Idiot, wenn er glaubte, aus diesem Schläger irgendwas herauszubringen.
    »Wir ermitteln im Fall Aleesha Monroe.«
    »Warum sollte ich mit euch Wichsern reden?« Baby G hielt den Schläger erhoben, seine Muskeln strafften sich.
    Trent drehte sich zu Michael um. »Irgendwelche Vorschläge?«
    Michael zuckte die Achseln und überlegte sich, was er in seinen Bericht schreiben solle, nachdem er Trent ins Krankenhaus gebracht hatte. Beamter provozierte Verdächtigen... fiel ihm ein.
    Trent

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