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Windbruch

Windbruch

Titel: Windbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Bergsma
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Frau
Coordes näher?“, fragte er dann neugierig.
    „J –nein ... ähm ... wir sind Freunde.
Sandkastenfreunde sozusagen.“
    „Herr Dr. Sieverts“, mischte sich
nun der Hauptkommissar ein, „wir hatten gerade die Gelegenheit, ein kurzes
Gespräch mit Herrn Hufschmidt zu führen, der, wie Sie sicherlich wissen, nur
wenige Zimmer weiter liegt.“
    Maarten nickte, sagte aber
nichts.
    „Nun, Herrn Hufschmidt geht es
wohl schon bedeutend besser als Frau Coordes, wie mir die freundliche Schwester
soeben zu verstehen gab. Nun haben wir allerdings ein paar sehr wichtige Fragen
an sie, die eigentlich keinen Aufschub dulden.“
    Büttner hatte sehr ernst
geklungen und irgendwas war in seiner Stimme, das Maarten alarmiert aufhorchen
ließ. „Und weiter?“, fragte er lauernd.
    „Nun, wenn Sie gerade ein paar
Minuten Zeit für uns haben, dann würden wir Ihnen gerne noch ein paar Fragen
stellen, Herr Dr. Sieverts.“
    Maarten warf einen Blick zu
Tomke, die nach wie vor ruhig dalag und sagte dann: „Natürlich, kein Problem.
Wir können uns ja in den Aufenthaltsraum vor der Station setzen.“
    Büttner nickte und folgte ihm mit
seinem Assistenten den Gang hinaus.
    „Möchten Sie auch einen Becher
Kaffee?“, fragte Maarten die Polizisten und machte sich an dem Kaffeeautomaten
im Aufenthaltsraum zu schaffen.
    „Gerne. Kann nicht viel
schlechter sein als die Brühe, die wir im Revier bekommen“, grunzte Büttner und
zupfte sich am Pullover herum, der sich über seinem üppigen Bauch nach oben
geschoben hatte. Auch Hasenkrug nickte.
    „Und, Herr Büttner, womit kann
ich Ihnen diesmal weiterhelfen?“, fragte Maarten und reichte den Herren zwei
braune Plastikbecher mit dampfendem Wasser, das auch irgendwie nach Kaffee
roch. Er hatte das Zeug schon öfter getrunken und es schmeckte wenig überzeugend.
Aber es war besser als nichts.
    „Sie sagten gerade, sie kennen
Frau Coordes schon lange“, begann Büttner.
    „Das ist richtig, ja. Wir haben
schon als Kinder zusammen gespielt und gemeinsam Abitur gemacht. Dann haben wir
uns allerdings aus den Augen verloren, als ich in München studierte und dann
nach Amerika ging. Wir haben uns erst in diesem Sommer wiedergetroffen.“
    „Kam Ihnen Frau Coordes ... nun,
sagen wir mal, verändert vor?“
    „Sicher, sie war erwachsener
geworden und ... schöner“, sagte Maarten und grinste verschmitzt.
    „Neigte sie jemals zu
Aggressionen?“, fragte der Hauptkommissar unbeeindruckt weiter.
    „Aggressionen?“ Maartens Grinsen
war plötzlich wie weggewischt. „Was genau meinen Sie mit Aggressionen?“
    „Gewalt. Neigt Frau Coordes zur
Gewalt?“
    „Frau Coordes. Tomke Coordes. Zur
Gewalt.“ Maarten glaubte, sich verhört zu haben. Was wollte dieser Büttner von
ihm?
    „Ich habe vor zwei Tagen mit
ihren Eltern gesprochen, und die waren sich einig, dass Frau Coordes schon
immer sehr ... lebhaft war“, insistierte der Hauptkommissar.
    „Ja, das stimmt. Aber, Sie werden
mir sicherlich recht geben“, sagte Maarten kühl, „wenn ich behaupte, dass
lebhaft zu sein mit einer Neigung zur Gewalt erstmal nicht allzu viel zu tun
hat.“
    „Natürlich nicht. Aber hat sie
sich nicht immer auch zur Wehr setzen müssen, gegen ihre vier Brüder zum
Beispiel?“
    „Ja, sicher, bei vier Brüdern
bleibt einem gar nichts anderes übrig. Aber, Herr Hauptkommissar, worauf wollen
Sie eigentlich hinaus? Ich verstehe nicht, was Tomkes Verhalten in ihrer
Kindheit mit dem Mordfall zu tun hat.“
    „Nun, dann will ich es mal auf
den Punkt bringen.“ Büttner räusperte sich vernehmlich und richtete sich in
seinem Stuhl auf. „Sie hatten in unserem ersten Gespräch angedeutet, dass
Hufschmidt den Mörder von Rautschek gesehen haben könnte.“
    „Das war meine Vermutung, ja.“
    „Soeben hatten wir die
Gelegenheit, mit Hufschmidt zu sprechen, da er ja endlich vernehmungsfähig
ist.“ Wieder ließ er ein Räuspern vernehmen und machte eine kurze Pause. „Tja,
und da sagte er uns, dass er gesehen habe, wie Frau Coordes Herrn Rautschek das
Messer in den Rücken rammte.“
    Maarten, der gerade einen Schluck
von seinem Kaffee nehmen wollte, blieb vor Schreck der Mund offen stehen und er
starrte den Hauptkommissar mit weit aufgerissenen Augen an. „Sie machen Witze“,
sagte er mit dünner Stimme, und fühlte, wie ihm das Blut aus dem Kopf in die
Beine schoss. Ihm wurde für einen kurzen Augenblick schwarz vor Augen, und
alles drehte sich plötzlich um ihn.
    „Mit so etwas scherze

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