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Wilson Cole 05 - Flaggschiff

Titel: Wilson Cole 05 - Flaggschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Resnick
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Teroni-Kommandeur später zu dem Schluss gelangte, seine Föderation wäre seiner Loyalität auch nicht würdiger als die Republik meiner oder Ihrer Loyalität, und er dient derzeit als Erster Offizier auf der Theodore Roosevelt.
    Ich stellte mich den Militärbehörden und war absolut bereit, mich vor einem Kriegsgericht zu verteidigen. Während ich jedoch auf den Prozess wartete, wandte sich Captain Podok an die Presse und behauptete, ich hätte das Kommando nur deshalb übernommen, weil sie eine Polonoi ist. Zufällig waren die meisten Einwohner von Benidos keine Menschen. Niemand ahnte, was Podok mit Benidos im Sinn hatte, bis es geschehen war, aber die Presse verbreitete die Geschichte, ich hätte ihr das Schiff erst weggenommen, als sie Angehörige meiner Lebensform auf New Argentina bedrohte.
    Mein Anwalt erfuhr, dass aufgrund des Drucks der Medien das Ergebnis des Verfahrens schon vorab feststand, dass ich und zwei so genannte Komplizen schuldig gesprochen werden sollten, um ein Desaster in der Öffentlichkeitsarbeit der Republik zu verhindern, und dass Offiziere, die gegen ein solches Urteil waren, in aller Stille durch andere ersetzt wurden, für die das nicht galt. Meine Mannschaft befreite mich aus dem Gefängnis, und wir verbrachten die vergangenen drei Jahre an der Inneren Grenze.«
    Er nahm das Publikum sorgfältig in Augenschein, um festzustellen, ob die Leute ihm glaubten. Niemand stellte eine Frage, also fuhr er fort:
    »Ich hatte ursprünglich vor, den Rest meines Lebens an der Inneren Grenze zu verbringen, aber die Ubergriffe der Republik enden nicht an ihrer Grenze. Man plünderte Siedlerplaneten aus, zog Männer und Frauen gegen ihren Willen zum Militär ein und übte auch sonst eine Macht und eine Autorität aus, die niemand der Republik je gegeben hat, und das geschieht bereits, seit die Republik existiert. Der entscheidende Vorfall geschah vergangenes Jahr. Mein Erster Offizier wurde von der Raumflotte festgenommen und zu Tode gefoltert, um ihm den Aufenthaltsort der Theodore Roosevelt zu entreißen. Um dann den Planeten zu bestrafen, wo sie ihn ergriffen hatten, kamen sie in großer Stärke zurück und löschten diesen Planeten und alles Leben auf ihm aus.
    Ich erklärte, dass die Innere Grenze ab jetzt verbotenes Territorium für die Raumflotte wäre. Ich schloss seltsame Bündnisse ab, und die Sache kulminierte vor etwas mehr als einem Monat, als die Republik dreihundert Schiffe auf uns hetzte. Wir gingen siegreich aus dem Gefecht hervor, aber kürzlich schickte man eine größere Streitmacht, und mir wurde klar, dass wir uns entweder jeder solchen Streitmacht stellten, bis wir schließlich bezwungen wären, oder die Quelle unserer Probleme angingen, die nicht in der Raumflotte besteht, sondern in den Menschen, die die Politik der Republik bestimmen und der Raumflotte Befehle erteilen - und wie Sie wissen, findet man alle diese Leute auf Deluros VIII.«
    »Wie viele Schiffe haben Sie?«, erkundigte sich eine Frau.
    »Ungefähr achthundert.«
    »Es ist Selbstmord«, behauptete ein Mann. »Achthundert Schiffe gegen die Republik!«
    Ein Mann mittleren Alters stand auf. Walli musterte ihn wie ein Raubtier seine Beute, während er aufs Podium kam und an Coles Seite trat. »Letzte Woche hatte ich eine Frau und drei Kinder. Heute habe ich sie nicht mehr.« Er hielt Cole die Hand hin. »Captain Cole, Sie haben achthundertundeins Schiffe.«
    Und auf einmal war das halbe Publikum auf den Beinen und versprach ihm Unterstützung.
    »Ich vermute, dass Sie aus genau diesem Grund hergekommen sind?«, fragte Lake.
    »Letztlich benötigen wir Schiffe, Ausrüstung, Geld - alles, was jede Raumflotte braucht«, bestätigte Cole. »Aber zunächst müssen wir uns organisieren, was bedeutet, dass ich mehr Leute rekrutieren muss und mehr Leute brauche, die wiederum andere rekrutieren.« Er wartete, bis sich all die Schwüre und Versprechungen gelegt hatten, und wandte sich dann erneut an die ganze Versammlung. »Der Mensch benötigt eine staatliche Organisation, und in einem häufig feindseligen Universum brauchen wir auch eine Raumflotte. Ich möchte nicht die gesellschaftliche Ordnung umstürzen. Ich möchte nicht die Raumflotte der Republik auflösen. Ich möchte keine Anarchie. Ich möchte einfach, dass die Republik tut, wozu sie bevollmächtigt wurde, und falls das bedeutet, Premierminister Wilkie und Admiral Garcia loszuwerden, dann ist es genau das, was ich vorhabe. Die Republik ist wie ein schlecht

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